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The Novelist

Eine Familie entflieht dem Alltagsstress in eine abgelegene Hütte. Vor der Tür liegt ein Wald und hinter dem Haus befindet sich direkt das Meer, dass aus dem Panoramafenster im Wohnzimmer zu sehen ist. Weit und breit keine Menschenseele. Man könnte meinen es wird der Anfang eines Horrorfilmes beschrieben, doch dies ist die Ausgangssituation in dem Spiel The Novelist. Der Spieler ist quasi eine Art Geist, der die Familie beobachtet und im Laufe des Spieles immer mehr über die Personen und ihre Probleme erfährt.

Die Spielmechanik ist einfach, ihr könnt zum einen normal durch das Haus gehen, lauft dabei allerdings Gefahr von einem der Familienmitglieder gesehen zu werden. Zum anderen könnt ihr ungesehen von Lichtquelle zu Lichtquelle gleiten. Ihr habt die Aufgabe so viel wie möglich über die Familienmitglieder in Erfahrung zu bringen. Dies gelingt euch, indem ihr Tagebucheinträge lest, Bilder anguckt oder im Haus verteilte Notizen findet. Habt ihr diese alle gefunden habt Ihr die Möglichkeit die Gedanken der einzelnen Personen zu lesen, oder gar in diese einzutauchen und einzelne Erlebnisse des jeweiligen Charakters mitzuerleben.

Am Ende jedes Spieltages könnt ihr wählen, welcher Aktivität die Familie nachgehen soll bzw. welcher der Familienmitglieder seinen Willen bekommt. Der Vater will sein Buch fertig schreiben und muss seine Schreibblockade überwinden, um den immer näher rückenden Abgabetermin einhalten zu können. Die Mutter möchte endlich wieder ihrer Arbeit und Leidenschaft als Künstlerin nachkommen. Und der Sohn Tommy hat Probleme in der Schule mit dem Lesen, die er in den Griff bekommen muss. Ebenfalls möchte er mehr Zeit mit seinem Vater verbringen und in den Ferien etwas Unternehmen, Freunde treffen und spielen.
Hier gilt es die richtigen Kompromisse zu finden und zu entscheiden was die Familie machen soll. Beeinflussen tut ihr sie, indem Ihr eure Entscheidung dem Vater nachts im Schlaf ins Ohr flüstert.

Die am Anfang noch harmlos scheinenden Konflikte spitzen sich im Verlauf des Spiels immer weiter zu. Es droht der psychische Absturz und nur wohl überlegte und ausgewogenen Entscheidungen, bei denen kein Familienmitglied zu kurz kommt, können das Familienglück noch retten.

The Novelist lässt einen tief in die Geschichte der Familie einsteigen und gibt einem das Gefühl Macht und absolute Kontrolle über das Geschehen zu haben. Allerdings fand ich es besonders im mittleren Teil sehr schleppend. Es empfiehlt sich bei der Wahl der Schwierigkeit auf jeden Fall „Stealth“ zu wählen, da sonst jegliche Spielerische Herausforderung in The Novelist fehlt. Es gibt weder eine Zeitbeschrämkung, noch ist es besonders schwer die Hinweise für die einzelnen Mitglieder zu finden. Diese liegen mehr oder weniger immer an den selben Orten und indem man einmal das Haus von Raum zu Raum abgeht, hat man alles gefunden. Trotzdem kann ich empfehlen in The Novelist einmal reinzuschauen, bzw. es durchzuspielen. Was auch mit seiner kurzen Spielzeit von ca. 3 Stunden locker möglich ist.

Es ist alles in allem ein atmosphärisches Spiel bei dem Ihr in die Welt der Familie des Schriftstellers eintaucht und ihre Höhen und Tiefen miterleben dürft. Unterstrichen wird dies von einem genialem Soundtrack, der zu jeder Zeit für die richtige Stimmung sorgt. Und für rund 7 Euro momentan bei Steam kann man gut und gerne zuschlagen.

Steamworld Dig


Steamworld Dig

 

 

 

 

 

 

 

 

In Steamworld Dig spielt man den Cowboy Roboter Rusty, der von seinem verstorbenen Onkel ein ganzes Bergwerk in einer anfangs recht leeren Westernstadt geerbt hat. In dem Bergwerk gibt es viele verschiedenen Schätze für Rusty zu finden, aber es lauern auch Gefahren.

Das Spielprinzip ist einfach, man muss sich mit dem kleinen Roboter immer tiefer durch die Erde buddeln und möglichst viele Schätze einsammeln. Aber Vorsicht, nicht nur Schätze sondern auch Feinde und versteckte Bomben befinden sich in der Erde. Ebenso muss man sich vor instabilen Felsbrocken in acht nehmen, denn wenn man an der falschen Stelle buddelt, verlieren diese den Halt und fallen auf Rusty. Daher sollte man mit System graben. Nicht zuletzt um auch wieder an die Oberfläche gelangen zu können. Sollte man einmal unter Tage gefangen sein, kann die Leiter nützlich sein, die für wenig Geld beim Händler erworben werden kann.

Am Anfang hat man noch eine simple Picke, die sich aber etliche Male verbessern lässt. Später kommen noch ein Bohrer und eine Dampffaust in Rustys Werkzeugkiste. Im Verlauf des Spiels bekommt man in verschiedenen Höhlen zusätzliche Fähigkeiten, wie den Dampfsprung. Damit lassen sich Gebiete erreichen die vorher nicht zu erreichen waren, was die Rückkehr in vorige Bereiche durchaus lohnenswert macht.

Steamworld Dig hat einen langsam aber stetig wachsenden Schwierigkeitsgrad, der aber zu keiner Zeit richtig fordernd wird. Wenn man mal stirbt verliert Rusty an der jeweiligen Stelle seine bis dato gesammelten Schätze und muss 50% seines Geldes bezahlen. Daher ist es ratsam das Geld, das man aus den Verkäufen der Schätze erhält, direkt wieder in Verbesserungen zu investieren, damit man nicht einen allzu hohen Verlust erleidet.

Das Setting verändert sich auf dem Weg nach unten sehr stark. Befindet man sich Anfangs noch in einer Western Goldmine, geht es anschließend durch eine postapokalyptische Welt mit Zombie ähnlichen Wesen, bis hin zu einem Metallkomplex voller Elektronik.

Steamworld Dig ist leichte Unterhaltung, die nicht groß fordert. Für mich ein ideales Spiel für einen Sonntag Nachmittag. Die Spielzeit kann stark variieren, je nachdem wie gründlich man die Schätze frei buddelt. Um das Spiel zu schaffen benötigt man nicht alle Erweiterungen, aber es macht Spaß sich immer neue Verbesserungen frei zu spielen und seinen kleinen Rusty vom einfachen Roboter zum Hightech Androiden zu entwickeln.
Das Buddelspiel gibt es diesen Monat im Playstation Store für alle PS+ Mitglieder zum kostenfreien Download für PS4 und Vita.


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