E3 2016 – Die Highlights der Spielemesse

Nintendo Treehouse Event

Pokemon Sun and Moon

Nintendo startet seinen Event mit dem am 23. November erscheinenden Pokemon Sun und Moon für den 3DS. Knapp eine Stunde sprechen zwei Nintendo Treehouse Mitarbeiter mit den Entwicklern und zeigen dabei erste Gameplay-Szenen. Die neusten Ableger der Serie werden in der Alola Region spielen, die stark an Hawai angelehnt ist.

Neben ein paar mehr Pokemon und der Region, hat sich zu den vorigen Teilen nicht viel geändert. Na gut, ein paar kleine Neuerungen gibt es schon: Es werden nicht wie bisher ausschließlich 1 gegen 1 Kämpfe ausgetragen, sondern es wird auch ein Battle Royal geben, in dem sich gleich 4 Trainer gegenüberstehen. Des Weiteren wird einem im Kampf, sobald man eine Attacke einmal gegen ein bestimmtes Pokemon angewandt hat, angezeigt, ob diese gegen das Pokemon effektiv ist oder nicht. Bei der Anzahl an Pokemon Arten mittlerweile auf jeden Fall ein nettes Feature.

Die Pokemon Präsentation war durchaus interessant und es wurde viel aus dem Spiel durch ein live Gameplay gezeigt, doch für alle, die keine Hardcore Fans oder komplette Neueinsteiger der Serie sind, war es einfach viel zu lang. Pokemon hat sich nun seit 25 Jahren prinzipiell kaum verändert und auch die neuen Ableger bieten nicht so viel neues, um eine Stunde zu füllen. Als dann gezeigt wurde, wie man mit Pokemon kämpft und wie man diese fängt, war klar, dass ich nicht unbedingt das Zielpublikum war. Ich werde einen der Titel mit Sicherheit irgendwann spielen, bin aber nicht wirklich gehyped. Außerdem bin zur Zeit noch mit Pokemon Y beschäftigt, da ich fast ausschließlich unterwegs spiele.

The Legend of Zelda: Breath of the Wild

In Breath of the Wild erwacht Link ganz klassisch zu Beginn des Spiels und findet sich in einer mysteriösen Höhle wieder. Viel erfahren wir allerdings noch nicht zur Story und für die weitere Gameplaydemonstration wurden auch die meisten NPC’s und Dörfer aus der Demo genommen, damit dies so bleibt. Eins fällt jedoch sofort auf: Es wird Voice Acting geben. Dabei beschränkt es sich zumindest in der Demo auf die Stimme am Anfang (Zelda?), als Link erwacht. Auch im fertigen Spiel sollt ihr quasi in die riesige Welt von Breath of the Wild geworfen werden. Die Geschichte wird sich dann im Laufe des Spiels offenbaren, wenn ihr mehr von der Welt erkundet.

Wie bereits im ersten Trailer erkennbar war, bedient sich Breath of the Wild einer Cell Shading Optik und erinnert damit vom Look etwas an Wind Waker. Dabei sieht es aber weniger cartoonig aus, sondern wirkt wesentlich erwachsener.

Im Gespräch mit dem Nintendo Treehouse während des Live-Streams sagt der Entwickler Eiji Aonuma, dass er bei Breath of the Wild die Konventionen der Zelda Spiele überdenken wollte. Das es sich dabei nicht nur um eine leere Phrase handelt fällt schon gleich am Anfang auf, als Link zunächst springt und anschließend über ein Hindernis hinweg klettert.

Das Klettern ist für mich von der gesamten Präsentation auch das beeindruckendste Feature: Link hat eine Ausdaueranzeige, und solange diese voll ist, kann er in der Außenwelt überall hochklettern – wer kennt es nicht bei Spielen wie Skyrim: Ihr beschließt eine Abkürzung quer Feld ein zu nutzen und stoßt dabei auf einen Berg, den es nun gilt zu überwinden. In Breath of the Wild wird dies wahrscheinlich erstmals tatsächlich eine effiziente Option sein, denn bisher dauerten diese Abkürzungen grundsätzlich länger als der eigentliche Weg und waren mit einer Menge Frust verbunden.

Nintendo verspricht eine riesige Spielwelt, mit der ihr auf unterschiedliche Weise interagieren könnt. Zum Beispiel könnt ihr auf die Jagd gehen, um euch später essen zu kochen. Die gekochte Mahlzeit kann dann dafür verwendet werde eure Herzen wieder herzustellen. Außerdem zeigt der Trailer wie Link einen Felsbrocken über einen Abhang, auf ein feindliches Lager rollt, um die Trolle zu überwältigen. In einer weiteren Szene fällt Link einen Baum, der danach als Brücke dient, um eine sonst unüberwindliche Schlucht zu überqueren.

Die Spielwelt wird unterschiedliche Klimazonen haben, die jeweils Einfluss auf Link haben. Zum Beispiel wird es eine Schneelandschaft geben, in der Link, ohne die passende Kleidung, stetig Energie verliert und dadurch droht zu erfrieren. In der Demo wurde gezeigt, wie durch bestimmte Items, in dem Fall Pfeffer, Link sich auch ohne Winterkleidung warmhalten kann. Dies zeigt, dass Sammelitems durchaus relevant sind in dem Spiel.

© 2016 Nintendo
© 2016 Nintendo

Das erste Mal in einem Zelda Spiel sind in der Welt keine Rupees verteilt und auch durch das Besiegen von Gegnern ploppt die altbekannte Währung nicht auf. Dafür findet man in der Umwelt viele verschiedene Objekte. Zum Beispiel könnt ihr Äpfel vom Baum pflücken, findet verschiedene Pilze auf der Wiese, oder ihr entdeckt in einem Versteck Diamanten. Vermutlich werdet ihr diese Gegenstände bei Händlern verkaufen können.

Zelda üblich wird es auch im kommenden Ableger Puzzlebasierte Dungeons geben. Neben den Hauptdungeons werdet ihr 100 optionale Shrines auf der Karte verteilt antreffen, die in beliebiger Reihenfolge abgeschlossen werden können. Durch das Lösen der Shrines bekommt ihr sogenannte „Spirit Orbs“, die ihr, sobald ihr genug davon habt, gegen nützliche Gegenstände, wie den Paraglider, eintauschen könnt. Außerdem lernt Link in einigen dieser Shrines spezielle Fähigkeiten, die euch dann im gesamten Spiel zur Verfügung stehen.

© 2016 Nintendo
© 2016 Nintendo

Eine dieser besagten Fähigkeiten ist eine Art Telekinese Strahl. Es wurde gezeigt, wie Link Gegenstände in der Luft schweben lassen kann. Dadurch ist es möglich Felsbrocken aufzuheben und auf Gegner fallen zu lassen. Eine weitere neue Fähigkeit kam Link in einem der gezeigten Shrines zugute. An einer engen Passage rollen immer wieder Felsbrocken vorbei, sodass sie Link den Weg versperren. Hier nutzt er eine Art Stasis, mit der er den Felsbrocken einfriert und gefahrlos die Passage passiert. Als nächstes hat ein großer Felsbrocken den Weg versperrt. Mit einfachen Schlägen wäre der Brocken nicht zu bewegen. Daher nutzt Link erneut die Stasis und schlägt mehrmals

© 2016 Nintendo
© 2016 Nintendo

gegen den Brocken. Die Kraft der Schläge sammelt sich in dem Stein und sobald die Stasis aufgehoben wird, fliegt er davon und macht den Weg für Link frei.

 

In den sechs Stunden an Zelda Gameplay wurde einiges gezeigt, was die Welt von Breath of the Wild interessant macht. Man kann mit seiner Umwelt interagieren, es gibt eine Menge zu sammeln und Zelda üblich viele Geheimnisse zu entdecken. Dabei muss man bedenken, dass bislang nur 1% der Karte gezeigt und Dörfer sowie NPC aus dieser Demo entfernt wurden. Wie bei allen anderen Open-World Spielen bleibt nur noch abzuwarten, ob man es hier geschafft hat, diese riesige Welt auch interessant genug zu gestalten. Die Vielzahl an optionalen Shrines ist da schon mal ein gutes Zeichen. Auch wenn diese optional sein sollen, wird wohl kaum ein Spieler freiwillig auf den Paraglider oder die Telekinesefähigkeit verzichten wollen.

Pokemon Go: Eine App erobert die Welt

Nachdem man sich bei Nintendo am ersten Treehouse Tag fast komplett auf Zelda konzentriert hat, werden am zweiten Tag die restlichen Spiele präsentiert. Los ging es mit einem Gespräch zwischen den Entwicklern von Pokemon Go, Shigeru Miyamoto als Nintendo Repräsentant, zwei Feldtestern, die Pokemon Go bereits vor Release Probespielen durften und Mitarbeitern des Nintendo Treehouse.

Pokemon Go ist eine Augmented-Reality-App für Android und iOS, die GPS Daten des Smartphones nutzt, um euch anzuzeigen, wo sich in eurer Nähe Pokemon befinden. Diese könnt ihr dann fangen und mit anderen Pokemon Go Spielern tauschen.

Pokemon Go kann weltweit gespielt werden. Die Pokemon sollen sich je nach Region unterscheiden, sodass man überall auf Reisen aufmerksam nach seltenen Pokemon ausschau halten sollte. Auch die Art der Pokemon hängt mit eurem Standort in der echten Welt zusammen. Befindet ihr euch beispielsweise am Wasser, so tauchen auch in Pokemon Go Wasserpokemon auf; befindet ihr euch auf einer Wiese, tauchen dementsprechend Pflanzen oder Käferpokemon auf.

Zunächst sollen, passend zum 25 jährigen Jubiläum von Pokemon Rot und Blau, nur Pokemon der ersten Generation in Pokemon Go integriert werden. Nach und nach sollen weitere Pokemon folgen, sodass es euch irgendwann möglich sein wird, alle Pokemon in euren Besitz zu bringen.

Damit ihr unterwegs nicht ständig auf euer Smartphone gucken müsst, bietet Nintendo zusätzlich ein kleines Gerät mit dem Namen Pokemon Go Plus an. Auf diesem werdet ihr benachrichtigt, sobald ein Pokemon in der Nähe ist. Außerdem könnt ihr es gleich damit fangen, ohne euer Smartphone in die Hand nehmen zu müssen.

Das Spiel soll im Juli zeitgleich mit Pokemon Go Plus erscheinen. Die App wird für euch kostenfrei im Appstore angeboten. Für das Accessoire müsst ihr mit einem Preis um die 35 $ rechnen. Pokemon Go Plus bleibt völlig optionale und dient ausschließlich dem Komfort. Es bringt demnach keine weiteren Vorteile, wie bessere oder eine vermehrte Anzahl an Pokemon.

Ever Oasis: Triforce Heroes trifft Sim City

Ever Oasis ist ein Action-Adventure-RPG und erscheint 2017 exklusiv für den 3DS. Entwickelt wird es von Grezzo, die vor allem durch die 3DS Ports der Zelda Spiele und das Puzzle Adventure Triforce Heroes bekannt sind. CEO und Gründer von Grezzo ist Koichi Ishii, ein Mann, der wahrlich eine beachtliche Laufbahn vorweisen kann. Er war maßgeblich an einigen Final Fantasy Teilen sowie an der Mana Reihe beteiligt. Bei Ever Oasis ist er als Producer und Director tätigt.

Wie der Name schon andeutet, spielt Ever Oasis in einem Wüstensetting. Ihr spielt einen Jungen, der sich auf die Suche nach seinem entführten Bruder begibt. Dieser wurde nämlich von den Mächten des Chaos entführt. Ihr gründet mitten in der Wüste eine Siedlung, von der ihr eure Missionen koordinieren könnt. Während ihr die Rettung eures Bruders vorbereitet, begegnet ihr immer wieder Personen, die vom Chaos besessen sind. Ihr könnt sie befreien, indem ihr gegen sie antretet und im Kampf besiegt.

Im Team bestehend aus drei Charakteren kämpft euch in Echtzeit durch die Wüste, hin zu den Dungeons. In diesen müsst ihr die Fähigkeiten der verschiedenen Spielfiguren einsetzen, um Puzzle zu lösen. Durch die Kämpfe und das Absolvieren von Dungeons gewinnt ihr Ressourcen, die ihr wiederum einsetzen müsst, um eure Oase zu erweitern. Sobald eure Siedlung wächst, kommen weitere Charaktere mit einzigartigen Fähigkeiten dazu, die euch bei euren Missionen helfen. Außerdem lockt eine größere Oase ebenfalls mehr Reisende an, die dann bei euch einkaufen und euch ein höheres Einkommen bescheren.

Who you gonna call? – Nathan mit seiner Yo-Kai Watch

In Japan sind sie schon lange jedem bekannt. Nun sollen die Yo-Kai weiter Nordamerika erobern und dort ähnlich erfolgreich werden. Die Yo-Kai sind geisterähnliche Wesen, die tief in der japanischen Kultur verankert sind.

Erst kürzlich erschien der erste Ableger der Yo-Kai Watch Reihe in Europa und auch der Anime wird erst seit Anfang des Jahres auf Nickelodeon ausgestrahlt. Die an die Pokemon erinnernden Figuren erobern aber auch hierzulande die Herzen der Spieler. Nun wurde auf der E3 der Nordamerika-Release von Yo-Kai Watch 2 für September bekannt gegeben. Wann das Spiel in Deutschland in den Handel kommt, ist noch unklar. Da allerdings beim ersten Teil ein halbes Jahr zwischen dem Nordamerika und dem Europa Release lag, lässt sich vermuten, dass wir erneut ein halbes Jahr länger auf die Veröffentlichung warten müssen.

In Yo-Kai Watch spielt ihr einen Jungen, der eine mysteriöse Uhr findet. Mit dieser Uhr kann er geisterähnliche Wesen, die sogenannten Yo-Kai sehen und diese bekämpfen. Denn einige von ihnen treiben ihr Unwesen in der Stadt und sorgen dafür, dass sich normale Bürger auf einmal sehr seltsam verhalten.

Anders als bei Pokemon fangt ihr die Yo-Kai nicht, sondern könnt euch mit ihnen anfreunden. Dies geling, indem ihr gegen sie kämpft. Ihr könnt sechs Yo-Kai in eurem Team haben, wovon immer drei gleichzeitig aktiv an den Kämpfen teilnehmen. Während des Kampfes ist es möglich jederzeit zwischen den Yo-Kai in eurem Team zu wechseln. Wenn eure Yo-Kai in einen Kampf verwickelt werden, greifen sie von alleine an. Ihr führt lediglich Spezialattacken aus, indem ihr kleine Minispiele absolviert (z.B. mit dem Stylus eine bestimmte Linie nachzeichnen).

Japanischer Popstar werden leicht gemacht – Tokyo Mirage Session #FE

Das JRPG Tokyo Mirage Session #FE wurde von Atlus entwickelt und ist eine Kollaboration aus Persona Gameplay und Fire Emblem Charakteren. Die Geschichte des Spiels dreht sich um den Popstar Kult in Japan und die sogenannten Idols. Neben Auftritten und Proben müssen die Helden noch nebenbei die Welt retten, denn die Mirages, böse Wesen aus einer dunklen Parallelwelt, greifen Japan an.

In klassischer JRPG Manier erkundet ihr Dungeons und kämpft gegen auftauchende Kreaturen in rudenbasierten Kämpfen. Eine Besonderheit im Kampfsystem ist, dass ihr mit Skillangriffen eine Session auslösen könnt, sofern ihr eine Schwachstelle des Gegners attackiert. Gelingt euch das, greifen mehrere eurer Helden hintereinander an, ohne einen Angriff zu verbrauchen.

Tokyo Mirage Session #FE ist am 24.06 für die WiiU erschienen, daher gibt es mittlerweile schon ausführliches Bildmaterial und diverse Reviews, durch die ihr euch ein genaueres Bild des Spiels machen könnt.

Paper Mario: Splatoon … Ähm … Colour Splash

Colour Splash ist der neuste Ableger der Paper Mario Reihe und erinnert vom Artstyle stark an seinen 3DS Vorgänger Sticker Star. Dieses Mal sammelt ihr keine Sticker, sondern Farbe, um die farblosen Elemente auf Prisom Island wieder einzufärben. Des Weiteren ist eure Farbe auch im Kampf nützlich. Durch das Einfärben einer Angriffskarte wird deren Wirkung verstärkt, sodass sie mehr Schaden anrichtet.

Schon Sticker Star wurde aufgrund seiner mangelnden Rollenspielelemente stark kritisiert und auch Colour Splash wird von Nintendo als Action-Adventure kategorisiert. Als Begründung für diese Entscheidung gibt Nintendo an, dass es bereits mit Mario & Luigi eine etablierte Rollenspielserie im Mario Universum gibt.

Selten ist eine Branche so emotional wie die der Videospiele. Sobald sich eine Spieleserie ändert, gibt es meistens Fans, die ihrer Empörung Luft schaffen müssen. Und so stößt auch die Entwicklung von Paper Mario nicht nur auf Gegenliebe. Ich habe Sticker Star nicht gespielt, kann daher zu der Qualität des Spiels nichts sagen, aber Colour Splash wirkt auf mich erst einmal sehr charmant. Mir gefällt der an Super Mario Sunshine erinnernde Farbspritzer und auch das Kampfsystem finde ich auf den ersten Blick interessant. Es klingt für mich plausibel, dass man sich bei Paper Mario auf das Papier Setting und auf die Möglichkeiten, die dieses mit sich bringt, konzentrieren möchte. Ob Colour Splash tatsächlich ein Flop ist oder Nintendos Plan mit der Serie doch aufgeht, wird sich spätestens nach dem Release im Oktober herausstellen.