E3 2016 – Die Highlights der Spielemesse

Meine persönlichen Tops und Flops der E3

Highlight der E3: Zelda!

© 2016 Nintendo
© 2016 Nintendo
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Ein Bild aus der Bedienungsanleitung des originalen „The Legend of Zelda“ für den NES

Mein absolutes Highlight der diesjährigen E3 war Zelda: Breath of a Wild. Nicht nur, dass es fantastisch aussieht, es wurde auch in einem ausführlichen Live-Gameplay vorgestellt, sodass ich einen guten Eindruck bekommen habe, wie sich das neue Zelda spielen wird. Sucht man den Vergleich zu seinem sehr Linear designten Vorgänger „Skyward Sword“ für die Wii wirkt Breath of the Wild wie eine 180° Wende. Bei Breath of the Wild hat man sich auf die ursprüngliche Vision eines Zelda Spiels besonnen und eine völlig offene Welt geschaffen.

Schon der erste E3 Teaser vor zwei Jahren hat angedeutet, dass Zelda riesig wird. Auch in der Demonstration haben die Spieler vom Treehouse immer wieder innegehalten und den Zuschauern einen beeindruckenden Panoramablick über die Welt von Hyrule gewährt. Das Schöne dabei: Alles, was man in der Ferne sieht, kann bereist werden. Sobald ich Zelda dann endlich spielen kann, werde ich auf eine Aussichtsplattform klettern und mir einen Punkt weit am Horizont suche, zu dem ich dann wandere – das ist schon beschlossene Sache.

Mit Breath of the Wild scheint Nintendo einerseits der Marke treu geblieben zu sein, hat aber anderseits so viel neues hinzugefügt um das Spiel erneut interessant zu machen.

2. Highlight: Cuphead

Das zweite große Highlight ist für mich der Plattformer im 30er Jahre Cartoon Stil Cuphead. Schon letztes Jahr, als der Titel ein einziger Bossrush werden sollte, fand ich Cuphead interessant. Aber seit dem Spiel nun noch ein Plattformer Part gegönnt wurde, ist mein Interesse noch um ein vielfaches gestiegen. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob sich der Run ’n‘ Gun Teil organisch in das Spielgefühl einfügt.

3. Highlight: Scalebound

Ich habe mich langsam mit dem lächerlich wirkenden Hauptcharakter abgefunden und so kann ich Scalebound ebenfalls zu meinen Highlights der Messe zählen.Allerdings bin ich auch seit Vanquish großer Platinum Games Fan. Mir gefällt das schnelle Pacing und das auf Spaß ausgelegte Gameplay, das sich quer durch ihren Spielekatalog zieht. Scalebound sieht nach epischen Kämpfen gegen riesige Monster aus – das Ganze wird dann durch den vier Spieler Koop abgerundet.

Kleines Highlight aufgrund des überraschenden Genre-Revivals: Steep

Das nächste kleine Highlight, vor allem weil es so unerwartet kam, war Steep. Ich habe einfach seit Cool Boarders kein gutes Snowboard Spiel mehr gespielt, freue mich daher auf ein Revival des Genres. Besonders schön – obwohl Steep erst auf der E3 angekündigt wurde, soll es bereits zum Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen. Ich hoffe nur, dass Steep nicht dem Trend moderne Sportspiele zum Realismus und simulationslastigem Gameplay folgt, sondern sich voll auf den Spaß am Spiel konzentriert.

Größte Enttäuschung: Crash

Mit den größten Flops verbinde ich gleichzeitig die größte Enttäuschung der E3. Für mich ganz oben steht da Sony, mit ihrer Crash Bandicoot Ankündigung. Im Vorfeld habe ich bereits Gerüchte zu der Rückkehr von Crash gelesen, mir aber noch keine großen Hoffnungen gemacht. Als dann aber die markante Melodie ertönte und die Bühne im Crash Design erstrahlte, war ich voller Aufregung. Doch diese Aufregung wurde gleich mit der Ankündigung des Remastered zurück auf den Boden der Tatschen geschmettert. Anschließend wurde mit dem Skylanders Feature noch einmal kräftig nachgetreten. Besonders ärgert mich, dass es mir auf meiner PS3 möglich wäre, Crash Bandicoot 1 -3 zu spielen. Ich verstehe nicht, warum das auf der PS4 ein Problem darstellt. Hier würde ich mir etwas mehr Kundenfreundlichkeit seitens Sony wünschen, indem die auf der alten Konsole digital gekauften Spiele wieder verfügbar gemacht werden. Aber nein, dann könnten sie die 20 Jahre alten Spiele nicht mehr als Vollpreistitel verkaufen. Außerdem gibt es einfach Spiele, die brauchen keine Aufbereitung – Crash ist eins davon! Ein neuer, eigenständiger Teil wäre wünschenswert und bei mir definitiv zu einem Highlight der E3 geworden. So bleibt nur der tröstende Gedanke übrig, dass durch ein Remastered dem Helden meiner Kindheit erneut Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dadurch steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann in der Zukunft ein Crash Bandicoot 4 entwickelt wird.

Mini-Enttäuschung: Nintendo lässt die WiiU Fans im Stich

Ein Tweet über Mario Kart seitens Nintendo kurz vor der E3 hat in mir die eigentlich unwahrscheinliche Vermutung auf neuen DLC geweckt. Den gab es nicht – halb so schlimm. Dass allerdings keins der aktuellen WiiU Spiele von Nintendo gepflegt wird, ist ziemlich enttäuschend. Besonders bei Mario Maker hätte ich mir ein Update gewünscht, das ausnahmsweise nicht nur negatives mit sich bringt, sondern auch ein paar Items, mit denen die kreativen Köpfe weltweit wieder großartige Level schaffen können.

In Entwicklung…: Flop weil unbegründeter Hype

Ist in Entwicklung … – besonders bei Sony wurden etliche Spiele vorgestellt, deren Release noch in weiter Ferne liegt. Death Stranding ist da das beste Beispiel. Ein Cinematic Trailer löst einen unglaublichen Hype zu dem Spiel aus, dabei wurde noch nicht einmal mit der Entwicklung begonnen. Ja, es steht nicht einmal ein genaues Genre oder die Gameengine fest. Ein Skeptiker würde sich nun fragen, wie viel der Trailer später mit dem fertigen Spiel zu tun haben wird.

Auch zu Spiderman und dem Crash Remastered konnte nicht mehr als „in Entwicklung“ gesagt werden. EA ist mit ihrem großen Star Wars Plan ebenfalls ein guter Kandidat für „in Entwicklung“. Da wird über Spiele geredet, die für 2018 und noch später geplant sind. Dass EA diese wertvolle Lizenz nicht brachliegen lässt und da ein Spiel entwickelt wird, dürfte jedem klar sein. Spiele, deren Release für 2018 oder noch später geplant sind, interessieren mich im Moment einfach noch nicht. Für diese Titel ist im nächsten Jahr erneut eine E3. Den Publisher sollte ein Jahr reichlich Zeit bieten, um den gewünschten Hype für ihr Spiel auszulösen – oder sie überzeugen einfach mit einem guten Spiel.

Fazit

Alles in allem war es eine interessante E3. Mit den bevorstehenden 1.5 Konsolen steht uns eine spannende Entwicklung im Konsolenmarkt bevor und auch VR ist deutlich im Kommen. Gab es letztes Jahr nur kleinere Spielereien, sind jetzt auch ganze Spiele in der Entwicklung. Bis VR dann tatsächlich im Mainstream angekommen ist, wird noch einige Zeit vergehen.

PlayStation VR scheint ein wichtiger Schritt für die virtuelle Realität zu sein, um sich im heimischen Wohnzimmer zu etablieren. Denn durch Sonys VR-Brille ist Virtual Reality erstmals erschwinglich. Bislang benötigte man noch einen teuren High End PC und auch die Brillen waren mit einem deutlich höheren Preis versehen. Besitzer der Playstation 4 müssen hingegen „nur“ noch 400 € für ihr privates VR-Erlebnis zahlen.

Von einem irrelevant werden der E3 war nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil – es wurde mit Project Scorpio die neue halbe Konsolengeneration angezeigt und mit Morpheus wurde vonseiten Sony ein wichtiger Schritt für VR gemacht. Die Videospielbranche bleibt hoch dynamisch und wir dürfen gespannt sein, was in den nächsten Monaten vor allem mit der neuen PlayStation, Virtual Reality und natürlich der Nintendo NX auf uns zukommt.