Chappie

Chappie CoverDer Film Chappie beginnt mit einem Zusammenschnitt aus Nachrichten, die über Gewalt und Kriminalität in Johannesburg berichten. Polizisten haben immer wieder das Nachsehen im Kampf gegen die Banden, doch das soll sich nun ändern. Auf einer Pressekonferenz stellt der Polizeipräsident die neue Wunderwaffe gegen alles, was momentan in der Metropole schief läuft, vor. Korruption, Gewalt und Kriminalität sollen von dem Robopolizisten zerschlagen werden und die Stadt wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen. Dieser Polizeiroboter wurde maßgeblich von dem Ingenieur Deon Wilson entwickelt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um die einzige Art Roboter. Vincent Moor, ein weiterer Ingenieur, der mit Deon zusammenarbeitet, hat ebenfalls einen Roboter entwickelt. Sein Roboter handelt jedoch nicht selbstständig, sondern muss von einem Menschen ferngesteuert werden. Letztendlich hat sich das Unternehmen gegen die ferngesteuerten Maschinen von Moor entschieden. Seitdem nutzt er jede Gelegenheit Deon und seine autonomen Roboter schlecht dastehen zu lassen. Obwohl Deons Robopolizisten sich bereits im Einsatz als erfolgreich erwiesen haben, ist er noch nicht am Ende seiner Forschung. Er hat sich zum Ziel gesetzt seine Polizeiroboter weiterzuentwickeln, sodass sie eines Tages eine echte künstliche Intelligenz besitzen. Sie sollen genauso wie ein Mensch lernen können und selbst Entscheiden, welches Handeln für sie richtig oder falsch ist. Zu Hause forscht Deon deswegen unermüdlich weiter, um aus seiner Fantasie irgendwann Realität werden zu lassen. Eines Abends scheint ihm der Durchbruch tatsächlich gelungen zu sein. Jetzt fehlt ihm nur noch das passende Testobjekt. Am nächsten Tag versucht er seine Vorgesetzte von dem Projekt zu überzeugen, doch vergebens. Kurzerhand beschließt Deon seine Forschung auf eigene Faust fortzusetzen und stiehlt einen defekten Polizeiroboter. Grade als er sich auf den Heimweg begibt, treten Yolandi und Ninja auf den Plan und entführen Deon mitsamt seinem Roboter.

Robopolizist

Robcop trifft Nummer 5. Der Film Chappie erinnert in seiner Prämisse deutlich an den 80er Jahre Klassiker Robocop. Auch hier sollen die bisherigen Polizisten, durch Roboter ersetzt werden. Spätestens sobald der Moose vorgestellt wird, der deutlich an den ED-209 erinnert, sind die Gemeinsamkeiten nicht mehr von der Hand zu weisen. Der neidische Ingenieur, dessen Idee verkannt wird und der nun einen Plan ausheckt, wie er das aktuelle Programm sabotieren und seiner Erfindung doch noch zum Durchbruch verhelfen kann.

Chappie Panorama

Posititv an dem Film aufgefallen und wirklich beeindruckend waren die Locations. Der Kontrast aus Science-Fiction Setting und den rauen Straßen von Johannesburg haben eine aufregende Komposition ergeben. Die Sets waren allerdings das einzig Authentische. Die Charaktere wirken die meiste Zeit völlig überzeichnet, um nicht zu sagen lächerlich. Es hätte dem Film gut getan, wenn Blomkamp auf richtige Schauspieler zurückgegriffen hätte. Optisch passen die zwei Gestalten zwar gut und der Soundtrack war durch die beiden Mitglieder der Band „Die Antwoord“ auch eine Bereicherung, aber die Darbietung der drei Gangster ist bemerkenswert schwach.

Ninja - Chappie

Der Film Chappie scheint sein Ziel völlig aus den Augen zu verlieren. Aufgrund der lächerlich wirkenden Charaktere und Handlung kann man den Film einfach nicht ernst nehmen. Oft stellt sich die Frage, was an dem Film nun Komik sein soll und was nur unfreiwillig komisch wirkt. Das Roboter Baby, das den Gangster imitiert. Yolandi, die besorgte Mutter, die sich doch nur um den kleinen Chappi sorgt. Unterstützt wird die melodramatische Handlung in den ruhigeren Szenen durch eine völlig überzogene und deplatziert wirkende theatralische Musik. Hier wird dem Zuschauer mit aller Deutlichkeit signalisiert, dass er sich hier um Chappie und Co. sorgen soll.

Chappie - Fistbump

Sobald die Botschaft der Szene dem Zuschauer mit der Faust aufs Auge präsentiert werden muss, weiß man, dass gesellschaftskritische Ansätze hier nicht zu erwarten sind. Dabei war mit Robocop die Vorlage bereits da, allerdings wurde das Potenzial durch eine Aneinanderreihung von Albernheiten gnadenlos verschenkt.

Um mit etwas positivem abzuschließen, soll hier die wirklich gelungende Darstellung des Roboters Chappie erwähnt werden. Mimik und Gestik wirken bei Chappie authentischer als bei so manch menschlichem Schauspieler in dem Film.

Fazit

Chappie ist ein Film, der durchaus unterhalten kann, solange man nicht zu hohe Erwartungen hat. Blomkamp schafft es nicht, an die Qualität von District 9 anzuknüpfen und auch ein Vergleich zu seiner offensichtlichen Inspirationsquelle Robocop, tut dem Film ebenfalls keinen Gefallen. Wenn man sich aber damit abfinden kann, nicht die tiefgründigste Geschichte erzählt zu bekommen, bleiben noch die nett anzusehenden Bilder und die zahlreichen humoristischen Momente, die meist allerdings aus Albernheiten bestehen.

A Company Man


A Company Man - CoverHyung-do ist ein Company Man und arbeitet laut eigener Aussage für eine ganz normale Firma in Südkorea. Allerdings ist die Firma nur zum Schein ganz normal, denn sie ist spezialisiert auf das professionelle Töten von Menschen. Hyung-do ist ein guter Angestellter, sogar einer der Besten auf seinem Gebiet. Er erledigt jeden Job zielstrebig, effizient und leidenschaftslos. Das ändert sich allerdings, als er den Auftrag bekommt seinen jungen Partner umzubringen. Als letzten Wunsch äußert dieser die Bitte seiner Mutter seine Ersparnisse zukommen zu lassen, die er in der Zeit in der Firma angesammelt hat. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Mutter um Mi-yeon, eine ehemalige Sängerin, die Hyung-do früher sehr gemocht hat. Die Beiden fangen an Zeit miteinander zu verbringen und der Auftragskiller lernt ein Leben abseits der Firma kennen. Letztendlich erkennt er, dass er nicht länger seiner Profession nachgehen möchte, und beschließt in den vorzeitigen Ruhestand zu treten. Doch diese Entscheidung lässt ihn zur Zielscheibe der Firma werden, denn ein Ausstieg ist für gewöhnlich nur im Leichensack möglich.

Bei „A Company Man“ können durchaus Parallelen zu dem durchschnittlichen koreanischen Arbeiter gezogen werden, der ebenfalls pflichtbewusst in einer melancholischen Lethargie seinem bedeutungslos erscheinenden Job in einer riesigen Firma nachkommt und sich fragt, ob das nun alles im Leben gewesen sein soll.

A Company Man -

Genau diese Frage stellt sich nämlich auch Hyung-do als er Mi-yeon begegnet. So interessant diese Allegorie doch scheint, wird das Potenzial durch den Einsatz von typischen Klischeefiguren verschenkt. Hyung-do ist ein kaltblütiger Killer, wodurch es einem ohnehin schwerfällt, Sympathie zu dem Protagonisten aufzubauen. Auch wenn darauf verzichtet wird ihn beim Morden Unschuldiger zu zeigen, ist doch jedem klar, dass er, um an die Spitze der Firma zu kommen, etlichen Menschen das Leben genommen hat. Dazu kommt noch, dass der Protagonist wahrlich kein Mann vieler Worte ist, sodass es insgesamt an der nötigen Tiefe des Charakters fehlt.

A Company Man

Bei der Inszenierung kommen innovative Kameraeinstellungen zum Einsatz die in Verbindung mit den dynamischen Schnitten die actiongeladene Choreografie gelungen in Szene setzen. Doch trotz dieser Action Highlights und der vielversprechenden Prämisse bleibt A Company Man ein ruhig verlaufendes Action-Drama, das in weiten Teilen nur bedeutungslos vor sich hinzu plätschern scheint.

Trotzdem ist „A Company Man“ ein solider Film, der vor allem Leuten Spaß machen wird, die ohne große Erwartungen an ihn herangehen. Sucht man allerdings den Vergleich zu Genregrößen wie „Bittersweet Life“, „I saw the Devil“ oder „The Man from Nowhere“ ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Hier haben die Werbetexte dem Film keinen Gefallen getan.

Fazit

Trotz der nur 96 Minuten Laufzeit hatte A Company Man, besonders aufgrund der einfarbigen Charaktere und der vorhersehbaren Story seine Längen. Sobald es allerdings kracht, spielt der Film seine Trumpfkarte aus und die liegt in der aufregenden Inszenierung der Actionsequenzen. Stilistisch hat sich Regisseur Lim Sang-yoon erkennbar an Genregrößen orientiert, allerdings diese nicht übertroffen, wodurch ein voreiliger Vergleich dem Film nur schadet. Unvoreingenommen betrachtet ist „A Company Man“ ein gelungenes Erstlingswerk, das sicher seine Macken hat, aber durchaus zu unterhalten weiß.



Produktionsland: Süd Korea
Originalsprache: Koreanisch
Erscheinungsjahr: 2012
Länge: 96 Minuten
Altersfreigabe: FSK 18/ ungeprüft

Regie: Lim Sang-yoon
Drehbuch: Lim Sang-yoon
Musik: Mowg
Kamera: Lee Hyung-deok
Schnitt: Nam Na-yeong

Besetzung

So Ji-sub – Ji Hyeong-do; Lee Mi-yeon – Yoo Mi-yeon; Kwak Do-won – Kwon Jong-tae; Kim Dong-jun – Ra Hoon; Lee Geung-young – Ban Ji-hoon, department head; Han Bo-bae – Ra Bo-seul; Yoo Ha-bok – Jin Chae-gook, department head; Yoo Na-mi – Miss Ahn, receptionist; Hong Kyung-yeon – Yang, chief of equipment materials team; Jeon Guk-hwan – Representative Jeon; Lee Jae-yoon – Shin Ip-nam, sales;

Nokan - Die Kunst des Ausklangs


Nokan - Departures CoverDaigo verdient sich seinen Lebensunterhalt als Cellist in einem kleinstädtischen Orchester. Als die Zuschauerzahlen immer weiter abnehmen, wird ihm mitgeteilt, dass das Orchester aufgelöst werden muss. Der sowieso schon von Geldproblemen geplagte Daigo sieht durch diesen Verlust keine Zukunft mehr für sich in der Stadt und beschließt in sein Heimatdorf zurückzukehren, um einen Neuanfang zu starten. Seine fürsorgliche Frau Mika unterstützt ihn bei dieser Entscheidung und zeigt sogar Verständnis als Daigo ihr beichtet, dass er einen enormen Kredit aufnehmen musste, um damals sein Cello finanzieren zu können. Nachdem nun sein Dasein als Cellist vorüber ist, braucht er auch das teure Cello nicht mehr und durch den Verkauf hat dass Paar erst einmal ein kleines finanzielles Polster. In seiner Heimatstadt angekommen stößt Daigo schnell auf eine Stellenanzeige, die zunächst den Anschein macht, es handele sich um einen Job in einem Reisebüro. Noch bevor ihm klar wird, für welchen Job er sich tatsächlich beworben hat, wird er von seinem neuen exzentrischen Chef Sasaki schon eingestellt. Daigo muss feststellen, dass mit der Reise nicht etwa ein Urlaub gemeint war, sondern dass es sich dabei um die letzte „Reise“ handelt, die jeder Mensch antritt. Ab sofort ist es Daigos Aufgabe Verstorbene nach alter japanischer Tradition ins Jenseits zu verabschieden.

Daigo geht nun als Bestatter in seinem Heimatdorf einer Tätigkeit nach, die gesellschaftlich wenig Ansehen genießt, ja sogar teilweise verachtet wird. Dieser Bruch der Konventionen stellt in Nokan die Hauptproblematik dar, ist für mich als Solche allerdings nicht nachzuvollziehen. Abgesehen davon behandelt der Film die an sich ernsten Themen Vergänglichkeit, Verlustängste sowie Tod und geht mit diesen sehr respektvoll um, schafft es aber dennoch nicht allzu trübselig zu wirken. Vor allem gelingt das durch elegant platzierte schwarzhumorige Seitenhiebe, die über weite Teile des Films verteilt sind. Dabei kommt es nie zu einem völligen Stimmungsbruch durch allzu klamaukige Einlagen. Nokan erlaubt dem Zuschauer damit lediglich ein kurzes Aufatmen. Zum Ende hin werden diese Elemente deutlich reduziert, bis in der letzten halben Stunde letztendlich nur noch eine bedrückend melancholische Stimmung bleibt, die auch aus den emotionsresistenten Cineasten das ein oder andere Tränchen hervorzubringen vermag. Lediglich durch den übermäßigen Einsatz des an sich sehr gelungenen Soundtracks wirkt Nokan zeitweise etwas kitschig.

In dem, mit dem Auslands-Oskar preisgekrönten Film Nokan bleibt Daigos neu gefundene und in der Gesellschaft gering geschätzte Berufung sowie der dadurch gewährte Einblick in die japanischen Rituale um Tod und Trauer, leider das einzig Originelle. Die Handlung hält keine Überraschung bereit und läuft gradlinig nach altbekannten Schemen ab. Auch der Charakter von Mika als immer lächelnde und ganz ihrem Mann untergeordnete Ehefrau, bleibt der traditionellen und aus heutiger Perspektive überholten Sichtweise treu.

Nokan ist nicht sonderlich spektakulär oder glänzt durch aufregende Wendungen. Die Besonderheit, die den Film ausmacht, liegt in seinem feinfühligen Umgang mit Vergänglichkeit und Tod. Es werden Fragen aufgeworfen, die nicht nur die Protagonisten quälen, sondern auch in jedem Menschen schlummern. Obwohl Nokan des Öfteren etwas dem Kitsch verfällt, bleibt der Film doch ein stimmiges Drama, das zudem noch weiß mit einem sehr ruhigen und bewussten Erzählstil gepaart mit wunderschönen Bildkompositionen zu beeindrucken.

 

(Spoiler)

Aus westlicher Sicht ist Nokan in Teilen schwer nachzuvollziehen. Vor allem die große Problematik, dass Daigo mit seinem neuen Job auf so viele Probleme stößt. Sein alter Freund, der ihn noch zuvor herzlich in der alten Heimat begrüßt hat, möchte nun nichts mehr mit ihm zu tun haben. Und sogar seine vorher so verständnisvolle Frau, die jeden Schicksalsschlag zum Wohle ihres Mannes mit einem Lächeln hinzunehmen schien, packt kurzerhand die Koffer, als sie erfährt, womit ihr Mann seinen Lebensunterhalt verdient. Das er mit dem Präparieren von Toten nicht grade einen Beruf gefunden hat, von dem man auf Cocktailpartys erzählt, sehe ich ein. Aber dass er aufgrund seines Jobs nun von seinen Nächsten geächtet wird, macht für mich kaum Sinn, besonders in Anbetracht der sonst so traditionsbewussten Japaner. Ich habe in einer anderen Review den Vergleich zu einem Henker im Mittelalter gelesen, mit dem auch in der westlichen Kultur damals niemand verheiratet sein wollte. Dieser Vergleich hinkt jedoch, da die beiden Tätigkeiten kaum vergleichbar sind. Bei Daigos Arbeit geht es darum besonders feinfühlig, ordentlich und präzise zu sein und seinen Kunden den Abschied von ihren Liebsten so schön (insofern man das Wort „schön“ hier verwenden kann) zu machen wie nur möglich. Zumal jeder, der eine traditionelle Bestattung wünscht, auf Daigo oder jemanden mit seiner Profession angewiesen ist. Und grade bei der Verabschiedung seiner Liebsten möchte man auch einen besonders kompetenten Bestatter. (Spoiler Ende)

Fazit

Wer bereit ist, die Zeit zu investieren und Lust auf ein langsam aber herzlich erzähltes Drama hat, ist bei Nokan genau richtig. Dabei sollte man sich bewusst sein, dass Nokan keine leichte Kost ist und trotz einiger humoristischer Einlagen, schon bedingt durch seine Thematik, ein sehr melancholischer Film bleibt.



Produktionsland: Japan
Originalsprache: Japanisch
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: 131 Minuten
Altersfreigabe: FSK12

Regie: Yōjirō Takita
Drehbuch: Kundo Koyama
Musik: Joe Hisaishi
Kamera: Takeshi Hamada
Schnitt: Akimasa Kawashima

Besetzung

Masahiro Motoki – Daigo Kobayashi; Ryōko Hirosue – Mika Kobayashi; Kazuko Yoshiyuki – Tsuyako Yamashita; Tsutomu Yamazaki – Shōei Sasaki; Kimiko Yo – Yuriko Uemura; Takashi Sasano – Shōkichi Hirata; Tetta Sugimoto – Yamashita; Toru Minegishi – Toshiki Kobayashi

Xenoblade Chronicles X


CoverIn Xenoblade Chronicles X ist die Erde mitten in einen intergalaktischen Krieg geraten. Um dem sicheren Tod auf ihrem Heimatplaneten zu entgehen, sind die Menschen mit einer Art Arche in den Weltraum geflohen. Doch das riesige Raumschiff wird beschädigt und muss auf einem unbekannten Planeten notlanden. Dieser Planet ist Mira. Wie sich später herausstellt ist Mira ein sehr abwechslungsreicher Planet, mit unterschiedlichen Klimazonen in denen atemberaubende Kreaturen leben, der allerdings auch eine enorme Gefahr für die schiffbrüchigen Menschen darstellt. Der Spieler wird von einem weißhaarigen Mädchen namens Elma in einer Notlandekapsel gefunden. Elma gibt uns eine kurze Übersicht über die Geschehnisse. Sie erklärt uns, dass ein Teil des weißen Wals, so nennt sich die Arche, auf der die Menschen geflohen sind, ganz in der Nähe gelandet ist und dass bereits eine provisorische Kolonie gegründet wurde. Nachdem wir die Stadt erreicht haben werden wir mit dem Leben in unserer neuen Heimat vertraut gemacht. Vor allem müssen wir nun entscheiden, wie wir ein nützliches Mitglied dieser Gemeinschaft werden möchten. Je nachdem wie unsere Wahl ausfällt, sind wir ab sofort dafür zuständig die Kolonie vor feindlich gesinnten Lebewesen Miras zu beschützen, Rohstoffe zu sammeln, die Welt zu erkunden oder die Probleme unserer Mitmenschen zu lösen.

Missions Briefing

Der spielbare Charakter in Xenoblade Chronicles X ist stumm und hat selbst keine eigene Story. Die Geschichte wird durch die vielen Charaktere erzählt, auf die wir in den Haupt-, Harmonie-, und in einigen Nebenmissionen treffen. Als Spieler bekommt man die Möglichkeit aus vorgegebenen Antwortoptionen eine auszuwählen und so selbst der Figur Charakter und Seele zu verleihen. Feedback über das Befinden unserer Figur bekommt der Spieler nur über die mehr oder weniger gut umgesetzte Mimik.

Um die Hauptmissionen in Xenoblade Chronicles X spielen zu können und damit die Story voranzutreiben, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Meistens sind es bestimmte Harmoniemissionen, die abgeschlossen werden müssen, oder ein Gebiet muss zu einem bestimmten Prozentsatz erkundet werden. Für die Harmoniemissionen ist eine gewisse Harmoniestufe zu den jeweiligen Begleitern von Nöten. Am Anfang, solange man nur wenige mögliche Begleiter hat, ist das noch relativ einfach. Im Verlauf des Spiels werden die Harmoniemissionen allerdings zu einem einzigen Grindfest, da es 16 Charaktere gibt, die man in sein Team aufnehmen kann. Mit jedem dieser 16 Charaktere gilt es die Harmoniestufe auf volle fünf Herzen zu bringen, um alle Missionen abschließen zu können. Erschwerend kommt noch hinzu, dass einige der Charaktere nicht miteinander auskommen und man sie deshalb nicht zusammen in einem Team einsetzen kann. Es muss allerdings nicht jede Harmoniemission abgeschlossen werden um die Story zu beenden. Außerdem gibt es, nachdem man die Hauptmissionen komplett abgeschlossen hat, die Möglichkeit spezielle Nebenmissionen zu absolvieren. Bei diesen Missionen steigt die Harmonie zwischen den Gruppenmitgliedern schneller an. Also alles halb so wild.

Strand

Nachdem man sich entschieden hat, wie man in der Gemeinde seinen Beitrag leisten möchte, heißt es losziehen in die weite Welt und erkunden. Aber Vorsicht, schon direkt am Anfang lauern einheimische Wesen Miras, mit denen man sich besser nicht anlegen sollte. Eine Empfehlung von mir ist, möglichst frühzeitig die Sonden so weit wie möglich einzunehmen, da man dadurch später relativ wenig Geldprobleme hat. Auch ist es definitiv empfehlenswert sich mit dem System der Sonden auseinanderzusetzen, da es hier durchaus den ein oder anderen Trick gibt, wie Sonden möglichst effizient genutzt werden können. Zum Beispiel können mehrere Sonden gleicher Art nebeneinandergesetzt werden, sodass sie einen Bonus erhalten. Außerdem werden die Eigenschaften der Bohrstellen mit unterschiedlichen Wertungen eingestuft. Bei Forschungssonden spielt es dazu noch eine Rolle, wie viele Geheimnisse in dem Bereich bereits entdeckt wurden.  Da die Sonden die wichtigste Einnahmequelle in Xenoblade Chronicles X darstellen, empfiehlt es sich beim Levelaufstieg zuerst die mechanischen Skills zu verbessern, da diese benötigt werden, um einige Sonden zu platzieren.

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Aber nun genug mit der Theorie. Um die Geld- und Miraniumprobleme kann sich auch später gekümmert werden, spätestens aber, wenn man den ersten Skell kaufen möchte. Die meisten Spieler sind nämlich erst bei Spielstunde 20 – 30 so weit, dass sie ihre Skell-Lizenz haben. Bei mir hat es fast 50 Stunden gedauert. Ich hab mir allerdings auch sehr viel Zeit beim Erkunden gelassen und habe mich anfangs kaum mit Hauptmissionen beschäftigt. Ich habe es mir auch nicht nehmen lassen, bereits ohne den Skell die zwei Kontinente zu besuchen, die von der Startposition durch ein Meer getrennt werden.

Monster

In Xenoblade Chronicles X könnt ihr nämlich jederzeit so ziemlich überall hin. Es ist zwar nicht unbedingt empfehlenswert zu früh durch ein fortgeschrittenes Terrain zu streifen, denn der Tod lauert dort an jeder Ecke, aber meine unersättliche Gier nach Miranium und Credits hat mich von Sonde zu Sonde getrieben. Neben den finanziellen Vorteilen, hat das Einnehmen der Sonden auch noch den Vorteil, dass nach dem man die Sonde platziert hat, einem die Schnellreisefunktion zur Verfügung steht. Am Anfang ist ein Tod auch nicht wirklich eine Bestrafung, da der Spieler keinerlei Ko. Lediglich etwas nervig kann es werden, sobald man das zehnte Mal auf dem Weg zur Sonde mit einem Schlag in die ewigen Jagdgründe Miras befördert wird. Solltet ihr aber später mit den Skells auf Erkundungstour gehen, seid bloß vorsichtig! Ein Skell ist eine kostspielige Angelegenheit und im schlimmsten Fall müsst ihr euren Skell selbst bergen, was mit enormen Kosten verbunden ist. Dies wird nötig, wenn ihr eure Versicherungen aufgebraucht habt. Ein normaler Skell hat dreimaligen Versicherungsschutz. Sobald der aufgebraucht ist, werdet ihr jedes Mal wenn der Skell zerstört wurde zur Kasse gebeten. Den Verbrauch einer Versicherung könnt ihr mit gutem Timing und Geschick verhindern, indem ihr im richtigen Moment die  B-Taste drückt. Aber ich will auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen.

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Die Welt von Xenoblade Chronicles X ist riesig und abwechslungsreich. Es gibt wirklich eine Menge zu entdecken und ich habe immer wieder über die beeindruckenden Landschaften und die mächtigen Kreaturen Miras gestaunt. Schon ziemlich am Anfang, sobald ihr die Kapsel verlasst und euch auf den Weg richtung Stadt macht, bekommt man in einer kleinen Zwischensequenz die fantastische Welt präsentiert. Aber solche Momente hat man durchaus auch mitten im Spiel. Zum Beispiel, wenn sich der ganze Himmel in der Nacht, ähnlich wie bei den Polarlichtern, verfärbt. In der Welt, den Monstern und der erzeugten Atmosphäre liegt auf jeden Fall die ganz große Stärke von Xenoblade Chronicles X.

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In der Siedlung könnt ihr Aufgaben am schwarzen Brett annehmen oder ihr findet in der gesamten Stadt verteilt Charaktere herumstehen, die euch mit Aufträgen versorgen. Außerdem lauscht ihr beim Vorbeilaufen den Gesprächen der Bewohner und bekommt so Hinweise darauf, welche Gerüchte aktuell kursieren und lernt etwas über die Sorgen und Ängste in der Stadt. Die Siedlung lässt sich durch mehrere Eingänge jederzeit ohne Ladezeiten betreten. Wenn ihr später den Skell samt Flugmodul besitzt, könnt ihr sogar einfach über die Außenmauer fliegen. Allgemein kommt das Spiel in seiner offenene Welt ohne Ladezeiten aus. Lediglich beim Betreten eures Hauptquartieres kommt es zu einem Ladebildschirm. Aber auch diese Ladezeit ist erträglich kurz. Zumindest wenn das ca. 10 Gigabyte große Erweiterungspaket auf eurer WiiU installiert ist. Ich habe das Spiel nicht ohne diese Erweiterungen gespielt, konnte aber aus anderen Reviews herauslesen, dass ohne diese, die Umwelt erst sehr viel später erscheint und es dadurch passieren kann, dass ein Monster direkt neben euch spawnt. Also meine Empfehlung lautet, WiiU aufräumen und Platz für das Datenschwergewicht schaffen.

Stadt

Xenoblade Chronicles X verfügt über ein ziemlich komplexes Kampfsystem, welches einen besonders im Kampf mit ebenbürtigen Gegnern ganz schön auf Trab hält. Hier gilt es Attacken mit seinen Teammitglieder abzustimmen, auf das Timing der eigenen Attacken und der Kampfschreie zu achten und dabei nicht die Übersicht im Kampfgeschehen zu verlieren.

Kampf 1

Um zu verdeutlichen, was ich mit komplex meine, möchte ich hier eine kurze Erklärung zum Kampfsystem schreiben. Wer sich selbst in die Welt des Kampfes in Xenoblade fuchsen will, oder nicht mit Details gelangweilt werden möchte, sollte diesen und den nächsten Absatz überspringen. Es gibt Attacken, die nach verschiedenen Farben kategorisiert sind. Gelb sind Fernkampf-, orange Nahkampfangriffe. Mit grünen Angriffen fügt man den eigenen Teammitglieder positive Buffer hinzu, wie zusätzliche Stärke, Heilung oder Resistenzen. Mit Lila Angriffen schwächt man den Gegner. Dann gibt es noch blau, aber was blau macht ist eine gute Frage, ich meine blau erhöht die Verteidigung. Auf jeden Fall verbrauchen blaue Attacken immer Spezialpunkte, die mir einfach zu kostbar waren und ich daher bei meinen Kämpfen grundsätzlich auf den blauen Angriff oder Buffer verzichtet habe. Bei dem Kampfsystem generell handelt es sich um ein Live-Action System. Die Attacken haben einen Cooldown, bis sie wieder angewendet werden können. Zusätzlich kann eine zweite Leiste aufgeladen werden, mit der die Attacke einen Bonus erhält. Diesen Bonus läd man auf, indem man Attacken der jeweiligen Klasse ausführt, sprich Nahkampf- oder Fernkampfangriffe. Des Weiteren fangen die Attacken im Kampf ab und zu an zu blinken. Das bedeutet, dass jemand in deinem Team grade einen Ruf auf die jeweilige Art der Attacke ausgeführt hat, auf die man mit der passenden Attacke antworten kann. Dies gibt wieder einen Bonus und zusätzlich kann so etwas Energie wieder hergestellt werden. Dies ist so ziemlich die einzige Möglichkeit Gesundheit im Kampf wiederherzustellen, also ein besonders wichtiger Faktor, auf den im Kampf geachtet werden muss. Und zum Schluss noch einmal zurück zu den bereits kurz erwähnten spezial Punkten. Ihr habt neben eurem Avatar eine grüne Leiste. Da werden die Spezialpunkte angezeigt. Diese sind zum einen nötig für manche Angriffe, die mit einem SP gekennzeichnet sind. Zum Anderen benötigt ihr die Punkte, um im späteren Verlauf das Übertakten zu aktivieren. Hier dreht ihr für eine kurze Zeit komplett durch. Eure Attacken bekommen einen weiteren Aufladebalken in Orange und laden sich außerdem wesentlich schneller wieder auf.

Kampf 2

Es ist durch den Übertakten Modus möglich enorme Kombos auf euren Kontrahenten abzufeuern und immensen Schaden anzurichten. Daher habe ich stets versucht die Punkte nicht zu viel für Attacken auszugeben, sondern für das Übertakten aufzusparen. Die Anzahl an Punkten, die eine Figur ansammeln kann, ist begrenzt. Für das Übertakten werden 3000 Spezialpunkte benötigt. Durch den Einsatz passender Rüstung kann diese Anzahl aber erhöht werden. Ich habe immer versucht möglichst viele der Punkte haben zu können. Sobald man in der Lage ist, zweimal hintereinander zu übertakten, bzw. diesen Modus lange aufrecht zu erhalten und eventuell noch in der Kombo eine starke SP-Attacke auszuführen, ist man in der Lage auch größere Gegner durch eine regelrechte Angriffswelle zu besiegen. Wer jetzt nicht komplett den Faden verloren hat, erkennt, Timing spielt hier eine besonders wichtige Rolle, da mit dem richtigen Timing beide Boni durch eine Attacke genutzt werden können. Ansonsten gilt es abzuwägen, antwortet man auf den Schrei seines Mitstreiters und bekommt dadurch zusätzlich etwas Lebensenergie zurück, oder wartet man, bis die Leiste voll ist, und nutzt den Boni für aufgeladene Angriffe. Was hier erst einmal kompliziert erscheint und auch im Spiel einem anfangs zu erschlagen droht, geht nach einiger Zeit in Fleisch und Blut über. Nach einigen Stunden auf Mira, stellt das Kämpfen dann kein Problem mehr da.

Das Kampfsystem ist für mich auf jeden Fall eine weitere große Stärke von Xenoblade Chronicles X. Es sorgt für spannende Kämpfe, die durchweg abwechslungsreich sind und immer die volle Aufmerksamkeit verlangen. Dadurch kommt auch bei den Phasen im Spiel, in denen häufiger Kämpfe bestritten werden müssen, keine Langeweile auf.

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Allerdings hat Xenoblade nicht nur Stärken. Eine besonders große Schwäche sind die teilweise unfassbar unfairen und nervigen Sammel- und Suchaufgaben. Bei den Nebenmissionen habe ich es ganz einfach so gehandhabt, dass ich nur die Sammelmissionen angenommen habe, die ich bereits erfüllt habe. Ansonsten besteht nämlich des Öfteren das Problem, dass man gesagt bekommt, sammle Kraut X oder besorge eine Feder von Monster Y, ohne das erwähnt wird wo sich das Monster befindet. Ich hab schon erwähnt, dass die Karte riesig ist, ja? Es kann dann durchaus der Fall sein, dass das für die Mission benötigte Item nur an einem ganz speziellen Ort auf der Karte zu finden ist und das auch nur sehr selten. Im schlimmsten Fall ist es dann noch an eine bestimmte Tageszeit oder Wetterbedingung gebunden. Ich bin ja kein Freund von Open-World-Spielen, in denen man nur von Punkt zu Punkt läuft und immer mit einem Pfeil vorm Gesicht rumläuft, aber das Gebiet darf ruhig etwas eingeschränkt werden. Besonders frustrierend wird es dann, wenn das Item für eine Harmoniemission benötigt wird, da während einer laufenden Harmoniemission keine weitere Harmoniemission und schon gar keine Hauptmission angenommen werden kann. Da bleibt in dem Fall also nichts anderes übrig als suchen, suchen und weiter suchen. Ich kenne mich jedenfalls nun in Mira aus. Ich weiß, wo ich bestimmte Rohstoffe finde und wo sich die Monster so rumtreiben.

Kampf 3

Ein weiteres großes Manko ist die Story. Ich konnte mich ja mit der Idee des stummen Protagonisten anfreunden. Man selbst ist der Protagonist und es soll die Immersion durch diese Designentscheidung verstärkt werden. Allerdings konnte ich die Mimik und Gestik meines Charakters nicht ernst nehmen. Auch die Charaktere mit Stimme bleiben eher flach. Nur einige der 16 potenziellen Teammitglieder bieten einen interessanten Hintergrund, der es wirklich Wert ist zu ergründen. Dabei werden eigentlich interessante Themen behandelt. Vor allem Rassismus ist in der Kolonie ein großes Problem. In einigen Reviews bin ich auf den Vorwurf gestoßen, das Spiel selbst sei rassistisch und es werden etliche rassistische Witze gemacht, die einfach nur geschmacklos sind. Ja und Nein. Die Witze gibt es, meistens wird sich dabei auf das Mädchen Lin bezogen, das sich immer und immer wieder vor jeder Hauptmission über den einheimischen Begleiter lustig macht und ihn versucht zu einer Mahlzeit zu verarbeiten. Es wird allerdings vor allem in den Harmoniemissionen das Thema Rassimus immer wieder aufgegriffen.Dabei wird dieser deutlich als negativ dargestellt, da in der Inszenierung eine dem Rassismus gegenüber deutlich negative Tonation enthalten ist. Auch kommt es durch rassistische Motivationen immer wieder zu verschiedenen Problemen in der Stadt. Da wären rechte Gruppierungen der Menschen, die versuchen alle Nichtmenschen aus der Stadt zu vertreiben und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt. Aber auch bei den anderen Rassen tritt das Thema Hass gegenüber anderen Rassen in Erscheinung. Sei es Aussehen, Verhalten Intelligenz oder Gewohnheiten der fremden Spezies. Alles gibt Anlass für Angst und Hass gegenüber den Anderen. Als Spieler ist man meistens als Schlichter unterwegs, allerdings sind die Versuche nicht immer von Erfolg gekrönt. Oft wird man nur Zeuge von Verbrechen und Gräueltaten. Also den Vorwurf das Spiel sei rassistisch, möchte ich so nicht stehen lassen. Trotzdem kann ich auch nicht sagen, dass Xenoblade Chronicles X durch seine Story brilliert. Es gibt hier und da mal ein paar Häppchen an interessanter Geschichte rund um den weißen Wal und seinen Bewohner, allerdings hab ich mich auch nur allzu oft dabei erwischt, wie ich mit den Gedanken vom Spiel abdriftete, sobald mal wieder ein ewiger Monolog gehalten wurde, bzw. ich dazu aufgefordert wurde, diesen Monolog auch noch zu lesen. Des Öfteren wurde ich dann nach meiner Meinung gefragt und hatte keinen Schimmer bei welch wichtiger Entscheidung ich nun um Rat erbeten wurde.

Skell

Als Fazit lässt sich sagen, dass ich mit Xenoblade Chronicles X unfassbar viel Spaß hatte. Soviel wie seit sehr langer Zeit nicht mehr mit einem Open-World-Spiel. Die Story ist für ein RPG viel zu schwach, aber für mich hat die Welt und die reine Spielfreude, die ich durch das Erkunden der Welt hatte, alles wieder wettgemacht. Ich merke schon, ich kann bei dem Fazit in keinster Weise objektiv bleiben. Xenoblade Chronicles X hat mich mit seiner Welt und den in ihr lebenden Wesen verzaubert. Besonders befriedigend war es, als langsam aber merkliche die Fähigkeiten meines Helden gestiegen sind, sodass ich nach und nach immer mehr Monstern die Stirn bieten konnte. Dann, nachdem so langsam die Luft raus und kaum ein Weiterkommen mehr möglich zu sein schien, gab es endlich den Skell. Erst zwar nur den Leichten und ohne überhaupt fliegen zu können, aber ich hatte wieder ein Ziel vor Augen. Die Möglichkeiten schienen grenzenlos und meine Motivation ebenfalls. Nachdem dann die Story von Xenoblade abgeschlossen war und ich dachte, ich hatte nun alles erreicht, was für mich zu erreichen möglich war, wurde ich eines besseren belehrt. Das neue Ziel hieß Ares 90. Dabei handelt es sich um einen besonders starken Skell, der allerdings auch besonders teuer ist. Also noch ein letztes Mal grinden, bis alle nötigen Teile beisammen waren. Ich hatte nämlich noch einige Rechnungen mit den Kreaturen Miras offen. Nach nun knapp 300 Stunden auf Mira habe ich nun auch dieses Ziel erreicht. Ich konnte (fast) alle der großen Monster erlegen und habe das Gefühl in den wohlverdienten Ruhestand treten zu können. Es ist jetzt an der nächsten Generation von Blades, den Menschen ein friedliches Leben auf Mira, in Gemeinschaft mit den anderen Völkern zu ermöglichen.

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Fazit vom Fazit: Besitzer einer WiiU, die Spaß beim Erkunden einer wunderschönen, abwechslungsreichen sowie riesigen Spielwelt mit atemberaubender Flora und Fauna haben und die mit einem gut durchdachten, komplexen und fordernden Kampfsystem in dieser Welt ums überleben Kämpfen möchten und die dafür Abstriche bei Story und Inszenierung bereit sind in Kauf zu nehmen, können bei Xenoblade Chronicles X zuschlagen.




Studio: Monolith Soft
Publisher: Nintendo
Entwickler: Monolith Soft, Nintendo SPD
Erscheinungsjahr: 2015
Plattform: WiiU
Genre: Rollenspiel/ JRPG
Altersfreigabe: USK 12

 

Scream – The TV Series


Die Serie Scream basiert auf der gleichnamigen Filmreihe von Wes Craven. Aubrey und Emma waren einmal beste Freundinnen, doch das ist lange her. Emma gehört nun zu den populären Schülern. Audrey hingegen ist eher eine Einzelgängerin, die später gerne einmal Filmemacherin werden möchte. Doch als von Aubrey ein peinliches Video auf Youtube auftaucht und die ganze Schule anfängt über sie zu lachen, steht ihr, trotz der mittlerweile entstanden Distanz, ihre alte Freundin Emma bei. Kurz danach wird eine Highschoolschülerin in ihrem Elternhaus ermordet aufgefunden. Der Mord erinnert an eine Mordserie, die vor 20 Jahren stattfand und die Stadt damals in Angst und Schrecken versetzt hat.

Scream, die Serie aus dem Hause Netflix, wirkt am Anfang wie ein erneuter Volltreffer der Streamingplattform. Bereits in der ersten Folge schlägt Scream zu und nimmt mit einem vorwitzigen Dialog allen Kritikern das Wort aus dem Mund, indem sie selbstironisch fragt, ob ein Slasher-Film überhaupt als Serie funktionieren könnte. Obwohl, aus dem Hause Netflix stimmt nicht so ganz, denn eigentlich ist Scream von MTV produziert und wird nur als Netflix Original vermarktet.

Nichtsdestotrotz schien Scream nach den ersten zwei Folgen tatsächlich zu funktionieren. Die Serie bewies Witz, es kam Spannung auf und sie ließ eine gute Härte erkennen, obwohl explizite Szenen eher weniger gezeigt, sondern nur angedeutet werden. Natürlich mussten am Anfang erst einmal die Charaktere vorgestellt werden, aber dies war zu keinem Zeitpunkt schleppend. Langatmig wird es erst, wenn man tiefere Einblicke in die Beziehungen der Teenager bekommt. Ab der vierten und fünften Folge erstreckt sich das Beziehungsdrama fast komplett über die gesamten Episoden. Lediglich am Anfang und am Ende bekommt man einen kleinen Spannungsbogen, oder sieht etwas Blut. Intrigen, Beziehungsdramen und Teenagerprobleme bleiben bis zu Folge 7 im Fokus. Erst danach beginnt das, worauf die Serie den Horrorfan seit knappen 5 Stunden hat warten lassen. Die Jagd nach dem Killer spitzt sich zu, die Gefahr, das jeder das nächste Opfer sein kann, wird nun gegenwärtig, Scream bereitet sich auf das große Finale vor und kommt wieder langsam in Schwung. Leider ein bisschen spät.

Ich möchte noch einmal die Frage aufgreifen, die Scream am Anfang so selbstironisch gestellt hat: Kann ein Slasher-Film als Serie funktionieren? Nun generell bestimmt, doch nicht so. Die Serie wirkt wie ein langer Film, ein langer Horrorfilm. Generell ist es nichts Schlechtes, solange einem die Charaktere wichtig sind, man mit ihnen mitfiebert usw. Eben alles das, was eine gute Serie mit seinen Charakteren macht. Aber davon ist Scream weit entfernt. Die Figuren sind alle recht flach, bleiben stets in ihren Klischees und handeln, ich möchte fast sagen horrorfilmtypisch, unlogisch. Es ist auf jeden Fall immer eine gute Idee, wenn drei Teenanger auf die Suche nach einem Serienkiller gehen und sich zu allem Überfluss auch noch aufteilen. Was dann passiert bleibt abzusehen. Auch wirken die Beziehungen viel zu konstruiert und unglaubhaft. Die Story ist eher schwach und durchschaubar, auch wenn man den Mörder nicht direkt erkennen kann, bleibt es doch sehr offensichtlich, wer, nur um künstlich Spannung zu erzeugen, in einer Folge ins Fadenkreuz der Ermittlungen von Polizei oder  Teenagern getrieben wird.

Als Fazit kann man sagen, dass Scream sich treu bleibt und die Serie prinzipiell ein einziger langer Scream Film ist. Ich denke auch, dass die Serie als Film gut funktioniert hätte, aber in dieser Form waren die langatmig erzählten Teeniedramen einfach zu unspektakulär und eindimensional. Immerhin bleibt das Rätsel des maskierten Mörders bis zum Schluss spannend und man ist sich, bis die Maske tatsächlich fällt, nie sicher, wer darunter verborgen ist.



Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2015
Länge: 45 Minuten

Besetzung
Willa Fitzgerald – Emma Duvall; Bex Taylor-Klaus – Audrey Jenson; John Karna – Noah Foster; Tracy Middendorf – Margaret „Maggie“ Duvall; Connor Weil – Will Belmont; Amadeus Serafini – Kieran Wilcox; Carlson Young  – Brooke Maddox; Jason Wiles – Sherif Clark Hudson; Brianne Tju – Riley Marra; Tom Maden – Jake Fitzgerald; Bobby Campo – Seth Branson; Amelia Rose Blaire – Piper Shaw;

#Horrorctober – Brides of Horrorctober

Es ist endlich so weit, der Oktober ist da und damit auch der #Horrorctober. Die Cinecouch als Initiator ruft ein weiteres Mal alle Blogger und Filmliebhaber dazu auf, den Oktober ganz dem Horrorgenre zu widmen. Es sind bereits etliche Teilnehmer bei der Cinecouch aufgeführt. Jeder der Teilnehmer hat eine Liste, bestehend aus 13 Horrorfilmen auf Letterboxd erstellt, um diese verteilt über den Oktober abzuarbeiten. Die Meinungen zu den Filmen und die Reviews werden auf Twitter unter dem Hashtag #Horrorctober geteilt, sodass ein munterer Austausch entsteht. Um selbst bei der Cinecouch als Teilnehmer gelistet zu werden, reicht ein kleiner Tweet oder Kommentar unter dem Artikel. Aber auch wer nicht über Filme schreiben möchte, ist herzlich willkommen, sich bei den Bloggern und ihren Listen und Artikeln bei der Filmauswahl inspirieren zu lassen, oder via Kommentarfunktion in den einzelnen Blogs seine Meinung kundzutun.

Cinecouch.net
Cinecouch.net

Der große Austausch über die Filme findet natürlich dann in den sozialen Medien statt. Per Twitter und Facebook wird man in diesem Monat über etliche Reviews und Filmbesprechungen über alte Horrorklassiker bis zum neusten Kracher, den das Genre zu bieten hat. Das Subreddit r/Filme hat sich anlässlich des #Horrorctobers noch etwas Besonderes einfallen lassen. Es wurde eine gemeinschaftliche Horrofilmaktion gestartet, bei der man sich gemeinsam auf vier Filme geeinigt hat, die innerhalb des Monats dann von den Mitgliedern der Community geguckt und im Anschluss besprochen werden. In dem Subreddit ist jeder, der sich für Filme interessiert gerne gesehen, ganz unabhängig davon, ob er normalerweise über sie schreibt oder nicht. Jeder der Lust ist herzlich eingeladen dem Subreddit beizutreten oder auch nur als Gast für die ein oder andere Filmbesprechung vorbeizuschauen.

Natürlich mache auch ich als Medienjunkie bei dem #Horrorctober mit und habe bereits vor einiger Zeit eine Liste mit Filmen erstellt, die ich im Oktober vor habe zu gucken. Dieser Blog ist letztes Jahr kurz vor Halloween ins Leben gerufen worden, daher hat der Oktober noch zusätzlich eine besondere Bedeutung für Medienjunkies. Natürlich waren dann die ersten Filme, über die ich geschrieben habe, auch Horrorfilme und so widme ich den gesamten Oktober diesem Genre.

About Schmidt


About Schmidt - CoverWarren Schmidt hat seinen letzten Arbeitstag als Abteilungsleiter einer Versicherungsgesellschaft und ihm zu Ehren wird eine eher unpersönliche Abschiedsparty veranstaltet, auf der er auch seinen Nachfolger kennenlernt. Einen Jungspund der ihm zwar versichert, dass seine Tür immer offen steht und er immer dankbar für die Unterstützung wäre, ihm fällt jedoch auch ins Auge, dass seine über die Jahre ordentlich archivierten Akten direkt auf den Müll gewandert sind. Im Rentneralltag angekommen fühlt er sich zunehmend nutzlos und auch der dauernde Kontakt zu seiner Frau macht ihm zu schaffen. Um diese Leere zu füllen übernimmt Schmidt eine Partnerschaft mit einem Kind in Tansania. Als könnte es nicht schlimmer kommen, verstirbt seine Frau Helen plötzlich an einem Blutgerinnsel. Als er dann in Helens Sachen stöbert und in Erinnerungen schwelgt, findet er Briefe von seinem besten Freund an seine Frau gerichtet. Diese lassen ihm klar werden, dass seine Frau ihn betrogen hat. Durch die Schicksalsschläge und als Krönung noch die Erkenntnis das seine Frau fremdgegangen ist, befindet sich Warren völlig neben der Spur. Er steigt in sein Wohnmobil und besucht Orte aus seiner Jugend, um sich selbst wieder zu finden. Als die Hochzeit seiner Tochter ansteht, fährt er, jedoch ohne sich bereits gefangen zu haben, los und will diese um jeden Preis verhindern.

Während seiner Reise schreibt er immer wieder Briefe an sein Patenkind in Tansania. In den Briefen verarbeitet er die Erfahrungen, die er wärend seiner Reise macht, reflektiert aber auch seine Vergangenheit und legt zum ersten Mal ehrlich Rechenschaft über sein bisheriges Leben ab.

About Schmidt ist das etwas andere Roadmovie, voller Tragik und Verzweiflung. Warren Schmidt ist ein frischer Pensionär, der zum ersten Mal seit langer Zeit wieder anfängt zu leben. Auf sehr tragische Weise wacht er aus seinem Albtraum auf, den er bislang sein Leben nannte.

Die Geschichte um Warren Schmidt schreitet nur ganz gemächlich voran und der Zuschauer kann mitempfinden wie Schmidt mühevoll versucht wieder etwas Freunde in sein Leben zu bringen, allerdings immer wieder von weiteren Rückschlägen aufgehalten wird. So freut man sich umso mehr, wenn mal einer der wenigen heiteren Momente die deprimierende Stimmung etwas aufheitert.

In dem Bemühen sein Leben umzukrempeln und mehr zu unternehmen trifft er auf verschiedene Freunde und Familienmitglieder, die auch von den Darstellern gut gespielt werden, trotzdem handelt es sich bei About Schmidt im Grunde um eine One-Man-Show von Jack Nicholson, der mit seiner charakteristischen Mimik den Warren Schmidt nicht nur brillant darstellt, sondern zu ihm wird. Nicht unverdient hat ihm die Rolle eine Oscarnominierung und einen Golden Globe eingebracht.



Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2002
Länge: 125 Minuten
Altersfreigabe: FSK6

Regie: Alexander Payne
Drehbuch: Alexander Payne, Jim Taylor
Produktion: Michael Besman, Harry Gittes
Musik: Rolfe Kent
Kamera: James Glennon
Schnitt: Kevin Tent

Besetzung

Jack Nicholson – Warren R. Schmidt; Hope Davis – Jeannie Schmidt;
June Squibb – Helen Schmidt; Dermot Mulroney – Randall Hertzel;
Kathy Bates – Roberta Hertzel; Howard Hesseman – Larry Hertzel;
Harry Groener – John Rusk; Matt Winston – Gary Nordin

Die Boxtrolls


Boxtrolls - CoverDie Boxtrolls wohnen in der Kanalisation, und leben durch das, was die obige Welt wegwirft. Immer nachts kommen die Trolle an die Oberfläche und sammeln dort alles, was sie zum Leben brauchen. Sie müssen dabei vorsichtig vorgehen, da das Gerücht in der Oberwelt vorherrscht, dass die Boxtrolls Kinder essen. Deshalb wurde auch von dem Stadtoberhaupt der zwielichtige Mr. Snatcher beauftragt alle Boxtrolls, die in der Stadt leben, zu fangen. Als Gegenleistung wurde ihm ein weißer Hut versprochen, der ihm Zugang zu der höheren Gesellschaft und zu der Käseverkostung gibt.

Boxtrolls - Nachts in der Stadt

Der Film liefert auf eine simple Art Denkanstöße zu der Frage nach Gut und Böse. Die Fänger halten sich eindeutig für die Guten und die Boxtrolls sind die bösen Monster, dabei verhalten sich die Fänger ganz und gar nicht wie die Guten. Dem Publikum und auch dem jüngeren Publikum wird das deutlich indem die Boxtrolls als relativ niedliche Geschöpfe dargestellt werden und der Jäger nach der Unterhaltung, in der sie festgestellt haben, dass sie die guten sind, ruft: Bleib stehen und lass dich von mir schlagen. Eine wehrlose Kreatur in einem Karton zu schlagen ist aber ganz deutlich keine gute Handlung. Das Ganze jetzt auf die reale Welt zu beziehen geht wahrscheinlich zu weit, vor allem bei dem Zielpublikum, aber interessant das diese Thematik behandelt wird. Wie die Elite der Stadt dargestellt wird, lässt einige kritische Gedanken zu, auch bezüglich unserer Gesellschaft. In der Welt in  Boxtrolls sind die Weißhüte durch Reichtum, Prestige oder Habitus legitimiert. Der Bürgermeister, der auch der Vater von Winnie ist, ist sehr stolz auf seine neuste Investition, einen riesigen Käse. Zunächst hatte der Rat darüber nachgedacht für das Geld ein Kinderkrankenhaus zu bauen, hat sich aber letztendlich für den Käse entschlossen.

Boxtrolls - Lord

Käse und Kisten machen einen nicht zu einer anderen Person, man ist, wie man ist. Eine zweideutige Botschaft. Zum einen positiv, da es aussagt, dass man sich nicht durch Kleidung oder ein besonderes Essen verstellen, und jeder einfach er selbst sein sollte. Zum Anderen sagt es aber auch aus, dass man als Unterschichtler nicht in die gehobene Klasse aufsteigen kann. Man kann zwar sein Verhalten ändern und auch sein Aussehen, aber trotzdem wird man am Ende nicht dazugehören. Snatcher ist eine Art Rattenfänger und das bleibt er auch. Aus seinem Ich kann er nicht raus, auch nicht wenn er sich fein kleidet wie die Herrschaften, einen weißen Hut trägt und im Käsezimmer Käse verkostet.  Meine Interpretation geht hier womöglich etwas zu weit, aber diese Gedanken sind mir beim Angucken des Films gekommen.

Doch etwas Bestätigung finde ich im Ende des Films, durch die dieses Mal offensichtliche Meta-Ebene. Es wird gezeigt wie die Knetfiguren von einem Mann bewegt werden während sie darauf aufmerksam machen, dass sie mühevoll für jede Bewegung von einem anderen Wesen bewegt werden müssen.

Boxtrolls - Niedlicher Troll

Meta-Ebene hin oder her, Boxtrolls ist durchaus ohne irgendwelche Interpretationen ein unterhaltsamer Film, in den die Macher sichtlich sehr viel Mühe und Leidenschaft investiert haben. Nach den ersten fünf Minuten des Films war ich zwar zunächst noch skeptisch, aber je länger der Film andauerte, desto mehr hab ich die Trolle ins Herz geschlossen. Die Geschichte um die kleinen Kreaturen kann einen schon emotional etwas mitnehmen. Vor allem als Mr. Snatcher seinen finalen Angriff auf die letzten freien Boxtrolls ausübt. Auch das Desinteresse der Menschen und speziell des Vaters von Winnie hat mich nicht kalt gelassen. Die zunächst gruseligen Figuren werden nach und nach immer niedlicher, und auch wenn sie ihre körperlichen Makel haben, verlieren sie bis zum Ende komplett ihren anfangs noch vorhandenen Schrecken und wirken, trotz ihres Aussehens, deutlich menschlicher als so mancher Mensch in dem Film.



Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2014
Länge: 95 Minuten
Altersfreigabe: FSK6

Regie: Graham Annable, Anthony Stacchi
Drehbuch: Irena Brignull, Adam Pava
Produktion: Travis Knight, David Ichioka
Musik: Daniel Welbat
Schnitt: Edie Bleiman

Besetzung
Lord Portley -Rind – Jared Harris; Lady Portley-Rind – Toni Collette; Winnie Portley-Rind – Elle Fanning; Mr. Trout – Nick Frost; Archibald Snatcher – Ben Kingsley; Mr. Gristle – Tracy Morgan; Mr. Pickles – Richard Ayoade; Herbert Trubshaw – Simon Pegg; Eggs – Isaac Hempstead-Wright

Sin City 2 – A Dame to Kill for


Sin City 2 - CoverSin City – A Dame to Kill for wird, wie der erste Teil auch, episodenartig erzählt, wobei die Charaktere im Laufe ihrer Geschichte aufeinandertreffen. Hauptcharakter ist der niedergeschlagenen Dwight. Er trauert immer noch seiner ehemaligen Flamme Ava hinterher, die ihn für einen Anderen sitzen lassen hat. Plötzlich tritt sie jedoch erneut in sein Leben und bittet ausgerechnet ihn um Hilfe. Sie gibt sich wehrlos und lässt ihren unendlichen Charme spielen. Dwight versucht seiner immer noch lodernden Flamme zu widerstehen. Zunächst gelingt es ihm, allerdings nicht für lang. Schnell findet er sich dank ihr in einer brenzligen Lage wieder.

Sin City 2 - Dwight

Währenddessen erwacht Marv in einer anderen Ecke der Stadt, inmitten ein paar toter Jugendlicher und hat keine Ahnung mehr, was passiert ist. Seine letzte Erinnerung war, dass er in seiner Stammbar saß und der schönen Stripperin Nancy bei der Arbeit zugeschaut hat. Nancy hat noch eine Rechnung mit dem korrupten Bürgermeister offen und sie ist nicht die Einzige, die ein Problem mit ihm hat.

Sin City, die Stadt der Sünden. Ein düsterer Sumpf, in dem der Abschaum der Welt zusammenkommt und ein zu Hause findet. So zum Beispiel der raubeinige Kneipenschläger Marv, der auch schon im ersten Teil seinen Auftritt hatte und schon direkt am Anfang des Films zeigt, dass man in der Stadt besser vorsichtig ist, denn man könnte schnell an den Falschen geraten. Und Marv ist definitiv der Falsche. Im Fall der Jugendlichen, die im Club, in dem Nancy arbeitet gepöbelt haben, mussten sie das auf die harte Tour lernen. Marv kennt keine Gnade und bestraft die Jugendlichen, sodass sie nie wieder so respektlos sein werden.

Sin City 2 - Nancy

Da komme ich auch direkt zu einem Punkt, der mir an Sin City wirklich gut gefallen hat, die Action und auch Brutalität wird von Robert Rodriguez gekonnt in Szene gesetzt. Der Zuschauer wird durch die explizite Gewalt regelrecht in die düstere Welt von Sin City geschlagen und von der dichten Atmosphäre im Sog von Kriminalität und Gewalt immer weiter in die Gosse der Stadt gezogen.

Die Film Noir bleibt auch in der Fortsetzung stilistisch nah an der Comicvorlage und setzt im Vergleich zum ersten Teil sogar noch einen drauf. Es mag der nach nun 10 Jahren mittlerweile besseren Technik geschuldet sein, oder aber Rodriguez ist einfach mutiger beim Einsatz des Stilmittels geworden, nachdem es bei dem Vorgänger so gut angekommen ist. Da ist aber auch schon ein großer Kritikpunkt an „A Dame to Kill for“. Wo der erste Teil noch genau den Nerv des Publikums in Sachen Visualisierung getroffen hat, wird öfters die Kritik laut Sin City 2 wirke zu übertrieben in seiner Stilistik. Ich kann diese Kritik nachvollziehen, mir hat der Film trotzdem optisch zugesagt.

Sin City 2 - Johnny

Ein weiteres Problem sind die Storystränge, die teilweise einfach nur dafür da zu sein scheinen, um den Film zu verlängern, sich aber nicht so in das Gesamtgefüge eingliedern, wie man es sich wünschen würde. So ist zum Beispiel der coole Spieler Johnny, der immer ein glückliches Händchen zu haben scheint, an sich zwar eine interessante Story, wirkt aber zu sehr dazu gedichtet und für die Geschichte, die der Film erzählt, auf gewisse Weise überflüssig.

Ebenfalls als störend empfand ich das Miho von einer neuen Darstellerin gespielt wurde. Allerdings kann man das dem Film kaum ankreiden, da die vorige Darstellerin von Miho Devon Aoki zu der Zeit als der Film gedreht wurde schwanger war und deshalb ersetzt wurde.Trotzdem ist es mir sofort aufgefallen, obwohl es schon einige Jahre her ist, dass ich den ersten Teil das letzte Mal geguckt habe.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass trotz der Kritik, bzw. auch der kritikwürdigen Punkte, mich der Film im Großen und Ganzen ausgezeichnet unterhalten hat. Ich habe kein Meisterwerk erwartet und auch bei Weitem keins bekommen, aber was ich bekommen habe, war eine Film Noir in einem außergewöhnlichen Stil, der gekonnt mit farblichen Akzente spielt, wie die Augen der Ava, die einem giftgrün entgegen strahlen. Auch die düstere und raue Stadt, voller Kriminalität wird gut herübergebracht. Das Ganze runden interessante und außergewöhnliche Figuren wie Marv oder Johnny ab.



Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2014
Länge: 102 Minuten
Altersfreigabe: FSK18

Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez
Drehbuch: Frank Miller, Robert Rodriguez, William Monahan
Produktion: Sergei Bespalov, Aaron Kaufman, Stephen L’Heureux, Iliana Nikolic, Alexander Rodnyansky, Robert Rodriguez
Musik: Robert Rodriguez
Kamera: Robert Rodriguez
Schnitt: Robert Rodriguez

Besetzung
Bruce Willis – John Hartigan; Jessica Alba – Nancy Callahan; Powers Boothe – Senator Roark; Josh Brolin – Dwight McCarthy;
Jamie Chung – Miho; Marton Csokas – Damien Lord;
Rosario Dawson – Gail; Julia Garner – Marcy; Joseph Gordon-Levitt – Johnny; Eva Green – Ava Lord; Dennis Haysbert – Manute;
Stacy Keach – Wallenquist; Jaime King – Goldie und Wendie;
Lady Gaga – The Woman (Bertha); Ray Liotta – Joey;
Christopher Meloni – Mort; Jeremy Piven – Bob;
Mickey Rourke – Marv; Juno Temple – Sally;

Die Gamescom - Eindrücke eines Daheimgebliebenen

Fast eine Woche Gamescom ist nun vorbei und ich habe eine etwas zwiegespaltene Meinung von dem Ganzen. Eingeläutet wurde die diesjährige Spielemesse in Köln durch eine gelungene Pressekonferenz von Microsoft. Sie ist zwar etwas lang geraten und besonders der ausgiebige Windows 10 Part ist vonseiten Microsoft zwar verständlich, da sie ihr neues Betriebssystem erst kürzlich auf den Markt gebracht haben und die Chance auf Werbung eben mitnehmen wollen, aber passt eher auf die IFA. Wenn sie es schon auf der Gamescom zeigen, dann nicht so lange. Daneben wurde mal wieder über irgendwas mit TV gesprochen, dieses mal wenigstens auch relevant für Deutschland, aber nicht wirklich relevant für Gamer. Aber nun ja, die Spiele waren jedenfalls Top. Natürlich gab es keine Mega-Neuankündigung, denn die E3 ist grade mal sechs Wochen her, aber es gab ein paar neue Bilder und Microsoft hat es geschafft einem die X-Box One wirklich schmackhaft zu machen. Forza 6, Quantum Break, Halo 5, Scalebound und Rise of the Tomb Raider, alles exklusiv. Eine Neuankündigung gab es dann doch, und zwar Halo Wars 2. Das Strategiespiel im Halo Universum geht nun in die zweite Runde. Das hat mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen, allein schon weil ich bislang kein X-Box Spieler war, aber für Fans war das natürlich schon ein kleines Highlight.

Foto: Koelnmesse
Foto: Koelnmesse

Für mich ein kleiner Dorn im Auge ist dieses Exklusiv, was vor allem von Microsoft sehr in den Vordergrund gestellt wurde. Aber warum eigentlich? Aus Sicht des Marketings kann ich es mir erklären, man versucht durch Exklusivtitel neben den Spielen auch seine Konsole zu verkaufen. Aber warum wird das von den Spielern gefeiert, dass ein Tomb Raider jetzt exklusiv für die Microsoft Konsole ist? Was hat der Spieler davon? Wenn man etwas darüber nachdenkt, kommt man zu dem Schluss, Nix! Dem Spieler bringt das nichts, außer dass er seinem Kumpel mit der PlayStation und dem restlichen Internet unter die Nase reiben kann, dass seine Konsole der Shit ist. Aber abgesehen von kindischen gebashe bringt es nichts, daher hört doch bitte auf, es als übergeil zu verkaufen, dass ihr ein Spiel exklusiv anbietet. Aber das nur am Rande.

Trotzdem geht dieses Jahr Microsoft mit dem Wissen nach Hause den Präsentationen-Krieg gewonnen zu haben, dass allerdings nahezu konkurrenzlos. Sony war nicht vertreten, Nintendo auch nicht. EA hat seine Sport- und Tanzspiele vorgestellt und Square Enix, ja was war das denn bitte da bei Square Enix. Es war ja keine richtige Square Enix Präsentation, sondern nur über Final Fantasy, aber es war einfach ein langweiliges Gespräch, mit lauter Kulisse, das zum Schluss auch noch einen kleinen Fremdschämmoment hatte, der aber leider das Highlight ihrer Präsentation darstellt.


Besagte Stelle bei 56:27 Minuten

Zur Verteidigung, EA hat natürlich noch das heiß ersehnte Battlefront und das von der Gamescom als „Bestes Strategiespiel“ prämierte Unreval gezeigt. Das Spiel sieht vielversprechend und wirklich liebevoll gemacht aus, aber diese Auszeichnung ist doch eher unpassend. Falls euch Unreval nichts sagt, hier der Trailer.


Bestes Strategiespiel!

Ich würde mich schon als Fan von den Pressekonferenzen und Präsentationen bezeichnen, daher war dieser Punkt für mich relativ enttäuschend vor allem im Vergleich zu der E3, die eine PK Bombe nach der anderen gezündet hat. Nebenbei bemerkt, ich habe keine X-Box, daher ist generell die X-Box Präsentation eher uninteressant für mich, stellte jedoch trotzdem das Highlight an Gamescompräsentationen dar.

Nachdem ich mit Microsoft den Gewinner der Gamescom gekürt habe, möchte ich auch den Verlierer küren, das war mit Abstand Konami. Mal abgesehen von dem recht kleinen Stand, auf dem nichts gezeigt wurde außer Metal Gear Solid, was noch in einem großen Kasten versteckt werden musste aufgrund der USK, und ihrem jährlich erscheinendem Fußballspiel Pro Evolution Soccer, haben sie zum Gamescom Auftakt einen Trailer veröffentlicht.

Der Trailer kündigt doch tatsächlich Silent Hill an, aber anders als erhofft. Was wäre es für eine Überraschung gewesen, wenn doch tatsächlich Konami sich zusammengerissen hätte und hier in Deutschland auf der Gamescom angekündigt hätte, dass doch das kürzlich eingestampfte Silent Hills auf den Markt kommt. Aber dann das, eine Pachinko Maschine, es wurde tatsächlich passend zur Gamescom eine Silent Hill Pachinko Maschine angekündigt mit einem Trailer, der zunächst Silent Hills hat erwarten lassen.

Neben den großen Titeln von EA und Microsoft, gab es noch viele weitere Spiele zu entdecken, die oftmals sogar dieses Jahr noch erscheinen. Da wäre die große Neuankündigung der E3 von Bethesda Fallout 4. Es konnte zwar auch hier nicht angespielt werden, was irgendwie beunruhigend ist, bei einem Spiel das in 3 Monaten erscheinen soll, aber es gab ein paar neue Einblicke. Take 2 hat ein neues Mafia Spiel vorgestellt. Der Trailer sah wirklich eindrucksvoll aus. Der Publisher verbittet sich zwar jeden Vergleich zu GTA, allerdings liegt der Vergleich nah, da es doch recht actionlastig wirkt. Das Spiel setzt etwas später ein als seine Vorgänger, und der Hauptcharakter ist auch nicht direkt in der Mafia, daher kann man nur hoffen, dass das Spiel nicht den typischen Flair verliert, der die beiden Vorgänger so besonders gemacht hat.

Foto: Koelnmesse
Foto: Koelnmesse

Ein weiteres Top Spiel, was von vielen Gamern schon lange erwartet wird, konnte dagegen ausgiebig angespielt werden, Dark Souls 3. Nachdem Bloodborne nun noch mehr Leute abgeholt hat, macht From Software mit seiner Erfolgsserie Dark Souls weiter. Es soll sich etwas mehr wie Bloodborne spielen, aber trotzdem nicht die Behäbigkeit verlieren, die Fans an dem Spiel so schätzen. Und natürlich bleibt es schwer. Laut den Betreuern vom Stand von Form Software soll bislang nur ein amerikanischer Journalist den versteckten Bereich in dem Abschnitt gefunden haben und keiner der deutschen Journalisten den Endboss besiegt haben. Man weiß allerdings auch nicht wie stark der Charakter gelevelt war.

Foto: Koelnmesse
Foto: Koelnmesse

Etwas Abseits hat sich ein Spiel versteckt, das ein wenig an die ganz frühen Mickey Mouse Zeichentrickfilme erinnert, nämlich, der Indie Titel von zwei kanadischen Entwicklern, Cuphead. Das Spiel wurde auch von der Gamescom als bester Indietitel prämiert. Vor Ort konnte man den Titel, und viele weitere Indie Spiele auch ohne lange Wartezeiten antesten.

 

 

Es waren natürlich noch etliche Publisher und Spiele mehr auf der Gamescom vertreten, aber alles eigentlich Erwähnenswerte zu erwähnen würde einfach den Rahmen sprengen.

Ich möchte nun zu einem anderen Punkt kommen, und zwar die Lautstärke. Was war da bitte los. In den Hallen wurden, nicht ganz präzise, mit dem Handy um die 100 Dezibel gemessen. (110 Dezibel wäre Discomusik) Allein bei dem Final Fantasy Gespräch habe ich das schon als total unangebracht empfunden, aber wenn man sich die Berichterstattungen von der Gamescom anguckt, stellt man fest, dass es lautstärketechnisch noch wirklich im Rahmen war. Ich hab mal bei den Rocketbeans reingeschaut, aber alles was sie in ihrem Glaskasten gemacht haben, war für mich unguckbar. Ich hatte nach einer Sendung tatsächlich Kopfschmerzen. Also hab ich größtenteils bei Gameswelt alles rund um die E3 geguckt, dort wurde entweder aus dem heimischen Studio gesendet oder kurze Interviews, abseits des Trubels geführt. Einblicke gab es durch eine Hallentour mit einem der Moderatoren. Kleinen Einblick in den Geräuschpegel bei den Rocketbeans gibt es in diesem Video.

Für den Zuschauer zu Hause war es natürlich etwas besser, aber trotzdem unangenehm.

Da müsse sich Moderatoren schon anschreien oder über Headsets kommunizieren, obwohl sie nebeneinandersitzen. Wenn man sich dahingegen mal Interviews direkt von der E3 anguckt, sieht man eine ganz andere Welt. Die Gamescom scheint da eher auf Party und Musik wert zu legen, anstatt auf Spiele.


Kleine Anmerkung, das Video ist vom Pressetag!

Weniger Wert auf Spiele und mehr Wert auf Personen der deutschen Öffentlichkeit scheinen auch die Besucher der Gamescom zu legen, das zeigen auch die Rocketbeans Videos ganz gut. Was da selbst am Pressetag für viele Leute vor dem Glaskasten standen, sogar ohne etwas verstehen zu können. Aber das sind nicht nur Rocketbeans Fans, die Unverständnis in mir auslösen. Auch andere Youtuber waren da und so waren auch die Fans da, auf der Jagd nach einem Bild mit dem Idol. Ich frage mich da, warum Leute überhaupt zu einer Spielemesse fahren. Auch der ehemalige Giga Redakteur David Hain, hat sich darüber in einem Facebook-Kommentar ausgelassen, und schreibt im Prinzip genau das, was mir hier zu Hause aufgefallen ist. Nämlich diesen enormen Personenkult, der auf der Messe der Spiele gefeiert wird.

Auch etwas weniger schön ist, wenn Spiele an den Ständen nicht spielbar sind, sondern die Gäste lange anstehen müssen, um letztendlich nur ein Video und kleine Präsentation zu sehen, die man im Internet ebenfalls gucken könnte. Ich finde es schade für die Menschen, die da Zeit und Geld investieren, zur Gamescom fahren und letztendlich nicht spielen können, was sie sich erhofft haben zu spielen. Bei dem was gespielt werden konnte, muss man horrende Wartezeiten in Kauf nehmen und der Tipp ganz früh da sein, klappt auch maximal einmal. Bei Wartezeiten von 320 Minuten bei einem Xenoblade Chronicles weiß ich nicht mehr, was ich dazu schreiben soll. Selbst vor dem ESL Raum, in dem lediglich die Spiele auf eine Leinwand übertragen werden, sitzen die Leute massenweise vor der Tür und warten.

Foto: Koelnmesse
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Ein letzter Punkt ist für mich noch der im Nachhinein von manchen Medien propagierte Besucherrekord. 345 Tausend Besucher waren da, 5000 mehr als noch im Vorjahr. Ich finde es schön, dass mein Medium Videospiel, nun soweit in der Bevölkerung vertreten ist, dass die Spielemesse von so vielen besucht wird. Aber ich sehe diese Menschenmassen auch als problematisch, zumindest in dieser Form.

Foto: Koelnmesse
Foto: Koelnmesse

Ich würde sogar so weit gehen, neben der Tatsche dass es Lange Wartezeiten an den Ständen und kein Durchkommen in den Gängen gibt, sogar sicherheitstechnische Aspekte bedenklich sind. Es sind Menschemassen, die Aufeinanderstoßen. Wirklich enorme Menschenmassen. Die Gänge und Stände sind brechend voll und das Publikum besteht größtenteils aus jungen Menschen. Falls es soweit kommt, dass eine Panik ausbricht, habe wir bei der Loveparade vor einigen Jahren gesehen, was passieren kann. Ich hoffe es werden sich in diesem Jahr etwas Gedanken dazu gemacht, und eine Lösung gefunden um die potenzielle Gefahr etwas einzudämmen.

Foto: Koelnmesse
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Dieser Text sollte eigentlich nicht als Rant enden, denn neben den negativen Aspekten dem Personenkult, den schwachen PK’s, dem enormen Lautstärkepegel und den viel zu vielen Menschen gab es für alle mit Geduld und Durchhaltevermögen die Möglichkeit viele Neue Spiele zum ersten Mal anzuspielen oder neue Technik auszuprobieren.

Foto: Koelnmesse
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Zum Beispiel hatten Gamescom-Besucher die Möglichkeit Virtual Reality zu erleben. Projekt Morpheus, die VR-Brille von Sony, kann vom normalen Endverbraucher noch nicht genutzt werden, aber die Redakteure aus der Spielebranche schwärmen bereits seit längerer Zeit von ihr und allgemein von der Virtual-Reality Experience. Da ist die Gamescom natürlich der optimale Ort einen exklusiven Blick auf diese neuen Geräte werfen zu können. Da lohnt sich auch das Anstehen.

Foto: Koelnmesse
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Außerdem gab es auch noch genug zu Spielen. Man konnte zwar aufgrund der Wartezeiten nicht alles sehen, aber wer sich seine Zeit clever eingeteilt hat, hat eben Prioritäten bei den AAA Titeln gesetzt und hat dann noch nebenbei alles an Spielen mitgenommen, die grade nicht so überrannt wurden von der Masse.

Auch gab es abseits der Spiele, Trailer und Präsentationen noch eine Menge Nerdkrams zu entdecken. Es waren natürlich wieder die Cosplayer mit dabei, die mit außergewöhnlichen Kostümen die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Bei vielen Kostümen sieht man, wie viel Mühe sich die Cosplayer gegeben haben und sich die Aufmerksamkeit damit redlich verdient haben.

Foto: Koelnmesse
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Für diejenigen, die eine Pause von der stickigen Luft in den Hallen brauchten, gab es auch outdoor Möglichkeiten zum durchatmen und entspannen.

Foto: Koelnmesse
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Aber auch bewegungsfreudige, konnten die ungenutzte Energie, die sich beim Warten gesammelt hat sportlich entweder beim Headis oder beim Volleyball spielen wieder entladen.

Schön war natürlich auch zu sehen, wie Menschen aus einer Community, sich nun persönlich kennenlernen, zusammen Feiern und quasi gleichgesinnte treffen konnten. Das ist auch das Besondere an der Gamescom. Im Gegensatz zu der E3 ist die Gamescom eine fast komplette Consumer Messe, zu der sich jeder, der gerne möchte, ein Ticket kaufen kann. Die Spiele die gezeigt wurde, waren zwar meist keine kompletten Neuankündigungen, allerdings haben nun Gamer durch die Gamescom hier in Deutschland zum ersten Mal die Möglichkeit die Hände an die neusten Spiele zu legen und sie anzutesten.