Archiv der Kategorie: Drama Filme

1917

Eli Roth - ClownDie Story von 1917 lässt sich einfach zusammenfassen. Zwei Soldaten bekommen den Auftrag einen Befehl an eine andere Division zu überbringen, sodass sie nicht in eine Falle der Deutschen laufen. Das klingt zunächst wie ein gewöhnlicher Kriegsfilm, doch der Schein kann trügen.

Review

Besonders beeindruckend ist die Kameraführung, die mit sanften Fahrten die Darsteller aus nächster Nähe verfolgt, sodass man das Gefühl bekommt, als dritter Soldat die Protagonisten zu begleiten. Die längste Szene ohne Schnitt ist ca. acht Minuten lang, doch hatte ich durch die ruhigen Kamerafahrten und den exzellent gesetzten Schnitt das Gefühl, dass es in dem gesamten Film nur drei bis vier Schnitte gibt.

Dabei hat 1917 ein ausgezeichnetes Pacing. Es gehen Action und Dialog nahtlos ineinander über. Aus filmtechnischer Sicht sind hier einige Szenen hervorzuheben, die sich auf den gesamten Film verteilen, sodass nie lange Weile aufkommt. Beginnend mit dem Weg durch den Schützengraben zu Anfang des Films, der gleich dem Zuschauer klar macht, dass er in den nächsten zwei Stunden etwas Besonderes zu sehe bekommt, bis zum krönenden Abschluss als der Protagonist quer über das Schlachtfeld, vorbei an den auf den Feind zustürmenden Soldaten läuft.

Auch das Sounddesign trägt seinen Teil dazu bei, dass es einen als Zuschauer an den Bildschirm fesselt. Dabei überzeugt vor allem der Minimalismus. Der Ton unterstützt die Bilder und bildet ein rundes Zusammenspiel.

Fazit zu „1917“

Ein wahrlich durchweg intensiver Film, der zurecht bei den Oscars geehrt wurde. Ich bin in den Film ohne große Erwartungen gegangen und wurde sehr positiv überrascht. Die Geschichte hat seine Höhepunkte, doch vor allem audio-visuelle hat es der Film geschafft mich zu beeindrucken.

Creed - Rocky's Legacy


Creed - CoverApollo Creed und Rocky Balboa waren Feinde im Ring, die über die Jahre zu guten Freunden wurden. Adonis Johnson ist der uneheliche Sohn von Apollo. Nachdem dieser verstorben ist, sucht dessen Frau den jungen Adonis auf, und nimmt ihn bei sich auf. So wuchs Adonis wohlbehütet auf und baute sich eine Karriere auch ohne den großen Namen seines Vaters auf. Als Geschäftsmann konnte er sich in einem angesehenen Unternehmen hocharbeiten, doch seine Leidenschaft liegt im Boxen. Eines Tages fasst er endgültig den Entschluss in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und beschließt professioneller Boxer zu werden. Um sich auf seinen ersten Profikampf vorzubereiten, sucht Adonis den härtesten Kontrahenten seines Vaters, die Boxlegende Rocky Balboa auf. Nachdem Rocky zunächst kein Interesse hat, willigt er ein den hartnäckigen Adonis „Creed“ Johnson zu trainieren.

Creed ist eine würdige Fortsetzung des Rocky Franchise. Der Film greift den Charme der alten Filme auf und hält dennoch genug Neues bereit, um eine eigene interessante Geschichte zu erzählen. Trotzdem habe ich mich aus verschiedenen Gründen an einigen Stellen des Films gestört.

Rocky Adonis "Creed" Johnson

Der Held der früheren Teile wird gelungen integriert, indem Rocky zum Trainer von Adonis Johnson wird. Dabei hat er neben seinem Alter, durch seine gesundheitliche Situation seinen ganz eigenen Kampf zu bestehen. Nicht nur an Rocky hat der Zahn der Zeit genagt, auch Sylvester Stallone ist sichtbar älter geworden. Ihn nun ein vermutlich letztes Mal in seiner Paraderolle als Rocky Balboa zu sehen, hat für eine emotionale Involviertheit in den Film gereicht. Nicht selten habe ich mich dabei ertappt, wie meine Konzentration vom Bildschirm abließ und ich mich für einen kurzen Moment in meinen Gedanken verloren habe: Stallone, Actionheld meiner Jugend, ist 70 Jahre alt. Genau aus diesem Grund konnte ich mich nicht mit dem Weg anfreunden, den der Film gegangen ist. Ich verstehe den Ansatz. Ein 70 jähriger Sylvester Stallone kann nicht mehr selbst in den Ring steigen. Da wird die Krankheit eingesetzt, um seiner Rolle mehr Substanz zu geben, als nur in der Ecke eines aufstrebenden Boxers zu stehen. Im Grunde muss sich Rocky wie schon so oft zuvor aufrappeln und selbst seinen eigenen Kampf, abseits des Rings bestreiten. Einen Kampf, der zum härteste seines Lebens werden soll. Zugegeben gibt dieses Element dem Film noch einen weiteren dramatischen Narrationszweig. Nichtsdestotrotz hätte mir eine einfach nur in die Jahre gekommene Boxlegende gereicht. So wie ich Bruce Willis in Armageddon nicht weinen sehen wollte, will ich auch keinen kranken und gebrechlichen Rocky sehen.

Adonis Creed

Ein wichtiges Element aus den alten Rocky Filmen vermisse ich in dem Reboot. Vor allem in den ersten vier Teile stand Rocky stets einem außergewöhnlichen Kontrahenten gegenüber. Apollo Creed, Clubber Lang und Ivan Drago sind Namen, die man nicht vergisst. In Creed werden drei, vier Boxer vorgestellt, alle haben eine mehr oder weniger erfolgreiche Karriere und gegen einen von ihnen geht es dann zum großen Finale in den Ring. Dabei ist ein Kontrahent blasser als der Andere. Es wurde weder ein überzeichneter Gegner wie bei Rocky 3 oder 4 erschaffen, noch gibt es spürbare Bemühungen einen Charakter wie in Rocky 1 und 2 zu erschaffen.

Ein weiterer Punkt in dem Creed den Rocky Teilen 1 – 4 nicht das Wasser reichen kann, ist der Soundtrack. Die Hip Hop lastige musikalische Untermalung passt zwar zu Creed, lässt aber vergeblich nach markanten Tracks wie Eye of the Tiger, Hearts of Fire oder Gonny Fly Now suchen.

Adonis Creed Fight

Bezüglich der Performance der Darsteller wirken vor allem die Kämpfe im Ring teilweise mehr wie ein choreografierter Tanz, als ein echter Kampf. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich bei den Kampfszenen um eine Choreografie handelt, es ist allerdings Aufgabe der Filmemacher mir die Illusion aufrechtzuerhalten und Kämpfe so überzeugend wie möglich zu inszenieren. Dies ist in Creed nur bedingt gelungen und wurde in etlichen Box- und Kampffilmen zuvor besser gemacht.

Filmemacher, die vorhaben in der nächsten Zeit ein Reboot oder Remake eines bekannten Filmes zu drehen, sollten bei Creed sehr aufmerksam sein. Der Film ist nämlich anschauliches Beispiel dafür, wie eine Auferstehung eines Franchise angegangen werden sollte. Der Charme der Reihe bleibt erhalten, es wird der nötige Respekt dem Original gegenüber gezollt und trotzdem eine frisch wirkende Geschichte erzählt. Bricht man Creed herunter, lassen sich deutliche Parallelen zum ersten Teil entdecken: der hungrige Underdog bekommt den Titelkampf, und nachdem er von niemandem als ernster Gegner angesehen wird, verdient er sich den Respekt im Ring.

Adonis Johnson

Im Gegensatz zu Rocky ist Adonis Johnson nach einer anfänglich harten Kindheit wohlbehütet aufgewachsen. Er ist nicht von der Straße in den Boxring gestolpert, sondern hatte eine vielversprechend Karriere, die er auch ohne den großen Namen seines Vaters aufgebaut hat. In den Ring zu steigen ist eine bewusste Lebensentscheidung von Johnson. Generell ist Adonis Johnson ein ganz anderer Charakter als Rocky. Dementsprechend schafft es Creed eine ausgewogene Balance zwischen bekannten und neuen Elementen zu finden.

Fazit zu „Creed“

Das Fazit zu Creed habe ich im Grunde zu Beginn gezogen. Der Film hat zwar einige Probleme, schafft aber trotzdem dem Namen Rocky gerecht zu werden und das Franchise würdevoll fortzusetzen. Die Erfolgsgeschichte von Rocky erlebt durch Adonis „Creed“ Johnson ein Reboot, das die Fortsetzung im neuen Gewand ermöglicht. Eine gelungene Mischung aus Altem und Neuem lässt Creed eigenständig eine gute Figur machen, und sich zugleich passend in die Rocky Reihe einfügen.



Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2015
Länge: 133 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12

Regie: Ryan Coogler
Drehbuch: Ryan Coogler, Aaron Covington
Produktion: Robert Chartoff, William Chartoff, Sylvester Stallone, Kevin King Templeton, Charles Winkler, Irwin Winkler, David Winkler
Musik: Ludwig Göransson
Kamera: Maryse Alberti
Schnitt: Claudia Castello, Michael P. Shawver

Besetzung

Michael B. Jordan – Adonis Johnson; Sylvester Stallone – Rocky Balboa;Tessa Thompson  – Bianca; Phylicia Rashād – Mary Anne Creed; Tony Bellew – „Pretty“ Ricky Conlan;
Ritchie Coster – Pete Sporino; Wood Harris – Tony „Little Duke“ Evers

Herr Fuku-chan von nebenan


71sIF7g9O7L._SL1200_Der 32-jährige Tatsuo Fukuda, den alle nur Fuku-chan nennen, arbeitet als Maler in Tokyo. Seit er die Highschool abgeschlossen hat und nach Tokyo gezogen ist, lebt er ein bescheidenes Leben in dem heruntergekommenen Appartmentkomplex FukuFuku Flats. Tagsüber ist Fuku-Chan durch seinen Job damit beschäftigt Gebäude in Tokyo zu streichen. Abends bastelt er in seiner Freizeit gerne Drachen, die er selbst kunstvoll gestaltet. Fuku-chan ist ein Mensch voller Güte, der sich in die Lage seiner Mitmenschen versetzen kann und ihnen aufmerksam zuhört. Deshalb kommen seine Nachbarn auch zu ihm, wenn sie Probleme haben und fragen um Rat. Als er mal wieder einen Streit schlichten möchte, lernt er seine beiden Nachbarn besser kennen und freundet sich mit ihnen an. Auch wenn der sympathische Fuku-Chan von allen gemocht wird, hat er mit den Frauen bislang kein Glück gehabt. Dies möchte sein Arbeitskollege ändern und arrangiert ein Date für den liebevollen Fuku-Chan.

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Fuku-chan von nebenan ist eine sehr bodenständige Tragikomödie. Bis auf einige surreale Spitzen (z. B. die Szene mit dem riesigen Drachen) fallen nur wenige Szene aus dem Rahmen. Ansonsten wird die Geschichte eines Menschen aus der unteren Mittelschicht erzählt, der jeden Tag seiner Arbeit nachgeht und ein unspektakuläres Leben lebt. Der Humor wechselt sich mit den dramatischen Szenen ab. Dabei wird nicht auf den großen Lacher gesetzt, sonder es wird behutsam und feinfühlig die Pointe eingeleitet.

Etwas absurd wird es jedoch, sobald man die Hintergründe zu dem Film etwas genauer betrachtet. Fuku-Chan wird nämlich entgegen den Erwartungen nicht von einem Mann, sondern von einer Frau gespielt. In Japan ist die Darstellerin von Fuku-chan Miyuki Oshima eine berühmte Komikerin, in Deutschland dürfte sie allerdings kaum jemandem bekannt sein.

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Fuku-Chan ist ein freundlicher junger Mann, der voller Güte allen seinen Mitmenschen jederzeit behilflich ist. Diese Mentalität von Fuku-Chan wird auch durch den Film transportiert. Hier wird das einfache Leben zu etwas Besonderem. Es wird auf unterhaltsame und doch gefühlvolle Weise das Konzept von Schönheit hinterfragt. Niemand hält Fuku-Chan mit seinem rundlichen Gesicht für ein Model, doch Chiho entdeckt in ihm eine ganz besondere Schönheit und möchte von ihm einen Bildband machen. Dabei versucht sie nicht, Fuku-Chan besonders herzurichten, sondern sucht die schönen Momente im Alltag. Sie fotografiert ihn während seiner Arbeit, während er glücklich mit seinen Freunden einen Drachen steigen lässt oder er sein Abendessen genießt.

Etwas von seiner Leichtigkeit büßt der Film ein, sobald das Thema Mobbing aufkommt. Hier wird deutlich, dass Fuku-Chan nur oberflächlich glücklich ist. Im Innern ist er ein tief verletzter junger Mann, dessen mangelnde Kompetenzen im Umgang mit Frauen, auf die traumatisierenden Erlebnisse während seiner Schulzeit zurückzuführen sind. Er versteckt seine verletzliche Seite hinter seinen Angewohnheiten. So spielt er lieber mit seinen Freunden mit seinem selbst gebastelten Drachen, als sich mit der Frau zu unterhalten, die sich für ihn interessiert. Als dann eine Frau aus der Vergangenheit in sein Leben tritt – seine erste große Liebe – kommt seine verletzliche und hoch sensible Seite zum Vorschein.

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Fazit zu „Herr Fuku-chan von nebenan“

Fuku-Chan von nebenan ist ein sehr herzlicher Film, der trotz seiner tragischen Elemente nicht seine Leichtigkeit verliert. Er lässt einen über Begriffe wie Schönheit und Normalität nachdenken, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger etwas anzuprangern. Fuku-Chan passt nicht in das Weltbild, das die meisten von einem normalen Leben haben. Er hat mit Mitte 30 noch keine Frau, interessiert sich für Drachen und lässt diese gerne steigen. Auch gilt er mit seinem runden Gesicht nicht als schön im Sinne des Idealbildes, das sich gesellschaftlich herauskristallisiert hat. Und trotzdem entdeckt Chiho in ihm etwas Besonderes. Die Mischung aus Klamauk, feinfühligem Humor und Dramatik machen Herr Fuku-chan von nebenan zu einem warmherzigen Film mit Wohlfühlfaktor.



Produktionsland: Japan, UK, Italien, Taiwan,
Deutschland
Originalsprache: Japan
Erscheinungsjahr: 2015
Länge: 110 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12

Regie: Yosuke Fujita
Drehbuch: Yosuke Fujita
Produktion: Naoko Arai, Keiko Fujimura, Adam Torel
Kamera: Yoshihiro Ikeuchi
Schnitt: Yoshisuke Hori

Besetzung

Miyuki Oshima – Fuku-chan; Asami Mizukawa – Chiho Sugiura;
Yoshiyoshi Arakawa – Shimacchi

A Company Man


A Company Man - CoverHyung-do ist ein Company Man und arbeitet laut eigener Aussage für eine ganz normale Firma in Südkorea. Allerdings ist die Firma nur zum Schein ganz normal, denn sie ist spezialisiert auf das professionelle Töten von Menschen. Hyung-do ist ein guter Angestellter, sogar einer der Besten auf seinem Gebiet. Er erledigt jeden Job zielstrebig, effizient und leidenschaftslos. Das ändert sich allerdings, als er den Auftrag bekommt seinen jungen Partner umzubringen. Als letzten Wunsch äußert dieser die Bitte seiner Mutter seine Ersparnisse zukommen zu lassen, die er in der Zeit in der Firma angesammelt hat. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Mutter um Mi-yeon, eine ehemalige Sängerin, die Hyung-do früher sehr gemocht hat. Die Beiden fangen an Zeit miteinander zu verbringen und der Auftragskiller lernt ein Leben abseits der Firma kennen. Letztendlich erkennt er, dass er nicht länger seiner Profession nachgehen möchte, und beschließt in den vorzeitigen Ruhestand zu treten. Doch diese Entscheidung lässt ihn zur Zielscheibe der Firma werden, denn ein Ausstieg ist für gewöhnlich nur im Leichensack möglich.

Bei „A Company Man“ können durchaus Parallelen zu dem durchschnittlichen koreanischen Arbeiter gezogen werden, der ebenfalls pflichtbewusst in einer melancholischen Lethargie seinem bedeutungslos erscheinenden Job in einer riesigen Firma nachkommt und sich fragt, ob das nun alles im Leben gewesen sein soll.

A Company Man -

Genau diese Frage stellt sich nämlich auch Hyung-do als er Mi-yeon begegnet. So interessant diese Allegorie doch scheint, wird das Potenzial durch den Einsatz von typischen Klischeefiguren verschenkt. Hyung-do ist ein kaltblütiger Killer, wodurch es einem ohnehin schwerfällt, Sympathie zu dem Protagonisten aufzubauen. Auch wenn darauf verzichtet wird ihn beim Morden Unschuldiger zu zeigen, ist doch jedem klar, dass er, um an die Spitze der Firma zu kommen, etlichen Menschen das Leben genommen hat. Dazu kommt noch, dass der Protagonist wahrlich kein Mann vieler Worte ist, sodass es insgesamt an der nötigen Tiefe des Charakters fehlt.

A Company Man

Bei der Inszenierung kommen innovative Kameraeinstellungen zum Einsatz die in Verbindung mit den dynamischen Schnitten die actiongeladene Choreografie gelungen in Szene setzen. Doch trotz dieser Action Highlights und der vielversprechenden Prämisse bleibt A Company Man ein ruhig verlaufendes Action-Drama, das in weiten Teilen nur bedeutungslos vor sich hinzu plätschern scheint.

Trotzdem ist „A Company Man“ ein solider Film, der vor allem Leuten Spaß machen wird, die ohne große Erwartungen an ihn herangehen. Sucht man allerdings den Vergleich zu Genregrößen wie „Bittersweet Life“, „I saw the Devil“ oder „The Man from Nowhere“ ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Hier haben die Werbetexte dem Film keinen Gefallen getan.

Fazit

Trotz der nur 96 Minuten Laufzeit hatte A Company Man, besonders aufgrund der einfarbigen Charaktere und der vorhersehbaren Story seine Längen. Sobald es allerdings kracht, spielt der Film seine Trumpfkarte aus und die liegt in der aufregenden Inszenierung der Actionsequenzen. Stilistisch hat sich Regisseur Lim Sang-yoon erkennbar an Genregrößen orientiert, allerdings diese nicht übertroffen, wodurch ein voreiliger Vergleich dem Film nur schadet. Unvoreingenommen betrachtet ist „A Company Man“ ein gelungenes Erstlingswerk, das sicher seine Macken hat, aber durchaus zu unterhalten weiß.



Produktionsland: Süd Korea
Originalsprache: Koreanisch
Erscheinungsjahr: 2012
Länge: 96 Minuten
Altersfreigabe: FSK 18/ ungeprüft

Regie: Lim Sang-yoon
Drehbuch: Lim Sang-yoon
Musik: Mowg
Kamera: Lee Hyung-deok
Schnitt: Nam Na-yeong

Besetzung

So Ji-sub – Ji Hyeong-do; Lee Mi-yeon – Yoo Mi-yeon; Kwak Do-won – Kwon Jong-tae; Kim Dong-jun – Ra Hoon; Lee Geung-young – Ban Ji-hoon, department head; Han Bo-bae – Ra Bo-seul; Yoo Ha-bok – Jin Chae-gook, department head; Yoo Na-mi – Miss Ahn, receptionist; Hong Kyung-yeon – Yang, chief of equipment materials team; Jeon Guk-hwan – Representative Jeon; Lee Jae-yoon – Shin Ip-nam, sales;

Nokan - Die Kunst des Ausklangs


Nokan - Departures CoverDaigo verdient sich seinen Lebensunterhalt als Cellist in einem kleinstädtischen Orchester. Als die Zuschauerzahlen immer weiter abnehmen, wird ihm mitgeteilt, dass das Orchester aufgelöst werden muss. Der sowieso schon von Geldproblemen geplagte Daigo sieht durch diesen Verlust keine Zukunft mehr für sich in der Stadt und beschließt in sein Heimatdorf zurückzukehren, um einen Neuanfang zu starten. Seine fürsorgliche Frau Mika unterstützt ihn bei dieser Entscheidung und zeigt sogar Verständnis als Daigo ihr beichtet, dass er einen enormen Kredit aufnehmen musste, um damals sein Cello finanzieren zu können. Nachdem nun sein Dasein als Cellist vorüber ist, braucht er auch das teure Cello nicht mehr und durch den Verkauf hat dass Paar erst einmal ein kleines finanzielles Polster. In seiner Heimatstadt angekommen stößt Daigo schnell auf eine Stellenanzeige, die zunächst den Anschein macht, es handele sich um einen Job in einem Reisebüro. Noch bevor ihm klar wird, für welchen Job er sich tatsächlich beworben hat, wird er von seinem neuen exzentrischen Chef Sasaki schon eingestellt. Daigo muss feststellen, dass mit der Reise nicht etwa ein Urlaub gemeint war, sondern dass es sich dabei um die letzte „Reise“ handelt, die jeder Mensch antritt. Ab sofort ist es Daigos Aufgabe Verstorbene nach alter japanischer Tradition ins Jenseits zu verabschieden.

Daigo geht nun als Bestatter in seinem Heimatdorf einer Tätigkeit nach, die gesellschaftlich wenig Ansehen genießt, ja sogar teilweise verachtet wird. Dieser Bruch der Konventionen stellt in Nokan die Hauptproblematik dar, ist für mich als Solche allerdings nicht nachzuvollziehen. Abgesehen davon behandelt der Film die an sich ernsten Themen Vergänglichkeit, Verlustängste sowie Tod und geht mit diesen sehr respektvoll um, schafft es aber dennoch nicht allzu trübselig zu wirken. Vor allem gelingt das durch elegant platzierte schwarzhumorige Seitenhiebe, die über weite Teile des Films verteilt sind. Dabei kommt es nie zu einem völligen Stimmungsbruch durch allzu klamaukige Einlagen. Nokan erlaubt dem Zuschauer damit lediglich ein kurzes Aufatmen. Zum Ende hin werden diese Elemente deutlich reduziert, bis in der letzten halben Stunde letztendlich nur noch eine bedrückend melancholische Stimmung bleibt, die auch aus den emotionsresistenten Cineasten das ein oder andere Tränchen hervorzubringen vermag. Lediglich durch den übermäßigen Einsatz des an sich sehr gelungenen Soundtracks wirkt Nokan zeitweise etwas kitschig.

In dem, mit dem Auslands-Oskar preisgekrönten Film Nokan bleibt Daigos neu gefundene und in der Gesellschaft gering geschätzte Berufung sowie der dadurch gewährte Einblick in die japanischen Rituale um Tod und Trauer, leider das einzig Originelle. Die Handlung hält keine Überraschung bereit und läuft gradlinig nach altbekannten Schemen ab. Auch der Charakter von Mika als immer lächelnde und ganz ihrem Mann untergeordnete Ehefrau, bleibt der traditionellen und aus heutiger Perspektive überholten Sichtweise treu.

Nokan ist nicht sonderlich spektakulär oder glänzt durch aufregende Wendungen. Die Besonderheit, die den Film ausmacht, liegt in seinem feinfühligen Umgang mit Vergänglichkeit und Tod. Es werden Fragen aufgeworfen, die nicht nur die Protagonisten quälen, sondern auch in jedem Menschen schlummern. Obwohl Nokan des Öfteren etwas dem Kitsch verfällt, bleibt der Film doch ein stimmiges Drama, das zudem noch weiß mit einem sehr ruhigen und bewussten Erzählstil gepaart mit wunderschönen Bildkompositionen zu beeindrucken.

 

(Spoiler)

Aus westlicher Sicht ist Nokan in Teilen schwer nachzuvollziehen. Vor allem die große Problematik, dass Daigo mit seinem neuen Job auf so viele Probleme stößt. Sein alter Freund, der ihn noch zuvor herzlich in der alten Heimat begrüßt hat, möchte nun nichts mehr mit ihm zu tun haben. Und sogar seine vorher so verständnisvolle Frau, die jeden Schicksalsschlag zum Wohle ihres Mannes mit einem Lächeln hinzunehmen schien, packt kurzerhand die Koffer, als sie erfährt, womit ihr Mann seinen Lebensunterhalt verdient. Das er mit dem Präparieren von Toten nicht grade einen Beruf gefunden hat, von dem man auf Cocktailpartys erzählt, sehe ich ein. Aber dass er aufgrund seines Jobs nun von seinen Nächsten geächtet wird, macht für mich kaum Sinn, besonders in Anbetracht der sonst so traditionsbewussten Japaner. Ich habe in einer anderen Review den Vergleich zu einem Henker im Mittelalter gelesen, mit dem auch in der westlichen Kultur damals niemand verheiratet sein wollte. Dieser Vergleich hinkt jedoch, da die beiden Tätigkeiten kaum vergleichbar sind. Bei Daigos Arbeit geht es darum besonders feinfühlig, ordentlich und präzise zu sein und seinen Kunden den Abschied von ihren Liebsten so schön (insofern man das Wort „schön“ hier verwenden kann) zu machen wie nur möglich. Zumal jeder, der eine traditionelle Bestattung wünscht, auf Daigo oder jemanden mit seiner Profession angewiesen ist. Und grade bei der Verabschiedung seiner Liebsten möchte man auch einen besonders kompetenten Bestatter. (Spoiler Ende)

Fazit

Wer bereit ist, die Zeit zu investieren und Lust auf ein langsam aber herzlich erzähltes Drama hat, ist bei Nokan genau richtig. Dabei sollte man sich bewusst sein, dass Nokan keine leichte Kost ist und trotz einiger humoristischer Einlagen, schon bedingt durch seine Thematik, ein sehr melancholischer Film bleibt.



Produktionsland: Japan
Originalsprache: Japanisch
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: 131 Minuten
Altersfreigabe: FSK12

Regie: Yōjirō Takita
Drehbuch: Kundo Koyama
Musik: Joe Hisaishi
Kamera: Takeshi Hamada
Schnitt: Akimasa Kawashima

Besetzung

Masahiro Motoki – Daigo Kobayashi; Ryōko Hirosue – Mika Kobayashi; Kazuko Yoshiyuki – Tsuyako Yamashita; Tsutomu Yamazaki – Shōei Sasaki; Kimiko Yo – Yuriko Uemura; Takashi Sasano – Shōkichi Hirata; Tetta Sugimoto – Yamashita; Toru Minegishi – Toshiki Kobayashi

About Schmidt


About Schmidt - CoverWarren Schmidt hat seinen letzten Arbeitstag als Abteilungsleiter einer Versicherungsgesellschaft und ihm zu Ehren wird eine eher unpersönliche Abschiedsparty veranstaltet, auf der er auch seinen Nachfolger kennenlernt. Einen Jungspund der ihm zwar versichert, dass seine Tür immer offen steht und er immer dankbar für die Unterstützung wäre, ihm fällt jedoch auch ins Auge, dass seine über die Jahre ordentlich archivierten Akten direkt auf den Müll gewandert sind. Im Rentneralltag angekommen fühlt er sich zunehmend nutzlos und auch der dauernde Kontakt zu seiner Frau macht ihm zu schaffen. Um diese Leere zu füllen übernimmt Schmidt eine Partnerschaft mit einem Kind in Tansania. Als könnte es nicht schlimmer kommen, verstirbt seine Frau Helen plötzlich an einem Blutgerinnsel. Als er dann in Helens Sachen stöbert und in Erinnerungen schwelgt, findet er Briefe von seinem besten Freund an seine Frau gerichtet. Diese lassen ihm klar werden, dass seine Frau ihn betrogen hat. Durch die Schicksalsschläge und als Krönung noch die Erkenntnis das seine Frau fremdgegangen ist, befindet sich Warren völlig neben der Spur. Er steigt in sein Wohnmobil und besucht Orte aus seiner Jugend, um sich selbst wieder zu finden. Als die Hochzeit seiner Tochter ansteht, fährt er, jedoch ohne sich bereits gefangen zu haben, los und will diese um jeden Preis verhindern.

Während seiner Reise schreibt er immer wieder Briefe an sein Patenkind in Tansania. In den Briefen verarbeitet er die Erfahrungen, die er wärend seiner Reise macht, reflektiert aber auch seine Vergangenheit und legt zum ersten Mal ehrlich Rechenschaft über sein bisheriges Leben ab.

About Schmidt ist das etwas andere Roadmovie, voller Tragik und Verzweiflung. Warren Schmidt ist ein frischer Pensionär, der zum ersten Mal seit langer Zeit wieder anfängt zu leben. Auf sehr tragische Weise wacht er aus seinem Albtraum auf, den er bislang sein Leben nannte.

Die Geschichte um Warren Schmidt schreitet nur ganz gemächlich voran und der Zuschauer kann mitempfinden wie Schmidt mühevoll versucht wieder etwas Freunde in sein Leben zu bringen, allerdings immer wieder von weiteren Rückschlägen aufgehalten wird. So freut man sich umso mehr, wenn mal einer der wenigen heiteren Momente die deprimierende Stimmung etwas aufheitert.

In dem Bemühen sein Leben umzukrempeln und mehr zu unternehmen trifft er auf verschiedene Freunde und Familienmitglieder, die auch von den Darstellern gut gespielt werden, trotzdem handelt es sich bei About Schmidt im Grunde um eine One-Man-Show von Jack Nicholson, der mit seiner charakteristischen Mimik den Warren Schmidt nicht nur brillant darstellt, sondern zu ihm wird. Nicht unverdient hat ihm die Rolle eine Oscarnominierung und einen Golden Globe eingebracht.



Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2002
Länge: 125 Minuten
Altersfreigabe: FSK6

Regie: Alexander Payne
Drehbuch: Alexander Payne, Jim Taylor
Produktion: Michael Besman, Harry Gittes
Musik: Rolfe Kent
Kamera: James Glennon
Schnitt: Kevin Tent

Besetzung

Jack Nicholson – Warren R. Schmidt; Hope Davis – Jeannie Schmidt;
June Squibb – Helen Schmidt; Dermot Mulroney – Randall Hertzel;
Kathy Bates – Roberta Hertzel; Howard Hesseman – Larry Hertzel;
Harry Groener – John Rusk; Matt Winston – Gary Nordin

Die Fälscher


Die Fälscher - CoverEs ist 1936, Salomon Sovitch hat sich in der Unterwelt einen Namen mit dem Fälschen von Ausweisen, Dokumenten und Geld gemacht. Bis er in Berlin von dem Kriminalbeamten Herzog bei dem Fälschen des Dollars erwischt wurde und in das Konzentrationslager Mauthausen kommt. Dort angekommen nutzt er sein zeichnerisches Talent um eine bevorzugte Behandlung zu bekommen und fertigt Porträts von regionalen Nazigrößen an. Als bekannt wird, wer sich hinter der Nummer verbirgt, haben die Nazis Größeres mit ihm vor und schaffen ihn nach fünf Jahren Aufenthalt weg aus Mauthausen in das KZ Sachsenhausen. Dort soll er der Schlüssel für das größte Geldfälschungsprogramm sein, indem er dabei hilft, zuerst britische Pfund und anschließend den Dollar herzustellen um die englische, wie auch amerikanische Wirtschaft zu inflationieren.

Der Film „Die Fälscher“ beruht auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte der „Aktion Bernhard“ des NS Regimes. Der Hauptcharakter basiert auf dem russischen Künstler Salomon Smolianoff, der 1917 aus Russland nach Berlin geflohen ist und nachdem er von dem Geld, dass er als Künstler allein verdiente nicht mehr leben konnte, anfing den Dollar zu fälschen.

Die Fälscher ist ein spannender Film, der zum einen die Abgründe des NS Regimes mit seiner düstersten Abart, den Konzentrationslagern verstörend aber zugleich authentisch wiedergibt und dazu die Geschichte über das größte Geldfälscherprogramm der Nazis erzählt. Sovitch wird mit viel Leid konfrontiert und muss gegen sein Gewissen handeln um zu überleben, indem er den Nazis hilft. Dadurch entstehen auch in der Fälscherwerkstatt Konflikte mit anderen Insassen, die nicht Teil der Nazimaschinerie sein wollen und den Tod im Kampf gegen das Regime in Kauf nehmen.

Bei „Die Fälscher“ handelt es sich um einen deutschen Film, der gut ist. Er ist sehr nüchtern gehalten und verzichtet nahezu auf musikalische Untermalung. Vielleicht sogar genau dadurch schafft es der Film eine dauerhaft bedrückende Atmosphäre zu erzeugen, bei der man jederzeit mit etwas Schrecklichem rechnet. Wie sehr sich an die Fakten gehalten wurde weiß ich nicht, es wirkt aber alles sehr authentisch und realistisch. Keine überzogene Action, keine reißerischen Kameraeinstellungen und keine nicht nachvollziehbaren Handlungen um künstlich Dynamik zu erzeugen. Das hat die Fälscher einfach auch nicht nötig. Hier wird bei der Inszenierung auf „weniger ist mehr“ gesetzt.

Dass es sich um einen deutschen Film handelt, habe ich zwar schon erwähnt, kann man aber ruhig noch mal machen. Ein ganz großer Pluspunkt ist, dass der Film ohne die üblichen Verdächtigen auskommt, die man bei dieser Art Film erwarten könnte. Stattdessen werden eher unbekannte Schauspieler eingesetzt, die alle eine solide Leistung abliefern.

Die Fälscher ist ein Historienfilm, der sicherlich nicht zu jeder Situation passt, aber auf jeden Fall sehenswert ist.



Produktionsland: Deutschland, Österreich
Originalsprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2007
Länge: 95 Minuten
Altersfreigabe: FSK12

Regie: Stefan Ruzowitzky
Drehbuch: Stefan Ruzowitzky
Produktion: Josef Aichholzer, Nina Bohlmann, Babette Schröder
Musik: Marius Ruhland
Kamera: Benedict Neuenfels
Schnitt: Britta Nahler

Besetzung

Karl Markovics – Salomon Sorowitsch; August Diehl – Adolf Burger;
Devid Striesow – Friedrich Herzog; Martin Brambach – Holst;
August Zirner – Dr. Klinger; Veit Stübner – Atze; Sebastian Urzendowsky – Kolja; Andreas Schmidt – Zilinski; Tilo Prückner – Dr. Hahn; Lenn Kudrjawizki – Loszek; Marie Bäumer – Aglaya;
Dolores Chaplin – Die Rothaarige; Arndt Schwering-Sohnrey – Hans; Leander Modersohn – SS-Soldat Zug;

The Wrestler  The Wrestler (2008) on IMDb


The Wrestler coverThe Ram ist ein Held der goldenen Ära des Wrestlings. Auch heute fast 30 Jahre nach seinen erfolgreichen Tagen steigt er noch in den Ring. Er genießt das Jubeln der Fans und versucht ihnen, nach alle den Jahren immer noch eine gute Show zu bieten. Der Ruhm für die Minuten, die er wieder im Ring steht und wie in den guten alten Zeiten gefeiert wird, sind schließlich das Einzige, was ihm noch wichtig ist. Das und die ebenfalls in die Jahre gekommene Stripperin Cassidy. Die nötige Fitness kann er nur halten, indem er sich Steroide und andere Aufputschmittel spritzt. Das geht auch gut, bis er eines Tages nach einem besonders harten Kampf, in der Umkleidekabine zusammenbricht. Diagnose Herzanfall, er muss sich schonen und darf auf keinen Fall wieder in den Ring steigen.Das bevorstehende Turnier und somit den Rückkampf mit seinem Erzrivalen aus den alten Tagen muss Randy schweren Herzens absagen. Stattdessen arbeitet er an der Bedientheke in einem Supermarkt. Der in der Vergangenheit lebende Wrestler hat eine Tochter, die er über die Jahre komplett vernachlässigt hat und die eigentlich nichts von ihm wissen will. Auch als er ihr mitteilt, dass er einen Herzinfarkt hatte, scheint es sie nur wenig zu interessieren. Zu groß ist die Wut auf ihren Vater und die Verletzung ihrer Seele. Langsam schafft er sich trotzdem an sie anzunähern und auch sein Job scheint ihm mehr und mehr zu gefallen. Doch kann er auf das Wrestling verzichten und ein rein bürgerliches Leben leben?

Mickey Rourke spielt und er ist der Wrestler. Er war in meinen Augen die perfekte Wahl für die Rolle. Wenn man seine Entwicklung von dem Frauenschwarm in den 80ern bis heute betrachtet, sieht man einige parallelen zu seiner Rolle. Es war sogar so, dass er als sehr schwierig galt und dass einige Investoren wegen ihm abgesprungen sind. Zunächst sollte Nicolas Cage für die Rolle engagiert werden, doch Regisseur Darren Arnofski bestand auf Rourke. Dadurch musste der Film mit sechs Millionen Dollar auskommen, einem für Hollywood Verhältnisse sehr niedrigem Budget. Dass sich Arnofski durchgesetzt hat, hat sich im Nachhinein ausgezahlt. Der Film hat ca. 36 Millionen Dollar eingespielt und Mickey Rourke wurde mit dem Golden Globe ausgezeichnet und für den Academy Award nominiert.

The Wrestler ist ein Film, der von seinem Hauptdarsteller lebt. Die Story wirkt stellenweise fast nebensächlich, dafür leidet man mit dem gutmütigen Riesen Ram mit. Weil Mickey Rourke eben fast sich selbst spielt, wirkt der Charakter auch so unfassbar glaubwürdig und nimmt den Zuschauer mit auf eine emotionale Reise Richtung Abgrund. Die Authentizität und der Realismus wird noch weiter unterstützt von den stilsicher gewählten Kameraperspektiven, die einen stets über die Schulter von Ram gucken lässt und auf größere Inszenierung und spektakuläre Kamerafahrten bewusst verzichtet. So fühlt man noch mehr mit, wenn er sich jedes Wochenende wieder in den Ring stürzt, seinen Körper schindet, einzig und allein für die Anerkennung der Fans, und um den Ruhm alter Tage wieder aufleben zu lassen.


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Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: 105 Minuten
Altersfreigabe: FSK12

Regie: Darren Aronofsky
Drehbuch: Robert D. Siegel
Produktion: Darren Aronofsky, Scott Franklin, Eric Watson
Musik: Clint Mansell
Kamera: Maryse Alberti
Schnitt: Andrew Weisblum

Besetzung
Mickey Rourke – Randy Robinson; Marisa Tomei – Pam (Cassidy); Evan Rachel Wood – Stephanie; Mark Margolis – Len; Todd Barry – Wayne; Wass Stevens – Nick Volpe;  Ernest Miller – Ayatollah; Elizabeth Wood – Melissa; Gregg Bello – Larry Cohen

Super – Shut Up, Crime!

Frank ist ein Vollblutloser und als seine Frau ihn verlässt erreicht sein Leben ein neues Allzeittief. Flehend bittet er Gott ihm zu helfen, wirft ihm sogar vor, das doch sogar hungernde Kinder in Afrika, sie liebende Eltern hätten. Nicht wissend ob real oder eingebildeter Wahn, berührt ihn darauf der Finger Gottes und er bekommt eine Aufgabe. Er soll das Verbrechen bekämpfen. Als Blutroter Blitz macht er die Strassen unsicher, ich meinte natürlich sicher. Nach dem Verprügeln von Drogendealern, Pädophilen und Vordrängeln wird Frank dann auch polizeilich gesucht und ist überall in den Medien zusehen. Sein Selbstbewusstsein durch die Maske gestärkt, macht er sich wieder auf den Weg seine Frau Sarah abermals zurück zuholen, wird bei dem Versuch aber angeschossen und fast erschossen. Verwundet beschließt er zu Page zu fahren, die Verkäuferin vom Comicladen, die ihn beraten hat und indirekt bei der Erstellung seiner Figur geholfen hat. Außerdem ahnt sie bereits das Frank der Blutrote Blitz ist, sympathisiert mit ihm und schließt sich ihm sogar als seine Gehilfin an, nachdem sie seine Wunde versorgt hat. Zusammen machen sie die Strassen unsicher, aber Franks eigentliches Ziel bleibt es Sarah zurück zuholen. Wird er es schaffen?

Super wird viel mit Kickass verglichen, was man nun mehr mag ist aber eher Geschmackssache, z.B. ist der Humor in Super viel makaberer. Ein verbitterter, älterer Mann begleitet von einem verrückten, aber symphatischen Mädchen, mich persönlich erinnert das eher an God Bless America.

Fazit:

Super ist einfach super sehenswert.

Super – Shut Up, Crime! Trailer

 

Super – Shut Up, Crime! DVD

 

  • Format: Dolby, DTS, PAL
  • Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS), Englisch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS)
  • Untertitel: Deutsch
  • Region: Region 2
  • Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
  • FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
  • Studio: Koch Media GmbH – DVD
  • Erscheinungstermin: 27. Januar 2012
  • Produktionsjahr: 2010
  • Spieldauer: 92 Minuten

 

Black Butler

Black Butler
Es ist das Jahr 2040, Ost und West sind in verschiedene aristokratische Systeme geteilt. In dieser Welt lebt die junge Shiori, deren Eltern auf grausame Art ermordet worden sind. Sie war damals noch ein Kind, doch seit diesem Tag durstet sie nach Rache für die Ermordung ihrer Eltern. Problematisch ist nur, da sie ein Mädchen ist, hat sie in dieser aristokratischen Welt kein Recht, das Erbe ihrer Eltern anzutreten. Sie taucht unter und erst 2 Wochen später, nachdem sie ein Packt mit dem Teufel geschlossen hat, kehrt sie als Junge verkleidet zurück. Sie tritt als ein unehelicher Sohn das Erbe an, doch ihr eigentliches Ziel bleibt die Rache. Um dieses zu erreichen hat sie ihre Seele dem Teufel versprochen, der sie seit dem in der Form eines Butlers begleitet und schützen muss bis sie ihr Ziel erreicht. Völlig skrupellos und elegant erfüllt er die Wünsche seines neuen Herren. Beobachtet die Menschen und ergötzt sich an ihrem Leid und ihrer Dummheit.

Shiori ist jetzt 17 und zusammen mit ihrer Tante leitet sie das Imperium, das ihr Vater ihr vermacht hat. Außerdem erbte sie auch den Posten ihres Vaters, den Wachhund der Königin und als jener hat sie gewisse Pflichten. Infolge dessen untersucht Shiori eine mysteriöse Mordserie, die von äu­ßerst schnell mumifizierten Menschen handelt und gerät zufällig auf die Spur der Mörder ihrer Eltern. Wird sie die Mörder finden und sich an ihnen rächen?

Fazit:

Einer der besten Animeverfilmung, die ich bis jetzt gesehen habe. Auch wenn ich den Anime nicht geguckt habe oder gerade deswegen, hat mir die Geschichte gefallen. Nettes Fantasydrama mit ein bisschen Action.

 

Black Butler Trailer

 

Black Butler (Special Edition im Digipak mit Schuber u. Goldprägung + 16 seitiges Booklet) [DVD + Blu-ray]

 

  • Format: Dolby, DTS, PAL
  • Sprache: Deutsch, Japanisch
  • Untertitel: Deutsch
  • Bildseitenformat: 16:9 – 1.78:1
  • Anzahl Disks: 2
  • FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
  • Studio: Tiberius Film
  • Erscheinungstermin: 7. August 2014
  • Produktionsjahr: 2014
  • Spieldauer: 115 Minuten