Die Fälscher

Review

Die Fälscher - CoverEs ist 1936, Salomon Sovitch hat sich in der Unterwelt einen Namen mit dem Fälschen von Ausweisen, Dokumenten und Geld gemacht. Bis er in Berlin von dem Kriminalbeamten Herzog bei dem Fälschen des Dollars erwischt wurde und in das Konzentrationslager Mauthausen kommt. Dort angekommen nutzt er sein zeichnerisches Talent um eine bevorzugte Behandlung zu bekommen und fertigt Porträts von regionalen Nazigrößen an. Als bekannt wird, wer sich hinter der Nummer verbirgt, haben die Nazis Größeres mit ihm vor und schaffen ihn nach fünf Jahren Aufenthalt weg aus Mauthausen in das KZ Sachsenhausen. Dort soll er der Schlüssel für das größte Geldfälschungsprogramm sein, indem er dabei hilft, zuerst britische Pfund und anschließend den Dollar herzustellen um die englische, wie auch amerikanische Wirtschaft zu inflationieren.

Der Film „Die Fälscher“ beruht auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte der „Aktion Bernhard“ des NS Regimes. Der Hauptcharakter basiert auf dem russischen Künstler Salomon Smolianoff, der 1917 aus Russland nach Berlin geflohen ist und nachdem er von dem Geld, dass er als Künstler allein verdiente nicht mehr leben konnte, anfing den Dollar zu fälschen.

Die Fälscher ist ein spannender Film, der zum einen die Abgründe des NS Regimes mit seiner düstersten Abart, den Konzentrationslagern verstörend aber zugleich authentisch wiedergibt und dazu die Geschichte über das größte Geldfälscherprogramm der Nazis erzählt. Sovitch wird mit viel Leid konfrontiert und muss gegen sein Gewissen handeln um zu überleben, indem er den Nazis hilft. Dadurch entstehen auch in der Fälscherwerkstatt Konflikte mit anderen Insassen, die nicht Teil der Nazimaschinerie sein wollen und den Tod im Kampf gegen das Regime in Kauf nehmen.

Bei „Die Fälscher“ handelt es sich um einen deutschen Film, der gut ist. Er ist sehr nüchtern gehalten und verzichtet nahezu auf musikalische Untermalung. Vielleicht sogar genau dadurch schafft es der Film eine dauerhaft bedrückende Atmosphäre zu erzeugen, bei der man jederzeit mit etwas Schrecklichem rechnet. Wie sehr sich an die Fakten gehalten wurde weiß ich nicht, es wirkt aber alles sehr authentisch und realistisch. Keine überzogene Action, keine reißerischen Kameraeinstellungen und keine nicht nachvollziehbaren Handlungen um künstlich Dynamik zu erzeugen. Das hat die Fälscher einfach auch nicht nötig. Hier wird bei der Inszenierung auf „weniger ist mehr“ gesetzt.

Dass es sich um einen deutschen Film handelt, habe ich zwar schon erwähnt, kann man aber ruhig noch mal machen. Ein ganz großer Pluspunkt ist, dass der Film ohne die üblichen Verdächtigen auskommt, die man bei dieser Art Film erwarten könnte. Stattdessen werden eher unbekannte Schauspieler eingesetzt, die alle eine solide Leistung abliefern.

Die Fälscher ist ein Historienfilm, der sicherlich nicht zu jeder Situation passt, aber auf jeden Fall sehenswert ist.