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Paddington

Paddington CoverPaddington wuchs bei seiner Tante und Onkel auf, die seitdem ein englischer Forscher sie besucht hat, zu großen Großbritannien Fans geworden sind. Besonders Marmelade hat es den Bären angetan. Eines Tages kommt es zu einem gewaltigen Erdbeben in Peru, bei dem Paddington seinen Onkel und sein zu Hause verliert. Durch das Unglück heimatlos geworden, soll Paddington sich den Traum erfüllen, den sein Onkel und seine Tante sich selbst nicht mehr gemeinsam erfüllen können. Er soll die große Reise nach England antreten. Seine Tante bringt ihn zu einem großen Frachter, in dem er sich versteckt, bis sie London erreicht haben. Sie selbst kann nicht mehr auf die Reise gehen, da sie mittlerweile schon viel zu alt ist. In England angekommen ist alles anders, als es sich Paddington in seinen Träumen ausgemalt hat. Einsam steht der höfliche Bär am Bahngleis und wartet darauf von einer netten Familie ein zu Hause zu bekommen. Fast hat er schon die Hoffnung aufgeben, da kommt die Familie Brown an dem niedlichen Bären vorbei. Mr. Brown ist gar nicht erfreut doch Mrs. Brown und ihr gemeinsamer Sohn sind direkt von dem sprechenden Bären begeistert und sehen es als ihre Pflicht an, Paddington zu helfen. Die Familie unterstützt Paddington dabei den Forscher zu finden, der seinem Onkel damals den Hut geschenkt hat. Bis auf ein paar kulturelle Schwierigkeiten scheint alles gut zu laufen mit dem tollpatschigen Bären, wäre da nicht Millicent (Nicole Kidman), die bösartige Tierpräperatorin, die einen grausamen Plan verfolgt.

Paddington

Obwohl ich bei Weitem nicht zur Zielgruppe gehöre, hat mich der Film in gewissem Maße verzaubert. Paddington ist ein sehr warmherziger und liebevoller Film, der außerdem durch einen intelligenten Humor besticht. Auch Paddingtons Tollpatschigkeit und die Tatsache, dass er sich in einer ihm völlig fremden Welt zurechtfinden muss, führt zu einiger Situationskomik. Dabei wirkt der Film aber zu keiner Zeit zu klamaukartig. Die einzige Schwäche des Films ist die arg vorhersehbare Story, da diese allerdings auf einem Kinderbuch basiert und natürlich auch für Kinder geschrieben ist, muss man bei Paddington einfach darüber hinwegsehen. Und das kann man auch nur allzu leicht, nicht zuletzt dank dem sympathischen Bären. Außerdem legt der Film optisch noch mal einen drauf. Wirklich gelungene Animationen und stilvoll eingesetzte Effekte runden Paddington ab, zu einem Kinderfilm, der mit unglaublichem Charme auch Erwachsene noch begeistern kann. Auf jeden Fall ein Film den Eltern mit ihren Kindern anschauen können, ohne es zu bereuen.

Der Film endet mit einem schönen Satz von Paddington, in dem er Mrs. Brown zitiert, der die Parabel zu der Einwanderer-Thematik treffend abschließt: „Mrs Brown says that in London everyone is different, and that means anyone can fit in. I think she must be right – because although I don’t look like anyone else, I really do feel at home. I’ll never be like other people, but that’s alright, because I’m a bear. A bear called Paddington.“

Dein Weg  The Way (2010) on IMDb


91-Zo50SM1L._SL1500_Tom Avery (Martin Sheen) arbeitet als Augenarzt in Kalifornien und hat sich in den Jahren ein angenehmes Leben im Wohlstand ermöglicht. Sein Sohn Daniel hat im Gegensatz dazu ganz andere Interessen. Ihm ist so ein Leben zu langweilig, er möchte die Welt entdecken und nicht nur über sie lesen. Dementsprechend haben sich Vater und Sohn voneinander entfremdet und nicht mehr besonders viel Kontakt. Bei einem Golfspiel bekommt Tom einen unerfreulichen Anruf, der sein Leben komplett aus den Fugen geraten lässt. Sein Sohn Daniel ist bei einer Wanderung auf dem Jacobsweg tödlich verunglückt. Tom muss sich nun nach Frankreich aufmachen, um den Leichnam seines Sohnes zu identifizieren und in die USA zu überführen. In Frankreich angekommen wird er von seinen Schuldgefühlen und der Trauer überwältigt, sodass er beschließt, die Wanderung anstelle seines Sohnes zu beschreiten, um seine Trauer zu bewältigen und seinen Sohn nachträglich besser zu verstehen. Er lässt die Leiche einäschern und nimmt die Asche seines Sohnes mit auf die Wanderung, die sein Sohn nicht vollenden konnte.

Zunächst ist Tom voller Wut und wandert allein vor sich hin und möchte keinerlei Gesellschaft. Zwangsläufig trifft er aber andere Pilger wie den gutmütigen und geschwätzigen Jost aus Holland, den er zunächst allerdings nur als sehr nervig und unangenehmen Zeitgenossen empfindet. Trotzdem beschreiten die beiden fast den kompletten Weg gemeinsam. Sie treffen im Laufe der Zeit noch zwei weitere Personen. Zum einen die Kanadierin Sarah, die ihrem Zynismus freien Lauf lässt und sich als Ziel gesetzt hat endgültig mit dem Rauchen aufzuhören. Zum Anderen den irischen Autoren Jack, der auf dem Jacobsweg seine Schreibblockade bekämpfen möchte.

Die erste Frage, die ich mir bei „Dein Weg“ gestellt habe, ist, ob der Film auch für nicht religiöse Menschen erträglich ist. Und das möchte ich gleich am Anfang mit Ja beantworten. Religion nimmt thematisch nur einen recht kleinen Teil ein und keiner der Wanderer ist wirklich aus religiösen Gründen unterwegs. Für die Charaktere ist die Wanderung eher eine Urlaubsreise durch die sie Abstand zum Alltag gewinnen und Erfahrungen sammeln wollen. Es gibt auch keine finde zu Gott Mentalität. Anstelle der religiösen Botschaft werden eher Werte wie Gemeinschaftsgefühl, Menschlichkeit und Selbstverwirklichung in den Vordergrund gestellt.

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Estevez verzichtet bewusst auf allzu sentimentale Stereotypen. Das gibt der im Grunde sehr emotionalen Geschichte eine gewisse Lockerheit. Kommt es dann doch mal zu einer trüben und bedrückten Stimmung , ist da nämlich Jost, der alles schnell wieder etwas auflockert und erst einmal einen Joint dreht. Allerdings wirken die Begleiter von Tom dadurch doch sehr kalt und distanziert.

Durch die Charakterentwicklung von Tom im Laufe des Films, kann man beobachten wie sich auch die Dynamik der zusammengewürfelten Gruppe von Pilgern verändert, deren Interessen verschiedener nicht sein könnten. Leider ist Tom der Einizge der sich entwickelt. Seine Begleiter scheinen kein wirkliches Eigenleben zu haben, sie wirken rein funktional der Dramaturgie zu dienen und reichen nicht über eine grobe und klischeebehaftete Charakterisierung hinaus. Dafür ist dem Film positiv anzurechnen, dass konsequenterweise auf die große Erleuchtung der anderen Pilger verzichtet wird. Nur bei Tom kommt sie, allerdings viel zu aufdringlich. Er ist zunächst ein erfolgsorientierter Mann, der den Lebensstil seines Sohnes Daniel, der im Gegensatz zu seinem Vater Abenteuer erleben und die Welt entdecken will und dem Materielles nicht wichtig ist, nicht verstehen kann. Am Ende des Films ist er der geläuterte Kumpeltyp. Diese Entwicklung war zu vorhersehbar und äußert sich viel zu deutlich. Besser wäre es gewesen man hätte auf die überzogen wirkende Entwicklung verzichtet und wäre das Ganze etwas dezenter angegangen. Dann hätte auch der Film noch einiges an Glaubwürdigkeit gewonnen und das Motiv wäre trotzdem noch deutlich geworden.

Die Rolle des trauernden Vaters ist Martin Sheen allerdings wie auf den Leib geschrieben. Er überzeugt mit seiner Mimik und spiegelt in seinem Gesicht den Kampf mit sich selbst und seiner Trauer, Verzweiflung und Verbitterung überzeugend wieder.

Wenn man darauf achtet, ist die Botschaft des Films in vielen Szenen zu finden.. Da wäre die Rezeptionisten einer Herberge für Pilger, für die es nach eigener Aussage zu spät ist die Wanderung selbst zu beschreiten, weil sie nun zu alt und müde dafür ist. Oder ein anderer Herbergsvater, der morgens im Garten Torero spielt, da er sich seinen Wunsch, einmal selbst in einer Stierkampfarena zu stehen, niemals erfüllt hat. Man findet noch mehrere Anspielungen auf das Leben und die Beziehung von Tom und Daniel. Natürlich werden genau diese Darstellungen genutzt um Tom die Wünsche und Gefühle von seinem Sohn deutlich werden zu lassen. Nämlich am Ende seines Lebens nicht von dem Gefühl geplagt zu werden etwas verpasst zu haben. Allerdings wirkt das Ganze auf mich etwas zu aufgesetzt und inszeniert. Auch hier ist weniger mehr. Man muss dem Zuschauer einfach ein gewisses Denkvermögen auch zusprechen und einfach darauf Vertrauen, dass Botschaften ankommen, auch ohne sie dem Zuschauer mit einem Hammer in den Kopf zu prügeln.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass der Film trotz der Kritik durchaus sehenswert ist. Sollte einem jemals der Sinn nach einer emotionalen Reise mit einem fabelhaften Martin Sheen stehen, kann man den bewegenden und lebensbejahenden Film über den Trauermarsch eines Vaters zu Ehren seines Sohnes, auch als Atheist, problemlos anschauen, auch wenn er teilweise etwas zu bemüht wirkt.


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Produktionsland: USA, Spanien
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2010
Länge: 121 Minuten
Altersfreigabe: FSK0

Regie: Emilio Estevez
Drehbuch: Emilio Estevez
Produktion: David Alexanian, Emilio Estevez
Musik: Tyler Bates
Kamera: Juan Miguel Azpiroz
Schnitt: Raul Davalos

Besetzung
Martin Sheen – Thomas Avery; Yorick van Wageningen – Joos; Deborah Kara Unger – Sarah; James Nesbitt – Jack;
Emilio Estevez – Daniel Avery; Renèe Estevez – Doreen

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Lego – The Movie  The Lego Movie (2014) on IMDb

Emmet ist ein normaler Kerl. Er arbeitet als Bauarbeiter, ist fleißig und geht seiner Arbeit immer gewissenhaft nach. Mit seinem Leben war er bislang auch sehr zufrieden und so hat er das Lied, das immer und überall in der Stadt gespielt wird „Everything is Awesome“ auch zur Hymne seines Lebens gemacht. Bis er nach der Arbeit auf der Baustelle eine mysteriöse Person sieht, die etwas auf der Baustelle sucht. Zunächst möchte Emmet sie, gemäß den Regeln von Mister Kapital, sofort melden, doch als er das hübsche Gesicht von Wildstyle unter der Kapuze zu sehen bekommt, ist er hin und weg. Sie bringt ihn so aus der Fassung, dass er das Gleichgewicht verliert und in einen Abgrund fällt. Wie es der Zufall will fällt er genau auf den Gegenstand, den Wildstyle gesucht hat, das Stück des Widerstands (Piece of Resistance). Als er nach dem Sturz das Bewusstsein wiedererlangt, findet er sich in einem Verhörzimmer wieder, ihm gegenüber der Polizist Bad-Cop. In dem Verhör wird er zum Einen damit konfrontiert, dass er Teil einer Prophezeiung ist, zum Anderen dass er für seine Freunde ein unscheinbarer und merkwürdiger Kerl ist und er gar nicht so beliebt wie er dachte. Zum Glück kommt dem tollpatschigen Emmet das Mädchen von der Baustelle zu Hilfe. Sie baut in Kürze ein Motorrad ähnliches Gefährt zusammen, mit dem sie aus der Polizeistation fliehen können. Niedergeschlagen durch das Verhör und von der Tatsache dass das Einzige das er jemals gebaut hat eine Doppeldeckercouch ist, muss sich Emmet nun der größten Herausforderung seines Lebens stellen und das Legouniversum vor dem Zusammenkleben bewahren.

Der Lego Film schafft das, was vielen Pixar Filmen auch bereits gelang, und zwar Unterhaltung für jung und alt zu bieten. Als Erwachsener kann man sich an den vielen Anspielungen erfreuen und schmunzeln dadurch an Stellen die für Kinder eher unverständlich sind. Aber das macht nichts, denn auch für Kinder ist der Film voller Humor und Action.

Der Film hält über seine gesamte Dauer ein enorm hohes Tempo. Er feuert flache aber auch niveauvollere Gags gepaart mit einem Feuerwerk an Actionszenen auf den Zuschauer ab. Das kann bei einigen älteren Zuschauern hart an die Grenze zum Overload reichen, empfand ich aber als nicht so dramatisch. Vielleicht bin ich mit meinen 26 Jahren da noch etwas resistenter.

In dem Film treten etliche Gastcharaktere auf, was, obwohl Lego an sich sehr viele Lizenzen besitzt, mit Sicherheit nicht einfach zu realisieren war. Neben den Standard Lego Franchise Batman, Herr der Ringe und Harry Potter, waren auch Michelangelo von den Turtles, Han Solo, C3PO, Abraham Lincoln, Shaquille O’Neal und viele weitere vertreten. Das schöne daran ist, dass der Film es schafft Lego selbst und auch die Charaktere auf eine gelungene Art durch den Kakao zu ziehen. Auch in den Dialogen lassen sich etliche Anspielungen an Filme und Popkultur wiederfinden.

Besonders gelungen fand ich die zwei Metaebenen. Es wurde Gesellschaftskritik auf kindliche Weise vermittelt, die aber keineswegs albern wirkt. Im Gegenteil wird sie meiner Meinung nach durch diese Herangehensweise für Klein und Groß nachvollziehbar. Das Ende kann dann nochmal die erwachsenen Zuschauer zum Nachdenken anregen und sie dazu bringen das innere Kind öfter mal zum Vorschein kommen zu lassen.

Mir haben bereits die Lego Spiele sehr gut gefallen und ich hatte dementsprechend auch mit dem Film unglaublich viel Spaß. Die Gags fand ich, auch wenn etwas schnell hintereinander, gut platziert. Auch die Mischung aus flacher Situationskomik und niveauvolleren Gags empfand ich als durchaus gelungen. Hier soll auch flach gar nicht abwertend gemeint sein, denn auch diese Gags haben gezündet. Sie waren nur von ihrer Natur her sehr einfach, wie z.B. das geheime Klopfzeichen. Die Story ist natürlich an sich sehr einfach gestrickt, da es sich hauptsächlich um einen Kinderfilm handelt, hat aber auch einiges an Tiefe. Wer sich also darauf einlässt kann durchaus Gefallen an dem Film finden. Außerdem hat er für alle die in ihrer Kindheit mit Lego gespielt haben noch einen nostalgischen Wert und ist es allein deshalb schon Wert zu gucken.


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Produktionsland: USA, Australien
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2014
Länge: 100 Minuten
Altersfreigabe: FSK0

Regie: Phil Lord, Chris Miller
Drehbuch: Phil Lord, Chris Miller
Produktion: Igor Khait, Roy Lee, Dan Lin, John Powers Middelton
Musik: Mark Mothersbaugh
Kamera: Barry Petersen, Pablo Plaisted
Schnitt: David Burrows, Chris McKay

Synchronisation
Chris Patt – Emmet; Will Anett – Batman/ Bruce Wayne; Jonah Hill – Green Lantern;
Cobie Smulders – Wonder Woman; Channing Tatum – Superman; Elizabeth Banks – Wyldstyle/ Lucy;
Morgan Freeman – Vitruvius; Liam Neeson – Bad Cop/Good Cop/ Pa Cop;
Will Ferrell – Lord Business/ Präsident Business/ Der Mann von oben; Charlie Day – Benny;
Alison Brie – Einhorn-Kitty; Keith Ferguson – Han Solo;


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