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A Company Man

A Company Man - CoverHyung-do ist ein Company Man und arbeitet laut eigener Aussage für eine ganz normale Firma in Südkorea. Allerdings ist die Firma nur zum Schein ganz normal, denn sie ist spezialisiert auf das professionelle Töten von Menschen. Hyung-do ist ein guter Angestellter, sogar einer der Besten auf seinem Gebiet. Er erledigt jeden Job zielstrebig, effizient und leidenschaftslos. Das ändert sich allerdings, als er den Auftrag bekommt seinen jungen Partner umzubringen. Als letzten Wunsch äußert dieser die Bitte seiner Mutter seine Ersparnisse zukommen zu lassen, die er in der Zeit in der Firma angesammelt hat. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Mutter um Mi-yeon, eine ehemalige Sängerin, die Hyung-do früher sehr gemocht hat. Die Beiden fangen an Zeit miteinander zu verbringen und der Auftragskiller lernt ein Leben abseits der Firma kennen. Letztendlich erkennt er, dass er nicht länger seiner Profession nachgehen möchte, und beschließt in den vorzeitigen Ruhestand zu treten. Doch diese Entscheidung lässt ihn zur Zielscheibe der Firma werden, denn ein Ausstieg ist für gewöhnlich nur im Leichensack möglich.

Bei „A Company Man“ können durchaus Parallelen zu dem durchschnittlichen koreanischen Arbeiter gezogen werden, der ebenfalls pflichtbewusst in einer melancholischen Lethargie seinem bedeutungslos erscheinenden Job in einer riesigen Firma nachkommt und sich fragt, ob das nun alles im Leben gewesen sein soll.

A Company Man -

Genau diese Frage stellt sich nämlich auch Hyung-do als er Mi-yeon begegnet. So interessant diese Allegorie doch scheint, wird das Potenzial durch den Einsatz von typischen Klischeefiguren verschenkt. Hyung-do ist ein kaltblütiger Killer, wodurch es einem ohnehin schwerfällt, Sympathie zu dem Protagonisten aufzubauen. Auch wenn darauf verzichtet wird ihn beim Morden Unschuldiger zu zeigen, ist doch jedem klar, dass er, um an die Spitze der Firma zu kommen, etlichen Menschen das Leben genommen hat. Dazu kommt noch, dass der Protagonist wahrlich kein Mann vieler Worte ist, sodass es insgesamt an der nötigen Tiefe des Charakters fehlt.

A Company Man

Bei der Inszenierung kommen innovative Kameraeinstellungen zum Einsatz die in Verbindung mit den dynamischen Schnitten die actiongeladene Choreografie gelungen in Szene setzen. Doch trotz dieser Action Highlights und der vielversprechenden Prämisse bleibt A Company Man ein ruhig verlaufendes Action-Drama, das in weiten Teilen nur bedeutungslos vor sich hinzu plätschern scheint.

Trotzdem ist „A Company Man“ ein solider Film, der vor allem Leuten Spaß machen wird, die ohne große Erwartungen an ihn herangehen. Sucht man allerdings den Vergleich zu Genregrößen wie „Bittersweet Life“, „I saw the Devil“ oder „The Man from Nowhere“ ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Hier haben die Werbetexte dem Film keinen Gefallen getan.

Fazit

Trotz der nur 96 Minuten Laufzeit hatte A Company Man, besonders aufgrund der einfarbigen Charaktere und der vorhersehbaren Story seine Längen. Sobald es allerdings kracht, spielt der Film seine Trumpfkarte aus und die liegt in der aufregenden Inszenierung der Actionsequenzen. Stilistisch hat sich Regisseur Lim Sang-yoon erkennbar an Genregrößen orientiert, allerdings diese nicht übertroffen, wodurch ein voreiliger Vergleich dem Film nur schadet. Unvoreingenommen betrachtet ist „A Company Man“ ein gelungenes Erstlingswerk, das sicher seine Macken hat, aber durchaus zu unterhalten weiß.

Payback – Tag der Rache (Offender)  Offender (2012) on IMDb


81ZohtSCCKL._SL1417_Aufstände in London. Der junge Tommy (Joe Cole) geht zu einem der Polizisten und schlägt ihn nieder. Aber er ist nicht auf der Straße um zu protestieren, sonder um ins Gefängnis zu kommen. Denn Tommy will Rache an denen nehmen, die sein Leben zerstört haben.

Die Geschichte von Tommy wird in immer wieder einfließenden Rückblicken gezeigt. Sie beginnt mit dem Angriff auf zwei Polizisten und seiner Verhaftung.

Tommy und seine Freundin Elise (Kimberly Nixon) erwarten ein Kind. Die Tatsache dass Elise schwanger ist, lässt den zu der Arbeiterklasse gehörenden Tommy umso härter für seine Familie schuften. Indessen hat die Bande von Jake (English Frank) ein Juweliergeschäft überfallen und dabei den einzigen Zeugen erschossen. Als die Vier Elise bei der Arbeit gegenüberstehen bemerkt sie die Uhren und wird zur Zeugin, die es aus dem Weg zu räumen gilt. Auf dem Weg nach Hause, grade in ihr Auto eingestiegen, wird sie von einem maskierten Mann mit Handschuhen ins Gesicht geschlagen, bis sie das Bewusstsein verliert. Nach der brutalen Attacke kommt Elise ins Krankenhaus und verliert dort ihr Kind. Am Ende mit den Nerven kann sie nicht länger mit Tommy zusammen sein und verlässt ihn. Daraufhin zerbricht für Tommy seine Welt komplett und er beschließt Rache zu nehmen.

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Mein Senf

Payback ist ein düsteres Rachedrama mit beklemmender Grundstimmung. Auch die rohen Fauskämpfe, die durch das geschickte in Szene setzen stark an Brutalität gewinnen, tragen zur dichten Atmosphäre bei.

Tommy ist voller Hass und zu allem Entschlossen. Diese intensiven Emotionen versteht es Joe Cole dem Zuschauer glaubhaft zu vermitteln. Das kleine Lächeln bei seiner Verurteilung oder die Wut die augenscheinlich in ihm hochkocht, wenn er mit seinen Zielen in Kontakt kommt, sind die Kleinigkeiten die Payback zu einem gelungenen Rachefilm machen. Denn die gibt es eigentlich zur Genüge. Doch Payback ist anders, er ist Authentischer! Denn Tommy kommt im Gefängnis schnell an seine Grenzen. Gewaltbereite Häftlinge und korrupte Wärter setzen ihm zu.

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Einzig und allein die überzogenen Rückblenden, in denen Tommy mit seiner Freundin gezeigt wird, machen zu sehr auf heile Welt und wirken maßlos übertrieben. Mit etwas weniger Filter und etwas dezenterer Musik hätte man trotzdem Verstanden, dass Tommy und seine schwangere Freundin glücklich waren.

Ebenfalls etwas unglücklich empfinde ich die Charakterzeichnung der vierer Gang, wegen der Tommy im Gefängnis ist. Es wirken zumindest Sicko (Daniel Kendrick) und Jake (English Frank) teilweise wie Clowns, denen man kaum abnehmen kann, dass sie jetzt das Drogengeschäft im Gefängnis leiten und sich sogar mit einem der Beamten zusammengetan haben. Zumal sie ja relativ frisch im Gefängnis sind.

Alles in Allem ein dichter Gefängnisthriller der auf jeden Fall sehenswert ist, aber seine Macken hat.


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Produktionsland: United Kingdom
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2012
Länge: 102 Minuten
Atersfreigabe: FSK 18

Regie: Ron Scalpello
Drehbuch: Paul Van Carter
Produktion: Paul Van Carter, Nick Taussig
Musik: Chad Hobson
Kamera: Richard Mott
Schnitt: Johnny Rayner

Besetzung
Joe Cole – Tommy; Kimberly Nixon – Elise; English Frank – Jake; Shaun Dooley – Nash;
Tyson Oba – Mason; G FrSH – Angleface; Daniel Kendrick – Sicko; Malachi Kirby – Harry;
Scorcher – Essay