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Police Story – Back for Law Police Story 2013 (2013) on IMDb

91dYAXgOvrL._SL1500_Der Interpol-Agent Zhong Wen (Jackie Chan) hat kein gutes Verhältnis zu seiner Tochter Mao (Tian Jing). Umso mehr freut er sich, als sie sich mit ihm in einer Bar in Hongkong treffen möchte. Doch die Freude hält nicht lange. Der Grund für das Treffen ist, dass seine Tochter in einer Beziehung mit dem zwielichtigen Barbesitzer ist und sie ihn ihrem Vater vorstellen möchte. Das gefällt dem langjährigen Polizisten gar nicht. Doch es kommt noch schlimmer. Der Barbesitzer ist gar nicht an Mao interessiert, sondern benutzt sie nur um an Wen heran zu kommen. Er nimmt Wen und die restlichen Gäste aus der Bar als Geisel und versucht dadurch die Freilassung eines Häftlings zu erwirken. Zunächst scheint Wen machtlos, da die Geiseln und auch seine Tochter bedroht werden, doch er gibt sich nicht so leicht geschlagen und nimmt den Kampf mit dem Erpresser auf.

Manche Schauspieler stecken einfach in ihren Rollen fest. Das ist meistens etwas schlechtes, doch bei Jackie Chan und seinen Filmen weiß man dadurch eigentlich auf was man sich einstellen muss. Nämlich kurzweilige Unterhaltung mit Slapstick-Comedy und humorvollen Kampfeinlagen. Das Ganze mit Jackie Chan typischen Charme verpackt. Ich erwarte also nicht unbedingt hochkarätiges Kino und wurde doch enttäuscht.

Aber fangen wir am Anfang an. Die Story wird durch diverse Rückblenden, in denen die Hintergründe von Wen und dem Geiselnehmer erzählt werden, ergänzt. Dadurch werden dem Zuschauer nach und nach die Motive der Charaktere deutlich und deren Verbindungen in der Vergangenheit dargestellt. Allerdings handelt es sich nicht um eine intelligent verworrene Geschichte, bei der die Zuschauer tatsächlich langsam in den Rückblenden der Konklusion entgegenführt werden, sondern eher um eine Möglichkeit, noch etwas Action und Abwechslung in den Film zu bringen, denn die aktuellen Handlungen finden alle in der Bar statt.

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Zu der schwachen Story von Police Story kommen nun auch noch die teilweise an den Haaren herbeigezogenen Dialoge, die einfach komplett unglaubwürdig daherkommen. Dazu sei angemerkt ich habe bewusst auf die grottige Synchro verzichtet und den Film auf Mandarin mit Untertiteln geguckt. So waren die Stimmen wenigstens passend.

Aber lassen wir mal außen vor, dass der Film inhaltlich deutliche Schwächen hat, denn, wie oben schon angemerkt, geht es bei Jackie Chan vornehmlich um Action und Humor. Doch auch da werden selbst hartgesottene Fans enttäuscht sein. Neue Technik bietet neue Möglichkeiten. Kämpfe in modernen Filmen können im Vergleich zu früher deutlich besser und actionreicher in Szene gesetzt werden. Ein hervorragendes Stilmittel dafür ist die Zeitlupenaufnahme. Es scheint aber so, als sei die Zeitlupe die einzige kreative Idee, die der Regisseur gehabt hat. In einer Kampfszene wurde insgesamt sechs mal die Zeitlupe eingesetzt. Ist es zunächst noch spektakulär anzuschauen wie die Flasche am Kopf zersplitterte, wirkt es ab dem dritten oder vierten Mal einfach nur ideenlos. Das größte Problem ist aber, dass es einfach an Humor in den Kämpfen fehlt. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass Jackie Chan bei der Action etwas kürzer tritt, er ist schließlich auch nicht mehr der jüngste und Filme wie vor 20 Jahren kann man nicht mehr erwarten. Allerdings braucht es auch nicht die spektakulärsten Stunts. Erinnert man sich mal zurück an seine schon klassischen Kämpfe mit einem Klappstuhl oder einer Leiter, da wurden durch einfache Mittel und einer gut durchdachten Choreographie actionreiche und humorvolle Kämpfe inszeniert, die sich auch heute noch gut anschauen lassen. Klar ist die Story diesmal düsterer mit der Geiselnahme und der „dramatischen“ Hintergrundgeschichte dazu, aber die ist nun mal so schlecht erzählt, dass man sie kaum ernst nehmen kann.

Kommen wir nun zur Musik, die eigentlich gar nicht schlecht ist, wäre sie nicht so dermaßen unplatziert. Da kommt die dramatische Musik schon als der Kampf grade begonnen hat, an einem Punkt an dem er noch völlig ausgeglichen ist. Gegen Ende, wenn Chan auf die Mütze bekommt, dann wäre die Musik angemessen gewesen, aber so ebenfalls nur verschossenes Pulver.

Das Fazit ist, dass ich für Police Story 2013 schon zu viele Wörter geschrieben habe. Schlechte Story, schlechte Dialoge, technisch schwach und eine schwache Choreographie. Da kann auch Jackie Chan nichts mehr retten und mir fehlt etwas das Verständnis dafür, dass er sich mit seinem Namen in so ein Projekt mit einbinden lassen hat. Ich habe direkt nach dem Film Jackie Chans Drunken Master geguckt und hoffe auf den nächsten Jackie Chan Action Kracher.


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Elysium  Elysium (2013) on IMDb


919ERwtwnEL._SL1500_Die dystopische Zukunftsvision Elysium spielt im Jahr 2154, in dem die Menschheit sich in eine zwei Klassen Gesellschaft aufgeteilt hat. 99% der Menschen leben in den Ruinen der alten Erde, die nur noch als Produktionsstätte dient. Die Privilegierten leben hingegen auf einer idyllischen Raumstation, auf der es ihnen an nichts mangelt. Technisch und medizinisch ist Elysium der Erde ebenfalls weit voraus. So gibt es auf der Raumstation die Möglichkeit Kranke in wenigen Sekunden komplett zu heilen, wohingegen die Menschen auf der Erde mit normalen Krankenhäusern, die komplett an die Grenzen ihrer Kapazitäten stoßen, vorlieb nehmen müssen. Den technischen Fortschritt bekommen die Erdbewohner größtenteils durch die vollständig aus Robotern bestehenden Ordnungshüter mit, die keine Menschlichkeit zeigen und auch vor dem Einsatz von Gewalt nicht lange zögern.

Max (Matt Damon) ist ein Ex-Sträfling, der schon seit seiner Kindheit davon träumt eines Tages auf Elysium zu leben. Als er sich auf den Weg zu seiner nun legalen Arbeit macht, muss er eine Routinekontrolle über sich ergehen lassen, woraufhin er dem Roboter einen dummen Spruch entgegen bringt. Dieser nimmt das als Widerstand gegen die Staatsgewalt war, was ihn dazu veranlasst Max zu überwältigen und ihm dabei den Arm zu brechen. Um sich behandeln zu lassen geht er in ein Krankenhaus, in dem er, zu seiner Überraschung, Frey (Alice Braga) begegnet. Sie ist eine Kindheitsfreundin von Max, die nun als Ärztin arbeitet.

Durch diesen Zwischenfall kam er zu spät zur Arbeit und hätte diese fast verloren. Der Kündigung nun grade so entkommen, kommt es bei seiner Maschine zu einer Fehlfunktion, bei der die Tür sich nicht mehr schließen lässt. Von seinem Aufseher genötigt geht er in den Raum, in dem Roboter mit radioaktiver Strahlung beschossen werden sollen, und versucht die Tür zu reparieren. Auf einmal schließt sich die Tür, und die Maschine beginnt prompt mit der Bestrahlung, obwohl sich Max noch in dem Raum befindet. Nachdem Max nun der kompletten Strahlung ausgetzt wurde, gibt es nur noch eine Möglichkeit zu überleben. Max muss endlich sein Vorhaben in die Tat umsetzen und sich nach Elysium begeben.

 

Mein Senf

Vom Bild her ist der Film wunderbar anzuschauen. Vor allem das utopische Elysium, das im Weltraum über der Erde schwebt, gefällt mir vom Design sehr gut. Es wurde angelehnt an den Stanford-Torus, bei dem es sich um eine real geplante Weltraumkolonie handelt. Theoretisch sollte in der ringförmigen Struktur durch künstliche Schwerkraft und Sonnenlich ein erdähnlicher Lebensraum geschaffen werden. Allerdings sind mir die Einblicke die ich von der Raumstation erhalte zu wenig. Ich hätte gerne noch mehr als eine Wiese, eine Krankenstation und das Regierungsgebäude gesehen und mehr über das Leben auf der Station erfahren. Genauso verhält es sich mit den Zuständen auf der Erde. Der kleine Einblick in das Leben von Max reicht nicht aus um die tatsächlichen Zustände auf der Erde richtig einschätzen zu können.

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Nach dem oscarnominierten District 9 beschäftigt sich auch der nächsten Film von Neil Blomkamp mit dem Konflikt zwischen dritter und erster Welt. Dieses Mal sind es keine Aliens sondern die Menschen selbst, die von anderen Menschen im Elend gehalten werden. Das macht Elysium zu einem etwas anderen Science Fiction Film,denn er besitzt eine stark gesellschaftskritische Botschaft, die auch auf die heutige Zeit angewendet werden kann. Wenn man diesen Film wirken lässt und über die heutigen Zustände und wie teilweise mit Menschen umgegangen wird nachdenkt, macht es ein Elysium wie es im Film dargestellt wird gar nicht so abwegig.

Ein bisschen zu viel war mir dann das krebskranke Kind seiner Kindheitsfreundin. Ein erwachsener Ex-Sträfling, der durch einen Arbeitsunfall stirbt, obwohl er gerettet werden könnte, war wohl nicht herzergreifend genug, da haben sie, so scheint es, noch die kleine Tochter eingeführt. Auch die Elysianer werden mir zu einschichtig dargestellt. Sie sind die Bösen und einer ist böser als der Andere.

Abschließend kann man sagen, dass der Film auf jeden Fall sehenswert ist, aber auch nichts besonderes. Die Effekte sind schön anzusehen und technisch ist der Film auch überzeugend. Die Story lässte aber stark zu wünschen übrig und um wirklich gesellschaftskritisch zu sein, fehlt einfach einiges an Inhalt.


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Produktionsland: USA, Kanada, Mexiko
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2013
Länge: 109 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16

Regie: Neil Blomkamp
Drehbuch: Neil Blomkamp
Produktion: Simon Kinberg
Musik: Ryan Amon
Kamera: Trent Opaloch
Schnitt: Julian Clarke, Lee Smith

Besetzung
Matt Damon – Max Da Costa; Jodie Foster – Ministerin Delacourt; Sharlto Copley – M. Kruger; Alice Braga – Frey Santiago;
Emma Tremblay – Matilda Santiago; Diego Luna – Julio; Wagner Moura – Spider; William Fichtner – John Carlyle;
Faran Tahir – Präsident Patel

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