Archiv der Kategorie: Action

Ryse: Son of Rome

91NgRgHsaWL._SL1500_In Ryse: Son of Rome schlüpft ihr in die Sandalen des römischen Legionärs Marius Titus und schnetzelt euch durch 8 verschiedene Level, die stets einen linearen Verlauf nehmen. Das hat schon einmal den Vorteil, dass Marius sich nicht verlaufen kann. Zunächst verschlägt es den nach Rache dürstenden Legionär nach Britannien. Dort will er diejenigen zur Strecke bringen, die seine Familie auf offener Straße in Rom ermordet haben. Doch im Verlauf seines Schlachtzuges muss Marius, und auch der Spieler feststellen, dass möglicherweise doch nicht alles so ist, wie es zunächst den Anschein machte. List und Verrat führen immer wieder zu mehr oder weniger spannenden Wendungen. Es wird jedenfalls dadurch versucht die Geschichte interessant zu halten. Mehr will ich zur Story an dieser Stelle nicht verraten, denn ich will nicht die wenigen Überraschungen, die Ryse bereithält, vorwegnehmen.

Ryse - Finaler Angriff

Spielerisch bietet Ryse wenig Neues und ist maximal durchschnittliche Kost. Es gibt einen normalen Angriff, einen schilddurchbrechenden Angriff und sobald der Gegner benommen ist einen Angriff, der die Hinrichtungssequenz einleitet. Hier müsst ihr die richtigen Tasten im richtigen Moment drücken. Allerdings beeinflusst euer Timing nicht die korrekte Ausführung eures Angriffs, sondern lediglich den Bonus, den ihr erhaltet. So habt ihr durch solch eine Hinrichtung zum Beispiel die Möglichkeit etwas Gesundheit zu regenerieren.

71+FMS2pGVL._SL1500_

Welchen Knopf ihr drücken müsst, wird nicht wie bei Quick-Time Events üblich, durch das Erscheinen des zu drückenden Knopfes angezeigt, sondern durch das farbliche Umranden der attackierten Gegner. Dieses System ist weniger aufdringlich, aber trotzdem gut zu erkennen. Ryse glänzt dabei durch einen ziemlich hohen Grad an Brutalität: abgeschlagene Arme und explizit gezeigtes Erstechen der Gegner in Zeitlupe ist hier keine Seltenheit.

Ryse - Panorama Blick über das Schlachtfeld

Ryse: Son of Rome bietet nur kurzes Vergnügen, denn nach ca. 5 – 6 Stunden Spielzeit hatte ich mich bereits durch die 8 Kapitel gekämpft. So schlecht, wie Ryse gemacht wird, ist es dabei allerdings nicht. Erst einmal hat Ryse optisch einiges zu bieten und die altertümlichen Schlachten wirken gut inszeniert. Leider geht es stellenweise auch etwas unfair zu, vor allem wenn die Gegner mit Pfeil und Bogen angreifen und Marius einfach nicht vermag den Speer zu werfen. Ein weiteres Manko ist die viel zu steife Steuerung. Die verschiedenen Moves werden nur schwermütig ausgeführt und die Steuerung an sich wirkt störrisch, was zu einigen Frustmomenten führen kann. Zum Beispiel wenn ihr mitten in der Schlacht einen Speer aufheben wollt. Dies macht ihr nämlich durch Drücken der A-Taste. Ebenfalls durch diese Taste wird aber das Blocken ausgelöst. So passiert es, besonders in Situationen, in denen es schnell gehen muss, dass Marius einfach nicht nach der Waffe greifen will, wodurch er den ein oder anderen unnötigen Treffer einsteckt. Ebenfalls nicht unbedingt von Vorteil: es ist nicht möglich Gegner anzuvisieren. Folglich ist es erschwert in einem turbulenten Kampf die Übersicht zu behalten. Aufgrund der schwermütigen Bewegungen von Marius ist es stellenweise unmöglich auf die Angriffe der Gegner zu reagieren. Solltet ihr bereits zum Blocken eines Angriffs angesetzt haben, ein Gegner in eurer Nähe aber zu einem schweren Angriff ansetzt, habt ihr keine Möglichkeit mehr auszuweichen, da die Blockanimation zu lange dauert. Bevor ihr wieder Kontrolle über Marius erlangt und zur Rolle ansetzen könnt, wurdet ihr bereits von der wuchtigen Attacke getroffen. Außerdem führt das Rollen zu noch weniger Übersicht über das Kampfgeschehen. Da ist es einfacher sein Timing beim Blocken zu perfektionieren – denn mit einem perfekt getimten Block kann ebenfalls ein schwerer Angriff abgewehrt werden.

Ryse - Gladiatoren Arena

Trotz dieser Makel hatte ich Spaß mit Ryse: Son of Rome. Sobald ich mich an die schwermütige Steuerung gewöhnt hatte, war es durchaus unterhaltsam sich durch die feindlichen Einheiten zu kämpfen. Die Action, vor allem die kurzen Tötungssequenzen sind brachial und aufregend inszeniert. Des Weiteren werden die Kampfpassagen immer wieder durch Schießeinlagen an der stationären Armbrust oder den gruppierten Kampf gegen feindliche Bogenschützen in der Schildkrötenformation aufgelockert.Bevor mir das Spiel dann, aufgrund des eintönigen und an Komplexität mangelnden Kampfsystems langweilig wurde, war die Kampagne auch schon wieder vorbei. Das Spiel konnte den damaligen Erwartungen nicht standhalten, solange ihr allerdings Ryse als einen „Kopf aus“ Titel betrachtet, kann dieser durchaus kurzweilige Unterhaltung bescheren.

Star Fox Zero


Star Fox Zero - CoverStar Fox Zero kann als eine Neuinterpretation des Nintendo 64 Klassikers „Star Fox 64“ bzw. „Lylat Wars“ angesehen werden. Die Story ist nahezu die gleiche wie bei der 19 Jahre alten Vorlage: Der böse Wissenschaftler Andross wurde auf einen weit entfernten Planeten verbannt. Dort schwor er Rache am Lylat-System zu nehmen. Eines Tages tauchen dann seine Truppen auf dem Planeten Corneria auf und es droht die Zerstörung der gesamten Stadt Corneria-City. General Pepper bittet Fox McCloud und sein Team um Hilfe, denn nur sie können die Stadt noch retten.

 

Walker
Der Walker kämpft sich durch die Raumstation

In Star Fox Zero bekämpft ihr die gegnerischen Truppen entweder im klassischen Arwing (Jet), dem Landmaster (Panzer) oder im Gyrowing. Bei einigen Gefährten ist es zudem noch möglich sie zu transformieren. Der Arwing zum Beispiel kann auf Knopfdruck in den Walker, ein Raptor ähnliches Gefährt, verwandelt werden. Der Gyrowing hat noch den Direct-i mit an Bord.

Gyrowing - direct-i
Der Gyrowing mit herabgelassenem Direct-i

Der Direct-i ermöglicht es in kleinere Räume einzudringen und dort diverse Konsolen zu bedienen, die dann den Weg für das Star Fox Team öffnen. Spielerisch bieten die verschiedenen Gefährte eine nette Abwechslung. Manche Level werden recycelt, indem ihr sie mit einem anderen Fahrzeug absolvieren müsst. Das funktioniert auch gut, da sich das Gameplay der Fahrzeuge deutlich voneinander unterscheidet. Zum Beispiel müsst ihr auf dem normalen Weg ein Level mit dem Gyrowing bestreiten, wobei sich das Level als eine Art Schleichmission darstellt. Auf der alternativen Route, steigt ihr dann für das Level in den Arwing und habt eine bestimmte Zeitvorgabe. Dadurch werdet ihr gezwungen eure vorige Taktik über den Haufen zu werfen.

Optisch ist Star Fox Zero ein solides Spiel, jedoch nicht mehr ganz zeitgemäß. Selbst auf der Wii U hat man bereits deutlich Besseres gesehen. Allerdings muss die Konsole auch zu jeder Zeit zwei Bildschirme bedienen, was selbst bei größeren Raumschlachten zu keinen Einbrüchen in der Framerate führt. Auf dem Fernseher ist das Flugzeug aus der Third-Person-Perspektive zu sehen. Auf dem Gamepad dagegen habt ihr die Cockpit-Sicht zur Verfügung. Diese ermöglicht ein zielgenaues Schießen, wodurch ein ständiger Blickwechsel zwischen den beiden Bildschirmen unabdingbar ist.

Dogfight mit dem Arwing
Dogfight im Arwing

Der große Unterschied zwischen Star Fox Zero und Lylat Wars: Die Steuerung

Wir Videospieler sind schon nicht leicht zufriedenzustellen. Zum einen beklagen wir, dass die Weiterentwicklung bei Tripple-A Spielen stagniert, zum Anderen springen wir bei jeder Veränderung unserer geliebten Spiele auf die Barrikaden. Nintendo hat in Zusammenarbeit mit Platinum Games bei Star Fox Zero versucht etwas Neues in die Serie zu implementieren. Zugegebenermaßen wirkt die Bewegungssteuerung bei Star Fox Zero etwas gezwungen und ist definitiv gewöhnungsbedürftig, doch nach einer gewissen Einarbeitungsphase funktioniert sie überraschend gut. Vor allem in Anbetracht der vielen negativen Stimmen bezüglich der Steuerung war ich sogar positiv überrascht. Denn eigentlich gehöre auch ich zu denjenigen, die mit Bewegungssteuerung nicht viel anfangen können. Bei Star Fox kommt man mit minimalen Bewegungen aus, um das Fadenkreuz auf sein Ziel zu bewegen. Auf Knopfdruck ist es dazu noch möglich das Fadenkreuz erneut zu zentrieren. Dadurch kann der Controller beliebig gehalten werden. Zum Beispiel kann das Fadenkreuz bei geneigter Haltung des Controllers zentriert werden, sodass trotz der geneigten Haltung ein frontales Ziel abgeschossen werden kann. Zudem steuert man das Fadenkreuz ebenfalls durch das Lenken des Arwings. Die Motion-Stuerung sollte dann ergänzend eingesetzt werden, um sein Ziel genau ins Visier zu nehmen. Zusätzlich ermöglicht die separate Steuerungsmöglichkeit, dass auch Ziele abseits der eigenen Flugrichtung abgeschossen werden können. Einen Kritikpunkt an der Steuerung habe ich allerdings: Beim Blick auf den Fernseher schießt man, trotz das man sein Ziel genau im Visier hat, daneben. Hier fällt beim Vergleich zwischen Gamepad und Bildschirm auf, dass nur mit Blick auf das Gamepad präzises Zielen möglich ist. Auf dem Bildschirm ist das Fadenkreuz, vor allem sobald man etwas am Bildschirmrand anvisiert, ein gutes Stück neben dem Ziel. Vor allem in den rasanten Dogfights mit Loopings und Barrel-Rolls oder den intensiven Bosskämpfen kann der ständige Blickwechsel zwischen Gamepad und Bildschirm dazu führen, dass man schon mal den Überblick verliert.

Star Fox Zero - Bosskampf

Die Steuerung zu meistern ist allerdings auch essenziell, denn es wird einem nichts geschenkt. Typisch für Platinum Games ist der Schwierigkeitsgrad von Star Fox Zero relativ hoch angesiedelt. Sind die ersten Level noch relativ einfach zu absolvieren, wird das Spiel danach spürbar schwerer. Spätestens sobald ihr euch daran versucht die etlichen Bonusrouten freizuschalten verlangt Star Fox einiges vom Spieler ab. Vor allem bei den Bosskämpfen am Ende der Level kann schon mal das ein oder andere Leben drauf gehen. Besonders gemein: Solltet ihr keine Leben mehr übrig haben, müsst ihr den gesamten Level noch einmal spielen. Es lohnt sich daher in jedem Fall die goldenen Ringe zu sammeln, um sich ein Extraleben zu erspielen. Auch der Arcade Modus, der nach einmaligem Durchspielen freigeschaltet wird, hat es in sich. Hier muss das Spiel ohne Continues abgeschlossen werden.

Obwohl ich am Ende mit der Bewegungssteuerung gut zurechtkam, sehe ich es als negativ an, dass Nintendo und Platinum Games den Spieler dazu zwingen diese zu benutzen. Nintendo hätten sich eine menge Ärger ersparen können, wenn sie eine alternative Steuerung implementiert hätten.

Wohl mein größter Kritikpunkt ist allerdings der fehlende Multiplayer. Es gibt zwar die Möglichkeit ko­ope­ra­tiv zu spielen, trotzdem ist, auch wenn der Fokus auf dem Singleplayer liegt, ein Multiplayer im Jahr 2016 obligatorisch. Selbst bei der Nintendo 64 Vorlage „Lylat Wars“ konnte man sich schon lokal zu viert gegenseitig abballern. Ein Multiplayer, lokal oder online, hätten die Spieldauer noch um einige kurzweilige Stunden verlängern können und wäre eine nette Ergänzung.

Fazit

Der größte Kritikpunkt, den man bei diversen Reviews liest oder hört, ist wohl die Steuerung. Ich kann es verstehen, wenn man sich generell gegen Bewegungsteuerung ausspricht. Das ist jedem selbst überlassen und demjenigen ist auch definitiv von Star Fox Zero abzuraten. Es entzieht sich allerdings meinem Verständnis, dass zum Beispiel „Steuerung erfordert Einarbeitungszeit“ bei einem größeren deutschen Spielemagazin als negativ bewertet wird. Zuerst einmal: Seit wann ist es negativ, wenn ein Spiel und dessen Steuerung Einarbeitungszeit benötigt? Nicht jedes Spiel kann auf einer simplen „drück X und mach alles“ Mechanik bestehen. Manche Spiele benötigen eine gewisse Zeit, damit man mit ihnen zurechtkommt, dadurch können diese Titel doch nicht schlechter bewertet werden. Star Fox ist schwierig und vor allem solange man die Steuerung nicht vollkommen beherrscht wird man abgeschossen.

Die Lernkurve ist entscheidend!

Wichtig ist dann, dass eine Lernkurve entsteht und man merklich besser wird. Und das ist zumindest bei mir der Fall gewesen. Hab ich beim ersten Durchgang noch allein um den Endboss Andross zu besiegen eine Stunde gebraucht, konnte ich mit etwas mehr Übung den Arcade Mode in knapp 70 Minuten abschließen.

Das Spiel nutzt die Hardware der Konsole aus und Nintendo versucht hier mit Platinum Games etwas Neues. Allein das, muss meines Erachtens schon einmal gewürdigt werden. Unternehmen dürfen hier nicht auf die Spieler hören und müssen im Zweifelsfall auch einen Misserfolg hinnehmen. Bei Splatoon waren auch die Stimmen laut, die etwas gegen das Farbgeschmiere oder gegen die Bewegungssteuerung hatten. Trotzdem hat sich das Spiel im Nachhinein als sehr erfolgreich herausgestellt.

Wenn ihr über den Kauf nachdenkt, sollte euch bewusst sein, dass es sich bei Star Fox Zero um einen mehr oder weniger klassischen Arcade-Shooter handelt. Hier entsteht der Wiederspielwert durch das Freispielen der alternativen Routen und später durch die Highscorejagd. Ihr müsst auch damit rechnen, dass ihr nicht jeden Planeten auf Anhieb schafft. Wenn ihr allerdings die Zeit investiert, um die Steuerung zu beherschen und Spaß daran habt für jeden Planet die optimale Strategie herauszufinden, kann Star Fox für einige unterhaltsame Stunden sorgen.




Studio: Monolith Soft
Publisher: Nintendo
Entwickler: Nintendo EPD, Platinum Games
Erscheinungsjahr: 2016
Plattform: Wii U
Genre: Action/ Arcade Shooter
Altersfreigabe: USK 12

 

Steamworld Dig


Steamworld Dig

 

 

 

 

 

 

 

 

In Steamworld Dig spielt man den Cowboy Roboter Rusty, der von seinem verstorbenen Onkel ein ganzes Bergwerk in einer anfangs recht leeren Westernstadt geerbt hat. In dem Bergwerk gibt es viele verschiedenen Schätze für Rusty zu finden, aber es lauern auch Gefahren.

Das Spielprinzip ist einfach, man muss sich mit dem kleinen Roboter immer tiefer durch die Erde buddeln und möglichst viele Schätze einsammeln. Aber Vorsicht, nicht nur Schätze sondern auch Feinde und versteckte Bomben befinden sich in der Erde. Ebenso muss man sich vor instabilen Felsbrocken in acht nehmen, denn wenn man an der falschen Stelle buddelt, verlieren diese den Halt und fallen auf Rusty. Daher sollte man mit System graben. Nicht zuletzt um auch wieder an die Oberfläche gelangen zu können. Sollte man einmal unter Tage gefangen sein, kann die Leiter nützlich sein, die für wenig Geld beim Händler erworben werden kann.

Am Anfang hat man noch eine simple Picke, die sich aber etliche Male verbessern lässt. Später kommen noch ein Bohrer und eine Dampffaust in Rustys Werkzeugkiste. Im Verlauf des Spiels bekommt man in verschiedenen Höhlen zusätzliche Fähigkeiten, wie den Dampfsprung. Damit lassen sich Gebiete erreichen die vorher nicht zu erreichen waren, was die Rückkehr in vorige Bereiche durchaus lohnenswert macht.

Steamworld Dig hat einen langsam aber stetig wachsenden Schwierigkeitsgrad, der aber zu keiner Zeit richtig fordernd wird. Wenn man mal stirbt verliert Rusty an der jeweiligen Stelle seine bis dato gesammelten Schätze und muss 50% seines Geldes bezahlen. Daher ist es ratsam das Geld, das man aus den Verkäufen der Schätze erhält, direkt wieder in Verbesserungen zu investieren, damit man nicht einen allzu hohen Verlust erleidet.

Das Setting verändert sich auf dem Weg nach unten sehr stark. Befindet man sich Anfangs noch in einer Western Goldmine, geht es anschließend durch eine postapokalyptische Welt mit Zombie ähnlichen Wesen, bis hin zu einem Metallkomplex voller Elektronik.

Steamworld Dig ist leichte Unterhaltung, die nicht groß fordert. Für mich ein ideales Spiel für einen Sonntag Nachmittag. Die Spielzeit kann stark variieren, je nachdem wie gründlich man die Schätze frei buddelt. Um das Spiel zu schaffen benötigt man nicht alle Erweiterungen, aber es macht Spaß sich immer neue Verbesserungen frei zu spielen und seinen kleinen Rusty vom einfachen Roboter zum Hightech Androiden zu entwickeln.
Das Buddelspiel gibt es diesen Monat im Playstation Store für alle PS+ Mitglieder zum kostenfreien Download für PS4 und Vita.


Flattr this