The Wrestler  The Wrestler (2008) on IMDb

Review

The Wrestler coverThe Ram ist ein Held der goldenen Ära des Wrestlings. Auch heute fast 30 Jahre nach seinen erfolgreichen Tagen steigt er noch in den Ring. Er genießt das Jubeln der Fans und versucht ihnen, nach alle den Jahren immer noch eine gute Show zu bieten. Der Ruhm für die Minuten, die er wieder im Ring steht und wie in den guten alten Zeiten gefeiert wird, sind schließlich das Einzige, was ihm noch wichtig ist. Das und die ebenfalls in die Jahre gekommene Stripperin Cassidy. Die nötige Fitness kann er nur halten, indem er sich Steroide und andere Aufputschmittel spritzt. Das geht auch gut, bis er eines Tages nach einem besonders harten Kampf, in der Umkleidekabine zusammenbricht. Diagnose Herzanfall, er muss sich schonen und darf auf keinen Fall wieder in den Ring steigen.Das bevorstehende Turnier und somit den Rückkampf mit seinem Erzrivalen aus den alten Tagen muss Randy schweren Herzens absagen. Stattdessen arbeitet er an der Bedientheke in einem Supermarkt. Der in der Vergangenheit lebende Wrestler hat eine Tochter, die er über die Jahre komplett vernachlässigt hat und die eigentlich nichts von ihm wissen will. Auch als er ihr mitteilt, dass er einen Herzinfarkt hatte, scheint es sie nur wenig zu interessieren. Zu groß ist die Wut auf ihren Vater und die Verletzung ihrer Seele. Langsam schafft er sich trotzdem an sie anzunähern und auch sein Job scheint ihm mehr und mehr zu gefallen. Doch kann er auf das Wrestling verzichten und ein rein bürgerliches Leben leben?

Mickey Rourke spielt und er ist der Wrestler. Er war in meinen Augen die perfekte Wahl für die Rolle. Wenn man seine Entwicklung von dem Frauenschwarm in den 80ern bis heute betrachtet, sieht man einige parallelen zu seiner Rolle. Es war sogar so, dass er als sehr schwierig galt und dass einige Investoren wegen ihm abgesprungen sind. Zunächst sollte Nicolas Cage für die Rolle engagiert werden, doch Regisseur Darren Arnofski bestand auf Rourke. Dadurch musste der Film mit sechs Millionen Dollar auskommen, einem für Hollywood Verhältnisse sehr niedrigem Budget. Dass sich Arnofski durchgesetzt hat, hat sich im Nachhinein ausgezahlt. Der Film hat ca. 36 Millionen Dollar eingespielt und Mickey Rourke wurde mit dem Golden Globe ausgezeichnet und für den Academy Award nominiert.

The Wrestler ist ein Film, der von seinem Hauptdarsteller lebt. Die Story wirkt stellenweise fast nebensächlich, dafür leidet man mit dem gutmütigen Riesen Ram mit. Weil Mickey Rourke eben fast sich selbst spielt, wirkt der Charakter auch so unfassbar glaubwürdig und nimmt den Zuschauer mit auf eine emotionale Reise Richtung Abgrund. Die Authentizität und der Realismus wird noch weiter unterstützt von den stilsicher gewählten Kameraperspektiven, die einen stets über die Schulter von Ram gucken lässt und auf größere Inszenierung und spektakuläre Kamerafahrten bewusst verzichtet. So fühlt man noch mehr mit, wenn er sich jedes Wochenende wieder in den Ring stürzt, seinen Körper schindet, einzig und allein für die Anerkennung der Fans, und um den Ruhm alter Tage wieder aufleben zu lassen.


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