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Steam 14 Tage Widerrufsrecht - Valve führt Widerrufsrecht ad absurdum

Steam gewinnt immer mehr Gamer für sich. Erst am Sonntag den 15. März konnten sie ihren Rekord vom 1. Januar mit 8,5 Millionen um eine halbe Millionen übertreffen, sodass insgesamt 9 Millionen Spieler gleichzeitig auf Steam gespielt haben. Eine beachtliche Steigerung in kurzer Zeit. Nur mit dem Recht, speziell mit dem EU-Recht, scheint Valve auf dem Kriegsfuß zu stehen. Es gab bereits mehrere Klagen vom deutschen Verbraucherschutz und mehrfach wurde Valve auch abgemahnt. Jetzt haben sie ihren Nutzungsvertrag angepasst und gewähren dem Kunden ein Rückgaberecht von 14 Tagen, sodass es konform mit dem EU-Recht läuft.

In den Nutzungsbedingungen sieht das dann wie folgt aus:

„WENN SIE EIN IN DER EU ANSÄSSIGER ABONNENT SIND, SIND SIE BERECHTIGT, EINEN VERTRAG ÜBER DIE BEREITSTELLUNG DIGITALER INHALTE INNERHALB EINER FRIST VON VIERZEHN TAGEN ODER BIS ZU DEM ZEITPUNKT KOSTENFREI UND OHNE ANGABE VON GRÜNDEN ZU WIDERRUFEN, IN DEM VALVE MIT IHRER AUSDRÜCKLICHEN EINWILLIGUNG MIT DER ERFÜLLUNG SEINER PFLICHTEN BEGONNEN HAT UND SIE ZUGLEICH ANERKANNT HABEN, DASS SIE HIERDURCH IHR WIDERRUFSRECHT VERLIEREN, JE NACHDEM, WELCHES DER BEIDEN OBIGEN EREIGNISSE ZEITLICH ZUERST EINTRITT. DESHALB WERDEN SIE IM ZUGE DES BESTELLVORGANGS DARÜBER INFORMIERT, WANN WIR MIT DER VERTRAGSERFÜLLUNG BEGINNEN, UND DARUM GEBETEN, IHRE AUSDRÜCKLICHE EINWILLIGUNG ZUR VERBINDLICHEN GELTUNG DES VERTRAGS ZU ERTEILEN.“

Der Text hat allerdings seine Tücken. Das 14-tägige Widerrufsrecht gilt nur für Spiele, die noch nicht gestartet wurden und maximal vierzehn Tage inaktiv in eurer Steambibliothek waren.
Hinzu kommt, und jetzt wird es komplett absurd, golem.de hat das Verfahren getestet und ist auf ein gravierendes Problem bei dem Ganzen gestoßen. Beim Kauf eines Titels muss man, um den Kaufvorgang abschließen zu können, auf sein Widerrufsrecht explizit verzichten. Ohne diese Einwilligung ist ein Kauf nicht mehr möglich. Somit wird einem das Widerrufsrecht direkt wieder verwehrt.

Verbraucherschützer und Endverbraucher dürften von dem Vorgehen von Valve nicht begeistert sein.