Archiv der Kategorie: Adventure

Lego Worlds

Eine News, die mich begeistert hat. Am 1. Juni wurde von Lego ein Konkurrent zu dem Klötzchen Spiel Minecraft auf Steam veröffentlicht. Klangheimlich ohne großes Trara war Lego Worlds als Early Access Version im Steam Store erschienen. Umso größer war die Überraschung, von der man auch im Internet und vor allem bei Twitter viel gespürt hat. Ich war offensichtlich nicht der Einzige, der sich schon immer ein Open World Spiel von Lego gewünscht hat, in dem man, wie früher im Kinderzimmer, frei nach seiner Fantasie, Stein auf Stein setzen und nach Belieben Objekte bauen kann.

Dementsprechend groß war die Vorfreude und ich musste das neue Lego Worlds auch sofort testen. Gespielt habe ich es direkt am 1. Juni, hatte bzw. habe aber leider nicht die Zeit für einen ausführlichen Test, daher handelt es sich nur um erste Eindrücke, die ich nach 2 – 3 Stunden Spielzeit gesammelt habe.

Da ich direkt am 1. Tag gespielt habe, gab es dementsprechend wenig Informationen zu dem Spiel, allerdings hatte ich bereits gelesen, dass es sich sehr gut mit dem Controller spielen lassen soll. Da bin ich anderer Meinung. Ich habe beides getestet, Maus und Tastatur und einen X-Box 360 Controller und musste feststellen, dass beim Erkunden der Welt die Figur tatsächlich mit dem Controller wesentlich leichter zu steuern war, da man hier den rechten Stick zum Umsehen benutzen kann, wohingegen bei Maus und Tastatur eine Mausbewegung allein nicht reicht, sondern man kann sich, warum auch immer, nur mit Gedrückthalten der rechten Maustaste umsehen. Allerdings sobald es ans Bauen geht, ist die Maus einfach viel praktischer ist. Man kann sich mit der Maus leichter und schneller durch die Menüs klicken und die richtigen Steine und Farben usw. auswählen. Auch das platzieren der Steine empfand ich mit der Maus als einfacher.

Beim Bauen von Objekten hat man einmal die Möglichkeit vorgefertigte Sachen zu bauen. Diese muss man in der Welt einmal gesehen haben und kann sie danach für Steinchen, die Währung in dem Spiel, freischalten. Einmal freigeschaltet kann man das Objekt immer wieder bauen. Das gilt auch für Fahrzeuge oder Figuren, auf die man während des Erkundens der Welt stößt. Die Steinchen bekommt man durch das zerstören von Objekten, ähnlich wie auch in allen anderen Lego Spielen. Des Weiteren hat man die Möglichkeit relativ einfach die Umgebung zu verändern. Mit einer Art Staubsauger ausgerüstet kann der Spieler den Boden erhöhen, glätten oder auch löschen. Die für mich interessanteste Bauweise ist aber noch das Stein auf Stein bauen. Hier stehen dem Spieler eine Reihe von Steinenarten zur Verfügung, die noch um die freischaltbaren Objekte ergänzt werden. Stein auf Stein setzen ist eigentlich relativ simpel gehalten, aber um präzise Steine zu setzen, braucht es doch einiges an Geduld und Übung. Ich habe ein Haus gebaut und beim Einbauen der 1. Etage und vor allem des Daches bin ich auf einige Schwierigkeiten gestoßen. Man kann zwar den Stein heben und senken und auch drehen usw. aber wirklich punktgenaues setzen hat sich für mich als schwierig herausgestellt. Mein Verfahren war dann eine Reihe Dachziegel setzen und anschließend einfach in die Position verschieben, die ich benötigte.

Was mir bislang noch fehlt, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob es die Möglichkeit nicht bereits gibt, da wie erwähnt zu der Zeit als ich gespielt habe es noch keine Tutorials oder Ähnliches gab, ist die Möglichkeit neben Steinen auch so etwas wie Fenster, Lenkräder, Reifen usw. an den gebauten Objekten anzubringen. In meinem Häuschen habe ich für Fenster und Tür einfach ein Loch in der Wand gelassen. Aber zum Beispiel Räder und Lenkrad könnten es ermöglichen selber funktionierende Fahrzeuge zu entwerfen.

Was man natürlich dazu berücksichtigen muss, ist, das Spiel ist zur Zeit Early Access sozusagen in einer ganz frühen Beta. Demnach kann man noch nicht alle Features erwarten, und bei allem was noch fehlt hoffen, dass es noch im Laufe der Zeit implementiert wird. Auch gibt es momentan noch nicht allzu viel zu tun in Lego Worlds, außer die bezaubernde Lego Welt zu erkunden, aber da bin ich auch optimistisch, dass dort noch einiges auf uns zukommen wird. Der Vergleich zu Minecraft zum jetzigen Zeitpunkt ist in meinen Augen Unsinn, und sowieso sind Vergleiche von Spielen meist ein eher heikles Thema. Ich werde Lego Worlds definitiv im Auge behalten und ausführlich testen. Für ein Urteil ist es zu diesem Zeitpunkt definitiv zu früh.

The Novelist

Eine Familie entflieht dem Alltagsstress in eine abgelegene Hütte. Vor der Tür liegt ein Wald und hinter dem Haus befindet sich direkt das Meer, dass aus dem Panoramafenster im Wohnzimmer zu sehen ist. Weit und breit keine Menschenseele. Man könnte meinen es wird der Anfang eines Horrorfilmes beschrieben, doch dies ist die Ausgangssituation in dem Spiel The Novelist. Der Spieler ist quasi eine Art Geist, der die Familie beobachtet und im Laufe des Spieles immer mehr über die Personen und ihre Probleme erfährt.

Die Spielmechanik ist einfach, ihr könnt zum einen normal durch das Haus gehen, lauft dabei allerdings Gefahr von einem der Familienmitglieder gesehen zu werden. Zum anderen könnt ihr ungesehen von Lichtquelle zu Lichtquelle gleiten. Ihr habt die Aufgabe so viel wie möglich über die Familienmitglieder in Erfahrung zu bringen. Dies gelingt euch, indem ihr Tagebucheinträge lest, Bilder anguckt oder im Haus verteilte Notizen findet. Habt ihr diese alle gefunden habt Ihr die Möglichkeit die Gedanken der einzelnen Personen zu lesen, oder gar in diese einzutauchen und einzelne Erlebnisse des jeweiligen Charakters mitzuerleben.

Am Ende jedes Spieltages könnt ihr wählen, welcher Aktivität die Familie nachgehen soll bzw. welcher der Familienmitglieder seinen Willen bekommt. Der Vater will sein Buch fertig schreiben und muss seine Schreibblockade überwinden, um den immer näher rückenden Abgabetermin einhalten zu können. Die Mutter möchte endlich wieder ihrer Arbeit und Leidenschaft als Künstlerin nachkommen. Und der Sohn Tommy hat Probleme in der Schule mit dem Lesen, die er in den Griff bekommen muss. Ebenfalls möchte er mehr Zeit mit seinem Vater verbringen und in den Ferien etwas Unternehmen, Freunde treffen und spielen.
Hier gilt es die richtigen Kompromisse zu finden und zu entscheiden was die Familie machen soll. Beeinflussen tut ihr sie, indem Ihr eure Entscheidung dem Vater nachts im Schlaf ins Ohr flüstert.

Die am Anfang noch harmlos scheinenden Konflikte spitzen sich im Verlauf des Spiels immer weiter zu. Es droht der psychische Absturz und nur wohl überlegte und ausgewogenen Entscheidungen, bei denen kein Familienmitglied zu kurz kommt, können das Familienglück noch retten.

The Novelist lässt einen tief in die Geschichte der Familie einsteigen und gibt einem das Gefühl Macht und absolute Kontrolle über das Geschehen zu haben. Allerdings fand ich es besonders im mittleren Teil sehr schleppend. Es empfiehlt sich bei der Wahl der Schwierigkeit auf jeden Fall „Stealth“ zu wählen, da sonst jegliche Spielerische Herausforderung in The Novelist fehlt. Es gibt weder eine Zeitbeschrämkung, noch ist es besonders schwer die Hinweise für die einzelnen Mitglieder zu finden. Diese liegen mehr oder weniger immer an den selben Orten und indem man einmal das Haus von Raum zu Raum abgeht, hat man alles gefunden. Trotzdem kann ich empfehlen in The Novelist einmal reinzuschauen, bzw. es durchzuspielen. Was auch mit seiner kurzen Spielzeit von ca. 3 Stunden locker möglich ist.

Es ist alles in allem ein atmosphärisches Spiel bei dem Ihr in die Welt der Familie des Schriftstellers eintaucht und ihre Höhen und Tiefen miterleben dürft. Unterstrichen wird dies von einem genialem Soundtrack, der zu jeder Zeit für die richtige Stimmung sorgt. Und für rund 7 Euro momentan bei Steam kann man gut und gerne zuschlagen.