Alle Beiträge von Torsten

How much wood could a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood?

Collective

Der Brand war schlimm, die Situation um die Desinfektionsmittel ist schlimm, die Korruption, die diese ermöglicht ist schlimm. Die journalistische Arbeit ist großartig, dass die Doku nun durch die Oscarnominierung und damit auch dieser Skandal mehr Aufmerksamkeit bekommt ist großartig und dass diese Doku dieses Netzwerk an Verbrechern ans Tageslicht bringt ist großartig.
Trotz alledem zieht sich die Doku für mich zu lange hin. Es fällt mir schwer das zu schreiben, da ich kein Freund der verkürzten Inhalte a la Youtube mit seinen 5 – 10 Minuten Videos bin, aber für mich könnte die fast zwei Stunden lange Doku auch ein 20 Minuten Beitrag sein und für mich am Ende besser funktionieren. Ich brauche nicht die ganzen Autofahrten usw.
Hätte ein 20 Minuten Beitrag einer Zeitung aus Rumänien die gleiche Aufmerksamkeit auf die Sache gelenkt wie die Doku? – Nein.

Fazit: Wertvoll, sehenswert, dennoch für mich keine gute Doku.

Wenn der Kritiker mit dem Publisher …

Ein Plädoyer gegen das  Involvieren von Spielekritikern in die Werbebemühungen von Publishern. Der Begriff des Kritikers ist hier sehr grob gefasst, aber jeder, der in irgendeiner Form über Spiele informiert und sich kritisch mit ihnen auseinandersetzt, diese Bewertet und wertend über sie berichtet, darf aus ethischen Gründen nicht an Events von Publishern und Entwicklern beteiligt sein. Ohne die Unterstellung der bewussten Manipulation, entsteht dennoch ein Bias gegenüber dem Publisher, mit dem zusammengearbeitet wird. Wie objektiv dann noch im Podcast, oder auf der Gamingseite über das Spiel berichtet werden kann, welches man selbst bewirbt und durch das man Geld verdient, bleibt offen. Außerdem lockt der nächste Gig, der wesentlich wahrscheinlicher ist, wenn man das Spiel des Publishers zuletzt positiv diskutiert hat. Schon das beteiligen von Youtubern und Streamern ist kritisch zu betrachten, da sie als Influencer große Macht über ihre Viewer haben. Das weiß natürlich auch der Publisher und nutzt dies gezielt zur Vermarktung von ihren Spielen. Eine Win-Win-Lose Situation, bei dem der ach so authentische Youtube Star und der Publisher zu den Gewinnern zählen. Verlierer bleibt der Konsument, der sich auf seinen Star verlassen hat und der mindestens durch die Auswahl eines bezahlten Titels manipuliert wird. Nicht ohne Grund wurde und wird Paid-Content nur sehr dezent bis gar nicht gekennzeichnet. Wenn diese Person aber in irgendeiner Form Kaufberatung durchführt und Spiele bewertet bekommt diese Art der Kooperation noch  ein anderes Gesicht. Ich hoffe, dass sich die Branche, vor allem auf Seiten der wenigen Kritiker, die es derzeit noch gibt, mit diesem Problem beschäftigt und publik macht.

Content-Creator, die sich in besagter Form kritisch mit Spielen auseinandersetzen, müssen sich entscheiden auf welcher Seite sie Arbeiten. Der Seite der Berichterstattung oder der Seite der Publisher. Besonders in der Videospieleindustrie ist diese Grenze bereits sehr schwammig. Damit das Medium sich ernsthaft weiterentwickeln kann, braucht es keine reine PR, sondern eine kritische Auseinandersetzung.

Positiv Beispiel ist Jose Otero, ehemaliger IGN Mitarbeiter und Host des Nintendo Voice Chat Podcasts. Mit dem Wechsel von IGN zum Nintendo Treehouse, hat er mit dem Podcast aufgehört. Das war für NVC Hörer natürlich schade, aber ein richtiger Schritt um die Integrität des Podcasts zu wahren.

Die Kritik richtetet sich demnach auch nicht an die Publisher, da sie lediglich das Ziel haben ihre Spiele zu verkaufen und dieses Ziel ist nachvollziehbar. Die Kritik richtet sich an die vielen Reviewer, Kritiker, Youtuber und Streamer, die sich in die PR der Publisher einbinden lassen. Natürlich lockt das Geld und natürlich ist das cool irgendwo hinzufliegen an einem unterhaltsamen Event teilzunehmen und sich verwöhnen zu lassen. Das hat aber bereits schon dazu geführt, dass Meinungen von genau den Personen, die eigentlich einen informierten Kauf ermöglichen sollten, nicht mehr vertrauenswürdig sind. Es ist schon auffällig, dass die Vorabberichterstattung von Spielen fast immer deutlich positiver ausfallen, als im nachhinein die Review.

Es Part 2

Der gruseligste Clown der Filmgeschichte und Grund vieler Alpträume kehrt zurück. Nachdem 27 Jahre zuvor ein paar mutige Kinder Pennywise scheinbar besiegt haben, geschehen erneut mysteriöse Morde und Angst und Schrecken macht sich breit. Gut, dass die besagten Kinder damals einen Pakt geschlossenen haben Es wieder zu bekämpfen, sollte er erneut das Licht der Welt erblicken.

Review

Es ist für mich nicht einfach nur ein Horrorfilm, sondern ein Coming-of-Age Abenteuerfilm. Schon bei der 90er Jahre Vorlage hat dieses Element einen Großteil des Charmes ausgemacht. Wie die zweite Hälfte des Vorgängers leidet auch Es Part 2 unter dem Fehlen dieser zusätzlichen Komponente.

Was in Part 1 noch wie ein Abenteuer von ein paar Kindern wirkt, die auf dem Weg zum Erwachsenwerden sich ihren größten Ängsten stellen müssen, scheint die Geschichte in Part 2 etwas weit hergeholt. Gut, dass neben dem Genörgel der Erwachsenen regelmäßig Rückblenden gezeigt werden. Dadurch gewinnt der Film gleichzeitig an einer nostalgischen Sentimentalität.

Es Part 2 bleibt seiner Vorlage treu und arbeitet die Stationen nach und nach ab, ergänzt diese allerdings mit gezielten Schockmomenten. Damit werden auch Fans der Vorlage bei Laune gehalten.

Positiv hervorheben möchte ich ebenfalls den Cast, der treffender nicht hätte gewählt sein können. Die Charaktere wurden stimmig weiterentwickelt, sodass aus den Kindern glaubwürdige Erwachsenen geworden sind.

Die Figur des Pennywise gehört für mich in eine Reihe mit Freddy, Myers und Jason sodass er bei mir einen Kultstatus hat. Zudem war Es mein erster Horrorfilm, den ich mit knapp sieben Jahren gesehen habe, wodurch mich die Figur des Pennywise auf einer Ebene geprägt hat, die kein anderer Charakter mehr erreichen wird.

Doch auch ohne diesen Bonus halte ich Es Part 2 für einen überzeugenden Horrorfilm. Er hat genug Schreckmomente, um das Herz zum rasen zu bringen und genug intensive Bilder, um auch in Sachen Splatter genug zu bieten, obwohl er sich in der Hinsicht etwas zurückhält.

Es ist nun schon etwas länger her, dass Es neu aufgelegt wurde. Genug Zeit, damit ich mich mit dem Re-Design anfreunden bzw. mich zumindest daran gewöhnen konnte. Jedenfalls habe ich mich bei Part 2 nicht weiter daran gestört. Auch wenn die Hasenzähne immer noch ein wenig fehl am Platz wirken.

Fazit

Kraftvolle und intensive Szenen machen den Film zu einem gelungenen Horrorerlebnis, welches vor allem auf visueller Ebene überzeugen kann. Der Anfang hat sich etwas in die Länge gezogen angefühlt, ansonsten war ich über die drei Stunden gut unterhalten.

1917

Eli Roth - ClownDie Story von 1917 lässt sich einfach zusammenfassen. Zwei Soldaten bekommen den Auftrag einen Befehl an eine andere Division zu überbringen, sodass sie nicht in eine Falle der Deutschen laufen. Das klingt zunächst wie ein gewöhnlicher Kriegsfilm, doch der Schein kann trügen.

Review

Besonders beeindruckend ist die Kameraführung, die mit sanften Fahrten die Darsteller aus nächster Nähe verfolgt, sodass man das Gefühl bekommt, als dritter Soldat die Protagonisten zu begleiten. Die längste Szene ohne Schnitt ist ca. acht Minuten lang, doch hatte ich durch die ruhigen Kamerafahrten und den exzellent gesetzten Schnitt das Gefühl, dass es in dem gesamten Film nur drei bis vier Schnitte gibt.

Dabei hat 1917 ein ausgezeichnetes Pacing. Es gehen Action und Dialog nahtlos ineinander über. Aus filmtechnischer Sicht sind hier einige Szenen hervorzuheben, die sich auf den gesamten Film verteilen, sodass nie lange Weile aufkommt. Beginnend mit dem Weg durch den Schützengraben zu Anfang des Films, der gleich dem Zuschauer klar macht, dass er in den nächsten zwei Stunden etwas Besonderes zu sehe bekommt, bis zum krönenden Abschluss als der Protagonist quer über das Schlachtfeld, vorbei an den auf den Feind zustürmenden Soldaten läuft.

Auch das Sounddesign trägt seinen Teil dazu bei, dass es einen als Zuschauer an den Bildschirm fesselt. Dabei überzeugt vor allem der Minimalismus. Der Ton unterstützt die Bilder und bildet ein rundes Zusammenspiel.

Fazit zu „1917“

Ein wahrlich durchweg intensiver Film, der zurecht bei den Oscars geehrt wurde. Ich bin in den Film ohne große Erwartungen gegangen und wurde sehr positiv überrascht. Die Geschichte hat seine Höhepunkte, doch vor allem audio-visuelle hat es der Film geschafft mich zu beeindrucken.

E3 2018 – EA Pressekonferenz

Die EA Pressekonferenz war noch nie das Highlight der E3, so konnte auch dieses Jahr der Publisher nicht überzeugen. Es wurden, wie jedes Jahr üblich, die obligatorischen Sportspiele vorgestellt, die dem Vorgänger ja so weit überlegen sind und voller Innovationen stecken. Fifa 19, NBA Live 19, und Madden 19 wurden ausführlich vorgestellt. Dank der aktuellen Fußballweltmeisterschaft wurde auch für Fifa 18 noch Raum auf der großen E3 Bühne geschaffen, um das kostenlose Update passend dazu vorzustellen. Zu NBA und Madden kann ich wenig sagen, aber neu bei Fifa 19 ist, dass zum ersten Mal die Championsleague nachgespielt werden kann, da der Vertrag der UEFA mit Konami mit Ende dieser Saison ausgelaufen ist.

Auftakt der PK war das neue Battlefield, welches, wer hätte es gedacht, einen Battle Royale Mode bekommen wird. Viel mehr dazu wurde dann auch nicht gesagt. Die Umgebung ist wieder zerstörbar und es spielt an verschiedenen Punkten des zweiten Weltkriegs.

Origin Access Premier – Das premium Abo

Dann war da noch Origin Access Premier, eine Erweiterung des bisherigen Origin Access, mit der nun auch alle neuen Spiele des Publishers in einem Aboservice enthalten sind. Für Fans des virtuellen Sports auf jeden Fall interessant. Ca. 100 Euro soll der Dienst im Jahr kosten. Bedenkt man den Preis von neuen Vollpreistiteln, geht das schon in Ordnung. Sobald Fifa 19 draußen ist, will man einfach kein Fifa 18 mehr spielen.

Star Wars – Ein neuer Versuch

EA hat die Lizenz für Star Wars und natürlich lässt EA daher an einem neuen Star Wars Titel werkeln. Vince Zampella von Respawn war vor Ort, hat sich aber sehr bedeckt mit seinem neuen Projekt gehalten. Er hat einen Namen genannt, den ich wieder vergessen habe und das Spiel zeitlich zwischen Episode 3 und 4 eingeordnet. Das wars dann auch schon. Kein Teaser, nicht mal ein Screenshot wurde gezeigt. Als Release wurde Weihnachten 2019 angegeben.

Ich fühle mich bei dem Ganzen ins Jahr 2014 bzw. 2015 zurückversetzt. Also alles auf Anfang. Wieder wurde ein Star Wars Titel angekündigt, wieder ist alles sehr vage gehalten und wieder gab es nichts zu sehen. Auch wenn Zampella uns mit Nachdruck versichert, dass sein Star Wars großartig wird und wir sogar Jedis spielen dürfen, halte ich doch von solchen Ankündigungen sehr wenig. Aber einige Spielseiten werden schon drauf Anspringen und den Hype bis nächstes, oder wahrscheinlich eher übernächstes Jahr aufrecht erhalten.

Unravel 2 – Angekündigt und veröffentlicht

Da lobe ich mir Ankündigungen wie Unravel 2. Die Fortsetzung war eine komplette Überraschung. Unterschied zum Vorgänger ist der Koopmodus – es geht nämlich diesmal mit zwei Yarnis durch den Puzzle-Platformer. Seit unmittelbar nach der Präsentation ist Unravel 2 für 20 Euro erhältlich.

Command & Conquer – Dazu fällt mir nichts mehr ein

Nach der Vorstellung der DLC-Pläne für Battlefront 2 wurde mir dann mein RTS-Herz gebrochen. Ich bin ja eigentlich nicht so ein großer Stratege, aber so ein paar Spielreihen haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Eine davon ist das mit jedem Ableger weiter heruntergekommene Command & Conquer. Jetzt wurde allerdings mit einem Mobile Ableger der Tiefpunkt erreicht.

In der Präsentation waren dann noch professionelle Shoutcaster und Pro-Gamer auf der Bühne. Plant da wohl EA den großen Einstieg in den E-Sports? Spaß beiseite, Mobile Gaming hat auf der E3 Bühne nichts zu suchen. Die Publisher müssen sich bei den Pressekonferenzen über ihre Zielgruppe im Klaren sein. Natürlich versucht EA auch die Casual Gamer und Mobile-Gamer abzuholen, doch die gucken sich keine 60 Minuten PK an. Auch die Fifa und Madden Spieler, die sich jedes Jahr regelmäßig ihre Dosis Sport abholen, gucken diese übrigens auch eher weniger. Es ist ja nicht so, dass diese Spiele keinen Erfolg haben. Aber diese Spieler gehören halt nicht zur Peergroup, die die Pressekonferenzen verfolgt. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass die EA PK jedes Jahr aufs neue negativ aufgenommen wird.

This is the Anthem throw all your hands up

Zum Schluss gabs dann noch Anthem. Das Spiel erinnert optisch, aber auch aufgrund der Spielerklassen stark an Destiny. Es gibt die Tank, Warlock und Assault Klasse. Große Monster, Teamarbeit, aber doch Story. So in etwa wurde das Spiel präsentiert.

Auffallend bei der gesamten PK war der offensichtliche Mangel an Gameplay Material. Ständig haben sich in den einzelnen Präsentationen die dargestellten Szenen wiederholt. Es wurde mehr erzählt, was das Spiel können soll, als einfach zu zeigen was es kann. Eine zeitgemäße, ansprechende PK sieht anderes aus.

Alles in allem ein schwacher Start, was aber nicht anders zu erwarten war.

P.S. Ich habe Sea of Solitude vergessen. Ein eigentlich interessanter Titel, der aber mit viel zu vielen Worten und viel zu wenig Bildern präsentiert wurde. Ein Mädchen kämpft gegen die innere Einsamkeit, Wut und den Ärger in Form von Monstern an. Das Spiel wird von einem deutschen Entwicklerstudio aus Berlin entwickelt. In dem sehr knapp geratenen Videomaterial läuft die Protagonistin durch verschiedene Szenen des Spiels – vom eigentlichen Gameplay weiß man leider noch sehr wenig.

 

 

Das Filmjahr 2017

Das Filmjahr 2017 neigt sich stark dem Ende zu (ist mittlerweile seit einiger Zeit vorbei), also ist es an der Zeit einmal zu rekapitulieren und den Highlights noch einmal den gebürtigen Respekt zu zollen. Da ich kein besonders großer Kinogänger bin, dafür aber Kunde bei fast allen Streamingdiensten, besteht bei mir das Filmjahr 2017 hauptsächlich aus Filmen von 2016. Nichtsdestotrotz waren diese Filme für mich neu und haben mein Jahr geprägt. Zunächst war meiner Wahrnehmung nach dieses Jahr, somit eigentlich letztes Jahr, eher schwach. Mir fiel es schwer Filme auf meine Topliste zu setzen. Als ich dann aber nach und nach das Jahr durchgegangen bin, sind so einige Perlen aufgetaucht.

Room

Room

Als erstes kommt also Room auf meine Liste. Ein Film, der einem wirklich nahe geht, vor allem auch durch die außerordentliche Leistung von Darsteller Jacob Tremblay (Jack), der im Zusammenspiel mit Brie Larson (Ma) für ein intensives Filmerlebnis sorgt. Vor allem die glaubwürdige Inszenierung, der beißende Gedanke, der stetig mitschwingt, dass alles genau so passieren könnte, so ähnlich bereits passiert ist und jedem Kind passieren kann macht den Film zurecht zu einem Highlight des Jahres.

La La Land

Dann wäre da noch La La Land, ein zu Film gewordenes Broadway Musical, das zurecht bei der Oscarverleihung gleich sechs der begehrten Preise abgeräumt hat. Ein Film, der einen glücklich zurücklässt und bei dem man auch während des Schauens das Lächeln nicht aus dem Gesicht bekommt. Ein bisschen Kitsch, bezaubernde Bilder, gute harmonisierende Darsteller und unterhaltsame Gesangs- und Tanzeinlagen machen das Musical zu einem der besten Filme des Jahres.

Sully

SullyWirklich beeindruckt hat mich Tom Hanks dieses Jahr in Sully. Ich fand schon Captain Phillips sehr stark, vor allem die Szene als Captain Phillips gerettet und von der Ärztin untersucht wurde. Dann hat Hanks das Ganze in Bridge of Spies noch einmal getoppt. Auch hier hat sich erneut die Schlussszene in mein Gedächtnis gebrannt, aber auch der restliche Film ist nicht zuletzt durch Tom Hanks ein spannendes und intensives Erlebnis. Ja, und jetzt setzt Sully ein weiteres Mal einen drauf. Hier gibt es nicht eine Szene, die besonders hervorsticht, sondern der Film als Ganzes sticht hervor. Eine bewegend erzählte Geschichte eines Helden, der hunderten Menschen, durch ein spektakuläres Manöver, das Leben gerettet hat. Spoiler 🙂

Eddy the Eagle

Ebenfalls auf einer wahren Begebenheit basiert Eddy the Eagle. Es wird die Geschichte eines englischen Skispringers erzählt, der unbedingt an den olympischen Spielen teilnehmen will und alles in seiner Macht stehende versucht, um sich diesen Traum zu erfüllen. Ebenfalls eine bewegende Geschichte, gespickt mit Humor und einem betrunkenen Wolverine, äh Hugh Jackman.

Shin-Godzilla

Shin GodzillaAls nächstes kommen kleinere Highlights, die nicht unbedingt zu den besten Filmen zählen, aber in ihrem Genre besonders herausstechen. Diese Einleitung war nötig, um nun Shin-Godzilla erwähnen zu können. Als Fan der alten trashigen Godzilla Filme, die mir früher so oft den Sonntag Nachmittag versüßt haben, war Shin-Godzilla, nach der Neuinstallation von 2014, ein Genuss anzusehen. Zwar war etwas viel Politik im Spiel, aber dafür gab es herrlich viel Zerstörung und vor allem viel Godzilla.

Guardians of the Galaxy: Vol.2

Zwar kein Trash per se, doch den Kopf sollte man trotzdem abschalten – dann kann Guardians of the Galaxy Vol.2 Spaß machen. Ohne zu Spoilern macht der zweite Teil am Ende etwas richtig, was mich beim ersten noch so geärgert hat. Alles in allem war es ein Marvel Film, der seiner Formel folgt und nichts besonders macht. Doch das was er macht, macht er gut. Leichte Unterhaltung, viel Action und coole Sprüche sorgen für eine kurzweilige Zeit. Belanglose Unterhaltung auf hohem Niveau, daher auf der Liste.

Moana

Moana weist für mich das Potenzial auf die Eisprinzessin bei Kindern als non plus ultra abzulösen. Bislang hat der Disney Animationsfilm aber noch nicht so hohe Wellen geschlagen. How far I’ll go liegt auf jeden Fall besser im Ohr, als das alte Let it go von Elsa.

Asura & Train to Busan

Neben Shin Godzilla sind noch zwei weitere Highlights aus Asien dabei: Asura: The City of Madness und Train to Busan. Bei Asura geht alles schief, was nur schief gehen kann und der Protagonist bekommt ordentlich was auf die Mütze. Das klingt harmlos, ist es aber nicht. In dem Gangster Thriller geht es gewaltig zur Sache. Ich liebe die Koreaner für ihre ausartenden Filme und Asura ist einer der besten der letzten Zeit. Wer Man from Nowhere, New World, Company Man usw. mag, der wird mit Asura seinen Spaß haben. Train to Busan greift das Zombiegenre an und verleiht diesem etwas Frisches. Sympathische Figuren, solider Gewaltgrad und spektakuläre Szenen mit ultra aggressiven Zombies heben Train to Busan über den durschnittlichen Zombiefilmen.

Two is a Family/ Dory/ Arrival

Bleiben noch „Two is a Family“ mit dem Darsteller von „Ziemlich beste Freunde“, Dory und Arrival. Also zu Dory und Arrival fällt mir nichts mehr ein – fand ich wohl gut, als ich sie gesehen habe. Bei „Two is a Family“ hat mich vor allem die Mischung aus Humor, vor allem durch die lässige Art von Omar Sy und den dramatischen Elementen überzeugt. Omar spielt den lockeren Vater, der nichts zu ernst nimmt und nichts mehr möchte als Spaß mit seiner Tochter zu haben. Diese wurde ihm von der leiblichen Mutter zugeschoben, als sie noch ein Baby war. Doch das ganze hat einen Grund. Der Streit um das Sorgerecht, der bei dem Film offensichtlich vorprogrammiert war, erhöht derweilen noch den Druck auf den Vater.

Fazit zu meinem Filmjahr 2017

Nachdem ich die Filme so durchgegangen bin, muss ich sagen, dass das Jahr doch gar nicht so verkehrt war. Es fehlen zwar so große Namen wie Marsianer vom letzten Jahr, oder Interstellar und Imitationgame vom vorletzten, dennoch sind dieses Jahr starke Filme dabei gewesen, die man auf jeden Fall gesehen haben sollte. Ein richtig guter Film muss eh reifen wie ein Wein. Der erste Eindruck kann oft täuschen und die heutigen Highlights müssen erst einmal den Test der Zeit bestehen und sich auf Dauer bewähren.

Sozusagen ein p.s. denn leider habe ich meine „Every Day a Movie“ Challange nicht geschafft. Ich hatte mir am Anfang des Jahres vorgenommen jeden Tag einen Film zu gucken, sodass ich am Ende bei Letterboxd 365 Filme dieses Jahr eingeloggt haben würde. Leider sind es bis jetzt, 29.12. 22 Uhr „nur“ 336 Einträge. Seit verflucht ihr Serien, die mich vom Filme gucken abhalten.

Clown

Eli Roth - ClownKent McCoy ist Familienvater und verdient als Immobilienmakler sein Geld. Als sein Sohn Geburtstag hat, veranstaltet er eine große Feier mit dem Thema Clowns. Unerwartet sagt dieser jedoch ab. Wie es der Zufall will, findet Kent in einem seiner Häuser ein Clownskostüm. Die Feier ist gerettet, doch das Kostüm birgt ein düsteres Geheimnis. Einmal angezogen lässt es sich nicht mehr ausziehen, denn es liegt ein Fluch auf dem Kostüm der den Träger langsam in einen Dämon verwandelt.

Eli Roth ist für seinen exzessiven Gebrauch an Blut und Splatterelementen bekannt. Bei „Clown“ hält er sich jedoch etwas zurück. Die FSK 18 Freigabe hat der Film dennoch verdient, da immer mal wieder ein paar Körperteile durch die Gegend fliegen. Vor allem zum Ende hin nimmt der Film an Fahrt auf. Explizite Tötungsszenen werden allerdings größtenteils vermieden.

Eli Roth - Clown

Der Film beginnt ruhig, ja fast schön idyllisch. Der engagierte, aber zu viel arbeitende Familienvater, tut alles um die Geburtstagsparty von seinem Sohn zu retten. Auch als er am nächsten Tag nicht aus dem Kostüm kann, fährt er seinen Sohn zur Schule und geht wie gewohnt zur Arbeit, sodass er verwunderte Blicke erntet und sich dem Spott der Arbeiter aussetzt. Diese Stimmung hält bis ungefähr zur Hälfte des Films an, bis er immer düstere Töne anschlägt. Die Verzweiflung des Vaters wird deutlich größer und nimmt ihren Höhepunkt in einem Suizidversuch. Anschließend übernimmt der Clown die Kontrolle. Wenn man bedenkt, dass die Opfer des Clowns größtenteils Kinder sind, wird die Entscheidung von Eli Roth auf explizite Morde zu verzichten verständlich. Allerdings geht es keineswegs unblutig zu und Splatterfreunde kommen trotzdem auf ihre Kosten.

Eli Roth - Clown

Wirklich gelungen sind die Übergänge zwischen dem Grauen in den Szenen mit dem Clown und den alltäglichen Ereignissen in der Lebenswelt von Kent, die immer wieder gekonnt ineinander überfließen. Zum Beispiel als in einer Szene der Clown einem Kind den Finger abbeißt und in der anschließenden Szene sein Sohn mit Fingerfarbe einen roten Handabdruck auf ein weißes Blatt Papier druckt.

Fazit zu „Clown“

Insgesamt überzeugt „Clown“ durch eine bizarre Story. Die Metamorphose des gewöhnlichen Familienvaters zu einem Horrorclown wird ausführlich dargestellt. Zunächst wirkt der Film daher mehr wie ein Thriller/Drama mit einigen Comedy Elementen, als ein Horrorfilm. Doch spätestens ab der Hälfte ist klar, was einen noch erwartet. Diese Erwartung wird nicht enttäuscht. Zwar hält sich Eli Roth mit expliziten Mordszenen, vor allem an den Kindern, zurück, kompensiert dies aber mit blutig, grausamen Andeutungen. Durch clevere Schnitte schafft der Film zu überraschen und hält somit die Spannung aufrecht. Die Story ist gut entwickelt, sodass man trotz der bizarren Handlung auch abseits der Splattermomente gespannt vor dem Bildschirm hängt.




Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2014
Länge: 100 Minuten
Altersfreigabe: FSK 18

Regie: Jon Watts
Drehbuch: Christopher Ford, Jon Watts
Produktion: Mac Cappuccino, Eli Roth, Cody Ryder
Musik: Matt Veligdan
Kamera: Matthew Santo
Schnitt: Robert Ryang

Besetzung

Andy Powers – Kent McCoy; Laura Allen – Meg McCoy; Peter Stormare – Karlsson; Christian Distefano – Jack McCoy; Chuck Shamata – Walt

#Horrorctober – The House of Horrorctober

Die Cinecouch hat erneut zum #Horrorctober geladen und hält somit die Tradition, den Oktober ganz dem Horrorgenre zu widmen, aufrecht – wir, die Medienjunkies, folgen dem Ruf.

Für uns Medienjunkies hat der #Horrorctober gleich in zweierlei Hinsicht eine eine besondere Bedeutung. Zum einen feiern wir unseren 3. Geburtstag, zum anderen waren wir in den letzten Monaten sehr still und dies soll sich nun wieder ändern. Beginnend mit dem Horrorctober, geht es auch mit der Seite weiter.

In diesem Sinne freue ich mich auf einen Monat puren Horror.

Dream Home


Dream Home gehört zu den Filmen, die mit so wenig Vorwissen wie möglich angeschaut werden sollten. Das einzige was im Vorfeld bewusst sein sollte, ist, dass Euch explizite Gewalt und Gore erwartet. Personen mit schwachen Nerven oder Mägen sind damit gewarnt. Jedem, der einen gorelastigen Film im realen Setting sehen möchte, empfehle ich den Film ohne weiterzulesen (gratis bei Netzkino) anzuschauen.

Dream Home - CoverSeit langer Zeit hegt Cheng den Traum, eine Wohnung mit Meeresblick in Hongkong zu besitzen. Allerdings verdient sie trotz ihrer zwei Jobs nicht sonderlich viel und die Finanzkrise treibt die Immobilienpreise immer weiter in die Höhe. Um sich ihren Kindheitstraum dennoch zu erfüllen, greift Cheng zu unkonventionell blutigen Mitteln.

 

Dream Home überzeugt vor allem durch seine Gore-Elemente. Cheng schreckt bei ihren Gewaltexzessen vor nichts zurück und metzelt sich ohne Gnade durch ein Hongkonger Wohnhaus. Durch die vorwiegend praktischen Effekte wirkt die Darstellung von Blut und Gedärmen überzeugend, sodass der Ekelpegel konstant gehalten wird.

Dream Home - Murder

Doch der Film beschränkt sich nicht nur auf sinnloses Gemetzel, sondern äußert sich auch kritisch gegenüber der Wohnsituation in Hongkong. Zu Beginn des Films wird eine Statistik gezeigt, in der zu sehen ist, dass das Einkommen der in Hongkong lebenden Menschen seit 1997 grade einmal im Durchschnitt um 1 % gestiegen ist. Wohingegen allein im Jahr 2007 die Wohnungspreise um 15 % angestiegen sind. Cheng hat zwei Jobs und arbeitet hart um sich den Wunsch eine Wohnung ihr Eigen nennen zu könne zu erfüllen. Doch trotz ihrer Zielstrebigkeit bleibt ihr dieser verwehrt. In Rückblicken erfahren wir mehr zu den Hintergründen von Cheng und lernen ihre Motivation kennen. Ebenso wird gezeigt, dass Cheng schon in ihrer Kindheit ein Opfer der Immobilienwirtschaft war.

Der gesellschaftskritische Ansatz ist allerdings sehr spezifisch. Man kann zwar durch den Hintergrund der Immobilienkrise die Motivation von Cheng nachvollziehen, allerdings reicht diese Thematik nicht aus, um die Waage zwischen Satire und Gore zu halten.

Fazit zu „Dream Home“

Dream Home blüht auf, sobald der Fokus auf seine Horrorelemente gelegt wird. Wenn Cheng mit ihrer Mordserie loslegt, schafft der Film durch eine kompromisslose Darstellung der Gewalt zu schockieren. Sobald allerdings auf das Motiv der Mörderin eingegangen wird, weist er deutliche Schwächen auf. Er bietet zwar durch seine kritische Auseinandersetzung mit der Hongkonger Immobilienwirtschaft einen frischen Ansatz für das Horrorgenre, das sich meist auf banalere Motive stützt, allerdings bleibt der Charakter von Cheng zu eindimensional und unsympathisch, um wahres Interesse an der Figur zu wecken. Die Rückblenden fühlen sich oftmals als deplatzierte Unterbrechung des eigentlichen Interessanten an. Trotzdem halte ich das Konzept des Films für spannend und erkenne den Versuch an, das Horrorgenre durch einen neuen Ansatz zu erweitern. Auch wenn dieser Versuch nicht unbedingt geglückt ist, bleibt Dream Home ein gelungener Horrorfilm, der zwar nicht das Genre neu erfindet, aber dennoch, trotz seiner Längen, mit Blut, Gewalt und Gore zu unterhalten weiß.



Produktionsland: Hong Kong
Originalsprache: Kantonesisch
Erscheinungsjahr: 2010
Länge: 96 Minuten
Altersfreigabe: FSK 18

Regie: Pang Ho-cheung
Drehbuch: Pang Ho-cheung, Derek Tsang, Jimmy Wan
Produktion: Pang Ho-cheung, Conroy Chan, Josie Ho, Subi Liang
Musik:Gabriele Roberto
Kamera: Yu Lik-wai
Schnitt: Wenders Li

Besetzung

Josie Ho – Cheng; Eason Chan; Derek Tsang; Lawrence Chou; Juno Mak; Michelle Ye; Norman Chui – Cheng’s Vater; Wong Ching

Creed - Rocky's Legacy


Creed - CoverApollo Creed und Rocky Balboa waren Feinde im Ring, die über die Jahre zu guten Freunden wurden. Adonis Johnson ist der uneheliche Sohn von Apollo. Nachdem dieser verstorben ist, sucht dessen Frau den jungen Adonis auf, und nimmt ihn bei sich auf. So wuchs Adonis wohlbehütet auf und baute sich eine Karriere auch ohne den großen Namen seines Vaters auf. Als Geschäftsmann konnte er sich in einem angesehenen Unternehmen hocharbeiten, doch seine Leidenschaft liegt im Boxen. Eines Tages fasst er endgültig den Entschluss in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und beschließt professioneller Boxer zu werden. Um sich auf seinen ersten Profikampf vorzubereiten, sucht Adonis den härtesten Kontrahenten seines Vaters, die Boxlegende Rocky Balboa auf. Nachdem Rocky zunächst kein Interesse hat, willigt er ein den hartnäckigen Adonis „Creed“ Johnson zu trainieren.

Creed ist eine würdige Fortsetzung des Rocky Franchise. Der Film greift den Charme der alten Filme auf und hält dennoch genug Neues bereit, um eine eigene interessante Geschichte zu erzählen. Trotzdem habe ich mich aus verschiedenen Gründen an einigen Stellen des Films gestört.

Rocky Adonis "Creed" Johnson

Der Held der früheren Teile wird gelungen integriert, indem Rocky zum Trainer von Adonis Johnson wird. Dabei hat er neben seinem Alter, durch seine gesundheitliche Situation seinen ganz eigenen Kampf zu bestehen. Nicht nur an Rocky hat der Zahn der Zeit genagt, auch Sylvester Stallone ist sichtbar älter geworden. Ihn nun ein vermutlich letztes Mal in seiner Paraderolle als Rocky Balboa zu sehen, hat für eine emotionale Involviertheit in den Film gereicht. Nicht selten habe ich mich dabei ertappt, wie meine Konzentration vom Bildschirm abließ und ich mich für einen kurzen Moment in meinen Gedanken verloren habe: Stallone, Actionheld meiner Jugend, ist 70 Jahre alt. Genau aus diesem Grund konnte ich mich nicht mit dem Weg anfreunden, den der Film gegangen ist. Ich verstehe den Ansatz. Ein 70 jähriger Sylvester Stallone kann nicht mehr selbst in den Ring steigen. Da wird die Krankheit eingesetzt, um seiner Rolle mehr Substanz zu geben, als nur in der Ecke eines aufstrebenden Boxers zu stehen. Im Grunde muss sich Rocky wie schon so oft zuvor aufrappeln und selbst seinen eigenen Kampf, abseits des Rings bestreiten. Einen Kampf, der zum härteste seines Lebens werden soll. Zugegeben gibt dieses Element dem Film noch einen weiteren dramatischen Narrationszweig. Nichtsdestotrotz hätte mir eine einfach nur in die Jahre gekommene Boxlegende gereicht. So wie ich Bruce Willis in Armageddon nicht weinen sehen wollte, will ich auch keinen kranken und gebrechlichen Rocky sehen.

Adonis Creed

Ein wichtiges Element aus den alten Rocky Filmen vermisse ich in dem Reboot. Vor allem in den ersten vier Teile stand Rocky stets einem außergewöhnlichen Kontrahenten gegenüber. Apollo Creed, Clubber Lang und Ivan Drago sind Namen, die man nicht vergisst. In Creed werden drei, vier Boxer vorgestellt, alle haben eine mehr oder weniger erfolgreiche Karriere und gegen einen von ihnen geht es dann zum großen Finale in den Ring. Dabei ist ein Kontrahent blasser als der Andere. Es wurde weder ein überzeichneter Gegner wie bei Rocky 3 oder 4 erschaffen, noch gibt es spürbare Bemühungen einen Charakter wie in Rocky 1 und 2 zu erschaffen.

Ein weiterer Punkt in dem Creed den Rocky Teilen 1 – 4 nicht das Wasser reichen kann, ist der Soundtrack. Die Hip Hop lastige musikalische Untermalung passt zwar zu Creed, lässt aber vergeblich nach markanten Tracks wie Eye of the Tiger, Hearts of Fire oder Gonny Fly Now suchen.

Adonis Creed Fight

Bezüglich der Performance der Darsteller wirken vor allem die Kämpfe im Ring teilweise mehr wie ein choreografierter Tanz, als ein echter Kampf. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich bei den Kampfszenen um eine Choreografie handelt, es ist allerdings Aufgabe der Filmemacher mir die Illusion aufrechtzuerhalten und Kämpfe so überzeugend wie möglich zu inszenieren. Dies ist in Creed nur bedingt gelungen und wurde in etlichen Box- und Kampffilmen zuvor besser gemacht.

Filmemacher, die vorhaben in der nächsten Zeit ein Reboot oder Remake eines bekannten Filmes zu drehen, sollten bei Creed sehr aufmerksam sein. Der Film ist nämlich anschauliches Beispiel dafür, wie eine Auferstehung eines Franchise angegangen werden sollte. Der Charme der Reihe bleibt erhalten, es wird der nötige Respekt dem Original gegenüber gezollt und trotzdem eine frisch wirkende Geschichte erzählt. Bricht man Creed herunter, lassen sich deutliche Parallelen zum ersten Teil entdecken: der hungrige Underdog bekommt den Titelkampf, und nachdem er von niemandem als ernster Gegner angesehen wird, verdient er sich den Respekt im Ring.

Adonis Johnson

Im Gegensatz zu Rocky ist Adonis Johnson nach einer anfänglich harten Kindheit wohlbehütet aufgewachsen. Er ist nicht von der Straße in den Boxring gestolpert, sondern hatte eine vielversprechend Karriere, die er auch ohne den großen Namen seines Vaters aufgebaut hat. In den Ring zu steigen ist eine bewusste Lebensentscheidung von Johnson. Generell ist Adonis Johnson ein ganz anderer Charakter als Rocky. Dementsprechend schafft es Creed eine ausgewogene Balance zwischen bekannten und neuen Elementen zu finden.

Fazit zu „Creed“

Das Fazit zu Creed habe ich im Grunde zu Beginn gezogen. Der Film hat zwar einige Probleme, schafft aber trotzdem dem Namen Rocky gerecht zu werden und das Franchise würdevoll fortzusetzen. Die Erfolgsgeschichte von Rocky erlebt durch Adonis „Creed“ Johnson ein Reboot, das die Fortsetzung im neuen Gewand ermöglicht. Eine gelungene Mischung aus Altem und Neuem lässt Creed eigenständig eine gute Figur machen, und sich zugleich passend in die Rocky Reihe einfügen.



Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2015
Länge: 133 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12

Regie: Ryan Coogler
Drehbuch: Ryan Coogler, Aaron Covington
Produktion: Robert Chartoff, William Chartoff, Sylvester Stallone, Kevin King Templeton, Charles Winkler, Irwin Winkler, David Winkler
Musik: Ludwig Göransson
Kamera: Maryse Alberti
Schnitt: Claudia Castello, Michael P. Shawver

Besetzung

Michael B. Jordan – Adonis Johnson; Sylvester Stallone – Rocky Balboa;Tessa Thompson  – Bianca; Phylicia Rashād – Mary Anne Creed; Tony Bellew – „Pretty“ Ricky Conlan;
Ritchie Coster – Pete Sporino; Wood Harris – Tony „Little Duke“ Evers