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Payback – Tag der Rache (Offender)  Offender (2012) on IMDb

81ZohtSCCKL._SL1417_Aufstände in London. Der junge Tommy (Joe Cole) geht zu einem der Polizisten und schlägt ihn nieder. Aber er ist nicht auf der Straße um zu protestieren, sonder um ins Gefängnis zu kommen. Denn Tommy will Rache an denen nehmen, die sein Leben zerstört haben.

Die Geschichte von Tommy wird in immer wieder einfließenden Rückblicken gezeigt. Sie beginnt mit dem Angriff auf zwei Polizisten und seiner Verhaftung.

Tommy und seine Freundin Elise (Kimberly Nixon) erwarten ein Kind. Die Tatsache dass Elise schwanger ist, lässt den zu der Arbeiterklasse gehörenden Tommy umso härter für seine Familie schuften. Indessen hat die Bande von Jake (English Frank) ein Juweliergeschäft überfallen und dabei den einzigen Zeugen erschossen. Als die Vier Elise bei der Arbeit gegenüberstehen bemerkt sie die Uhren und wird zur Zeugin, die es aus dem Weg zu räumen gilt. Auf dem Weg nach Hause, grade in ihr Auto eingestiegen, wird sie von einem maskierten Mann mit Handschuhen ins Gesicht geschlagen, bis sie das Bewusstsein verliert. Nach der brutalen Attacke kommt Elise ins Krankenhaus und verliert dort ihr Kind. Am Ende mit den Nerven kann sie nicht länger mit Tommy zusammen sein und verlässt ihn. Daraufhin zerbricht für Tommy seine Welt komplett und er beschließt Rache zu nehmen.

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Mein Senf

Payback ist ein düsteres Rachedrama mit beklemmender Grundstimmung. Auch die rohen Fauskämpfe, die durch das geschickte in Szene setzen stark an Brutalität gewinnen, tragen zur dichten Atmosphäre bei.

Tommy ist voller Hass und zu allem Entschlossen. Diese intensiven Emotionen versteht es Joe Cole dem Zuschauer glaubhaft zu vermitteln. Das kleine Lächeln bei seiner Verurteilung oder die Wut die augenscheinlich in ihm hochkocht, wenn er mit seinen Zielen in Kontakt kommt, sind die Kleinigkeiten die Payback zu einem gelungenen Rachefilm machen. Denn die gibt es eigentlich zur Genüge. Doch Payback ist anders, er ist Authentischer! Denn Tommy kommt im Gefängnis schnell an seine Grenzen. Gewaltbereite Häftlinge und korrupte Wärter setzen ihm zu.

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Einzig und allein die überzogenen Rückblenden, in denen Tommy mit seiner Freundin gezeigt wird, machen zu sehr auf heile Welt und wirken maßlos übertrieben. Mit etwas weniger Filter und etwas dezenterer Musik hätte man trotzdem Verstanden, dass Tommy und seine schwangere Freundin glücklich waren.

Ebenfalls etwas unglücklich empfinde ich die Charakterzeichnung der vierer Gang, wegen der Tommy im Gefängnis ist. Es wirken zumindest Sicko (Daniel Kendrick) und Jake (English Frank) teilweise wie Clowns, denen man kaum abnehmen kann, dass sie jetzt das Drogengeschäft im Gefängnis leiten und sich sogar mit einem der Beamten zusammengetan haben. Zumal sie ja relativ frisch im Gefängnis sind.

Alles in Allem ein dichter Gefängnisthriller der auf jeden Fall sehenswert ist, aber seine Macken hat.


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Alexandre Ajas Maniac Maniac (2012) on IMDb


51Gn7K1DPJLFrank Zito (Elijah Wood) ist eine zurückhaltende Person und arbeitet in einem Geschäft für Schaufensterpuppen, das seit Generationen in Familienbesitz ist, als Restaurateur. Als Kind wurde er von seiner sexuell freizügig lebenden Mutter vernachlässigt und leidet seit dem an einer psychotischen Störung. Er tötet und skalpiert Frauen auf brutale Weise. Die Skalps zieht er anschließend Puppen an die den Opfern nachgeahmt sind und verteilt sie in seiner Wohnung, sodass sie für immer bei ihm bleiben. Anne (Nora Arnezeder), eine hübsche Fotografin die ein Faible für Schaufensterpuppen hat, kommt zufällig an Franks Geschäft vorbei und interessiert sich sehr für seine Puppen. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft und noch ahnt Anne nichts von Franks düsterem Doppelleben. Doch umso mehr sich ihre Freundschaft vertieft, desto stärker wird die Mordlust in ihm.

 

Mein Senf

Bei Maniac befindet sich der Zuschauer mittendrin, denn die Kamera nimmt die Ego-Perspektive von Elijah Wood ein. Der Film schafft es dadurch, dass man nicht nur den Killer begleitet, sondern sich selbst als Killer sieht und fühlt. Durch die Feinheiten dieser Darstellungsform, wie das wahrzunehmende Atmen des Killers, schafft der Film es diesen Ansatz gekonnt umzusetzen und zieht einen dadurch noch tiefer in seinen Bann.

Obwohl es sich um ein Remake handelt, schafft der Film mit seinem neuen Konzept die Geschichte aus einer neuen Perspektive zu erzählen. Die Atmosphäre ist durchgehend dicht und fesselt einen von Anfang an. Dazu kommt noch die teilweise enorme Brutalität, die am Ende des Films ihr großes Finale findet.

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Elijah Wood spielt den Serienkiller auf eine verstörende Weise, obwohl er durch die Ego-Perspektive kaum zu sehen ist. In den Szenen in denen er zu sehen ist, ist er umso kraftvoller. Zum Beispiel nach seinem ersten richtigen Mord, die Anfangsszene nicht mitgezählt, war der erste WTF Gänsehautmoment, als er in seinem Zimmer mit den Puppen ausrastet, sie anschreit und eine Lampe auf einer von ihnen zerschlägt.

 

Als Hommage an den original Maniac von 1980 wurde eine Szene eingebaut, die auf das damalige Filmplakat anspielt, auf dem der Killer mit dem Skalp und einem Messer in der Hand von der Hüfte abwärts zu sehen ist. Hier wurde eine Spiegelung im Auto genutzt, die den Killer in genau der Pose zeigt.


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Produktionsland: USA, Frankreich
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2012
Länge: 88 Minuten
Altersfreigabe: FSK 18 (geschnittene Fassung), origninal Indiziert

Regie: Franck Khalfoun
Drehbuch: Alexander Aja, Grégory Levasseur,
C.A. Rosenberg, Joe Spintell
Produktion: Alexandre Aja
Musik: Raphael Hamburger
Kamera: Maxime Alexandre
Schnitt: Franck Khalfoun

Besetzung
Elijah Wood – Frank Zito; Nora Arnezeder – Anna; Liane Balaban – Judy;
America Olivo – Angela Zito (Franks Mutter); Jan Broberg – Rita;
Morgane Slemp – Jenna; Sai Landi – Ermittler; Genevieve Alexandra – Jessica